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Thema: Matthew Garrett über Debians Zukunft

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Von Rudi123 am Mo, 14. August 2017 um 16:31 #

Debian hat zweifelsohne ein großes Problem mit veralteter Software. Dabei geht es nicht um prominente Komponenten wie Kernel, Desktop-Umgebungen, Office-Programme, Browser, Webserver, Mailserver oder die Interpreter und Compiler von diversen Programmiersprachen. Debian stellt Langlebigkeit in den Vordergrund, entsprechend ist es eine vollkommen richtige Entscheidung eher auf abgehangene Software zu setzen. Dass über den langen Supportzeitraum von Debian teilweise auch der Support der Entwickler für einige dieser Komponenten ausläuft ist ganz normal und absolut kein Problem - diese Langlebigkeit ist das was Debian ausmacht, Debian ist nicht Fedora oder gar Arch.

Das Problem von Debian sind vielmehr die weniger prominenten Komponenten. Es kann nicht sein, dass Debian schon beim Freeze der nächsten Version Software enthält die vom Entwickler nicht mehr unterstützt wird. Teilweise sprechen wir hier von Software in Versionen die von den Entwicklern schon seit Jahren (!) nicht mehr unterstützt werden - und das ist tatsächlich ein Problem.

Ursache für dieses Problem ist mMn das recht starre Maintainer-System von Debian. Wenn ein Maintainer einmal ein Paket für sich beansprucht gibt es kaum mehr eine Möglichkeit die Pflege dieses Pakets ohne Zustimmung des alten Maintainers zu übernehmen. Spielt der Maintainer nicht mit geht gar nichts - und dabei muss man nicht mal böse Absichten unterstellen, es gibt viele Menschen die sich an ihre Projekte klammern obwohl ihnen inzwischen schlicht die Zeit fehlt diese weiter adäquat zu pflegen. Hier anzusetzen wäre mMn der richtige Weg den gerechtfertigten Teil der Kritik zu lösen.

Übrigens: Ich nutze Debian sowohl für Server, als auch den Desktop - Langlebigkeit meiner Setups ist mir sehr wichtig, ich möchte selbst entscheiden wann ich etwas anfasse und wann nicht. Trotzdem hat Debian Probleme - und auch wenn diese Probleme in ungerechtfertigte Kritik verpackt werden sollte man den wahren Kern der Kritik ernst nehmen und die Probleme angehen.

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