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Do, 2. Januar 2003, 20:08

Unternehmen

Riek: »Microsoft hilft uns mehr als die Politik«

In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau sprach Daniel Riek vom Linux-Verband über die Fortschritte der Freien Software und das vergangene Jahr.

War das vergangene Jahr mit Veröffentlichungen von OpenOffice.org, Mozilla und weiteren hochkarätigen Applikationen, das Jahr des Pinguins? Waren die Entscheidungen der Politik im vergangenen Jahr gar bahnbrechend und der Grundstock des Erfolges von Linux in Deutschland? Dieser und weiteren Fragen versucht Daniel Riek vom Linux-Verband nachzugehen und bilanziert das letzte Jahr.

So sei nach Meinung von Riek das Erscheinen von OpenOffice.org und Mozilla sehr wichtig für Linux für Arbeitsplatzrechner. »Ihre Funktionen halten mit dem mit, was die Konkurrenz bietet«, sagte Riek. »Sicher gibt es hier und da Vorteile der einen oder anderen Plattform. Aber im Querschnitt ist das der gleiche Level«. Der Umstellung von bestehenden Arbeitsrechnern auf Linux stehen selten Probleme im Wege. Wenn eine Migration vernünftig angegangen wird, hat man von Seiten der Benutzer keine Probleme zu fürchten. Riek räumt dennoch ein, dass Sekundäranwendungen auf Linux schwierig zu portieren sind. Wenn in selbst verfassten Macro-Komponenten das Know-How einer Firma oder Behörde steckt und eine Portierung mit einer Neuentwicklung gleichzusetzen wäre, so ist eine Umstellung auf Linux laut Riek »oft betriebswirtschaftlich sinnlos«.

Das Erscheinen von United Linux hält der Vertreter des Verbandes »weniger entscheidend«. »Das grundlegende System ist standardisiert; die Unterschiede liegen im Marketing und in den Installationsroutinen. Wir haben da schlicht eine Marktkonsolidierung«, so Riek.

Gerade von Microsoft kam letztes Jahr entscheidende Hilfe für Linux, als die Redmonder eine neue Lizenzpolitik verkündeten. Nach Meinung von Riek unterschätzte Microsoft die eigene Kundenbindung: »Die Lizenzpolitik drängt die Abnehmer in Abonnementverträge. Würden sich viele Kunden so festlegen, könnte das ein Problem für andere Systeme werden. Aber weil mit Linux die Konkurrenz schon da war, haben viele gefragt, warum soll ich mich in Abhängigkeit begeben, warum soll ich mehr bezahlen, wenn ich auch was anderes nehmen kann? Da hat sich Microsoft ganz klar verschätzt«. Aus Sicht von Riek »hat Microsoft mit seiner Lizenzpolitik sogar noch mehr für Freie Software getan als die Bundesregierung und die Politik insgesamt«.

Das komplette Interview kann auf den Seiten der Zeitung gefunden werden.

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Kommentare (Insgesamt: 25 || Alle anzeigen )
Re: pinguins (lux05, Fr, 28. August 2009)
Re[4]: warum mac/MS? (TuX, Sa, 4. Januar 2003)
Re: pinguins (Karsten, Fr, 3. Januar 2003)
Re: Unterschätzt? (m@u, Fr, 3. Januar 2003)
Re[2]: pinguins (biogenis, Fr, 3. Januar 2003)
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