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Di, 14. Januar 2003, 23:43

Software::Distributionen::Debian

Motivation und zukünftige Richtung von Debian

In einem Interview mit »The Age« äußert sich Martin Schulze vom Debian-Presseteam über die Motivation, die Debian entstehen ließ, und die Richtung, in die das Projekt gehen wird.

Die Aussagen, die Schulze gegenüber dem australischen News-Portal »The Age« machte, könnten vor allem für Leute interessant sein, die vielleicht die Distribution wechseln wollen, aber Debian noch nicht kennen. Debian ist die einzige der großen Distributionen, die von einer weltweiten Gruppe von Entwicklern geschaffen wird, die also dem gleichen Prinzip folgt wie der Linux-Kernel und viele andere freie Projekte. Durch die große Zahl von freiwilligen Mitarbeitern, mehr als jede andere Distribution aufbieten kann, gelingt es Debian, eine Distribution von höchster Qualität zu erstellen. Auch das Debian-Paketsystem trägt dazu bei. Zudem hat Debian, wie Schulze betont, die rigoroseste Einstellung zu freier Software. Der Kern der Distribution (main genannt) darf keinerlei unfreie Software enthalten und auch nicht von solcher abhängen.

Was motiviert so viele Debian-Entwickler, ohne Bezahlung mitzuarbeiten? Martin Schulze meint, es sei zwar keine direkte Bezahlung im Spiel, aber zum einen gebe es die Motivation durch Feedback der Benutzer, zum anderen dadurch, durch eigene Arbeit etwas zur Verbesserung der Distribution beitragen zu können.

Als freies Projekt hat es Debian nicht nötig, ein unfertiges Produkt auf den Markt zu bringen. Daher gibt es neue Debian-Versionen nicht sehr oft, dafür gelten diese als äußerst stabil. Nachteil ist die manchmal veraltete Software. Auf der anderen Seite setzen Unternehmen sowieso lieber auf Bewährtes und wollen nicht alle paar Monate einen Update machen.

Die Installation von Debian wird weithin als schwierig engesehen, dabei ist sie laut Schulze eine der einfachsten - einfach immer ENTER drücken. Es sei mehr die Konfiguration der Pakete nach der Installation, die viele Fragen stelle und daher als schwierig angesehen wird - dabei kann man auch hier meist die Vorgaben verwenden. Das Debian Desktop-Projekt, das kürzlich gegründet wurde, soll hier Erleichterungen bringen, vor allem für ganz unerfahrene Benutzer.

Die Zukunft von Debian wird eine größere Paketauswahl, Portierungen auf zusätzliche Plattformen und mehr Entwickler bringen, sieht Schulze voraus. Im Gegensatz zu kommerziellen Distributionen wird Debian nicht unter der Wirtschaftsflaute leiden, sondern in jeder Hinsicht wachsen.

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