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Thema: Neuer Gecko-basierter Browser für GNOME

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Von Joerg am Mo, 24. Februar 2003 um 10:29 #
>Ich werd Dir mal sagen, was "Spaß" macht,so wie MS etwa bei .NET vorgeht:
man hat eine Idee, daraus wird dann ein Plan und schließlich eine Aufgabe mit klarer Zielrichtung, und die wird mit aller Konsequenz durchgezogen, und etwa 2005/6 wird .NET auf dann ungefähr 700 bis 800 Millionen Rechnern sein, und in Redmond knallen die Sektkorken. Das! macht Spaß! Aber der Weg dorthin, der ist nicht spaßig, sondern geprägt von knallharter Arbeit und eiserner Disziplin. Nur so kommt man an die Spitze!

Ähm, wird der Gritti für seine Arbeit an galeon bezahlt? Und wenn du von knallharter Arbeit und eiserner Disziplin redest, frag dich mal selbst, ob du neben deiner regulären Arbeit noch ein Projekt dieser Größenordnung stemmen willst. Ich jedenfalls nicht.

>Das läßt zugleich Rückschlüsse auf das Niveau von OS zu: man hat plötzlich Lust was zu entwickeln, aber weder einen Plan noch eine feste Zielgruppe, irgendwann hat man auch keinen "Spaß" mehr und der Müllberg halbfertiger Produkte wächst wieder ein Stück.

Die meiste OS-Software entsteht in einem erstmal nicht-kommerziellen Umfeld, und daher muss es diese betriebswirtschaftlichen Massnahmen nicht geben. Nett ist es zwar, wenn es sowas gibt, aber notwendig für den Erfolg einer Software ist das überhaupt nicht.

>Natürlich kann man ihm daraus einen Vorwurf machen. Niemand ist gezwungen als OS-Programmierer zu arbeiten, aber wenn man sich einmal entschlossen hat ein OS-Projekt anzufangen, dann sollte man es auch konsequent durchziehen, und nicht plötzlich keinen "Spaß" mehr daran haben. Und dann muß er sich auch einer Kritik stellen.

Aha, mal ein schlechter Vergleich: Du bist im Vorstand deines Lieblingsvereins. Wie kommst du da wieder raus (aus welchen Gründen auch immer, vielleicht weil es keinen Spaß mehr macht)? Gar nicht, weil du dich über eine längere Zeit dafür engagiert hast, und es nicht konsequent durchziehst und daher verpflichtet bist, dein Amt bis zum Zeitpunkt X weiterzuführen? Oder redest du nicht mit deinen Vereinskollegen darüber und lässt dich bei den routinemässigen Wahlen durch einen anderen ersetzen?

Ich weiss ausserdem nicht, warum du auf dem "Haufen halbfertiger Software" bestehst, aus dem grosse Teile der OS-Software bestehen soll. Zugegeben, es ist so, aber wenn ein Programm gute Aussichten hat, wird es weiterentwickelt. Und wenn es eben nur den x'te Abklatsch einer anderen erfolgreichen OS-Software ist, dann erfährt es natürlich nicht so grosse Verbreitung, das Feedback und die freiwillige Mitarbeit unterbleibt.

Und wenn du immer von Produkten redest: Produkte sind kommerziell und werden verkauft. Software ist erstmal diesbezüglich wertneutral.

Und damit bin ich auch an deinem Kritikpunkt Nummer eins angekommen. OS-Software wird nicht wie kommerzielle Software entwickelt. Man arbeitet nur soweit, wie man es für nötig erachtet. Wenn jemand meint, dieser und jener Punkt bräuchte noch etwas Feinschliff oder müsste erweitert werden, dann macht er es (oder fragt nett nach). Und wenn das keiner macht, bleibt eben alles, wie es ist.

Jörg

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    Von Ludwig Brammer am Mo, 24. Februar 2003 um 13:30 #
    >Man arbeitet nur soweit, wie man es für nötig erachtet.

    Aha! Dann werd ich in Zukunft jeden Von Linux und OS abraten, da dort nicht sicher ist, ob die Entwickler plötzlich keine Lust mehr haben und man mit der Software im Regen steht.

    >Wenn jemand meint, dieser und jener Punkt bräuchte noch etwas Feinschliff oder müsste erweitert werden, dann macht er es ...

    Klar, der Anwalt der mit OpenOffice gerade eine Tabelle erstellt bemerkt, dass ein Feature fehlt und entwickelt das mal eben ganz schnell selber.
    Hi Jörg, dass liest sich, als hättest Du eine ganz schlechte Nacht hinter Dir?

    Glaubst Du, dass so ein Unfug Open Source nützt?

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      Von linux(?) am Mo, 24. Februar 2003 um 17:15 #
      Kann ich nur unterstützen!

      An Softwareprojekten nur arbeiten wenn man "es für nötig erachtet". Und die Bugs bleiben so lange wo sie sind. Oh, Mann oh Mann!
      Manche Leute haben Vorstellungen über OS und Arbeitsmoral, da kann man nur noch den Kopf schütteln.
      Man zeige das mal den Leuten von 'KDE.org' oder von 'apache.org', da kommt denen wahrscheinlich der Früstückskaffee hoch.

      Und so wollen die M$ auf dem Desktop Konkurrenz machen. Lachhaft! Aber das merken die noch nicht mal.

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        Von Jörg am Mo, 24. Februar 2003 um 19:54 #

        >n Softwareprojekten nur arbeiten wenn man "es für nötig erachtet". Und die Bugs bleiben so lange wo sie sind. Oh, Mann oh Mann!


        Ich erachte es für notwendig, Fehler zu beseitigen, wenn sie mir bekannt sind.

        >Manche Leute haben Vorstellungen über OS und Arbeitsmoral, da kann man nur noch den Kopf schütteln.
        Man zeige das mal den Leuten von 'KDE.org' oder von 'apache.org', da kommt denen wahrscheinlich der Früstückskaffee hoch.


        Was habe ich denn für eine Vorstellung über OS? Wenn ich den ganzen Tag arbeite, dann gehört der Rest des Tages mir und meiner Familie. Und wenn ich da ein Teil für die Entwicklung von OS-Software abzacken kann und will, dann ist das erstmal meine Sache. Da ist mir auch "Arbeitsmoral" scheissegal.

        Über die KDE- oder Apache-Leute kann ich keine Aussage treffen. Eventuell sind jeweils die Kernteams irgendwo fest angestellt und werden für ihre Arbeit an KDE/Apache bezahlt. Ich weiss es nicht. Vielleicht haben die auch andere Vorstellungen von dem ganzen.

        Jörg

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      Von Jörg am Mo, 24. Februar 2003 um 19:48 #

      >>Man arbeitet nur soweit, wie man es für nötig erachtet.
      >Aha! Dann werd ich in Zukunft jeden Von Linux und OS abraten, da dort nicht sicher ist, ob die Entwickler plötzlich keine Lust mehr haben und man mit der Software im Regen steht.

      Wer sagt, dass Linus nicht morgen die Schnauze voll hat und den Krempel hinschmeisst? Gut, der Kernel wird nicht sterben, weil genug Leute mitarbeiten, aber voranbringen würde es ihn gewiss nicht.


      >Klar, der Anwalt der mit OpenOffice gerade eine Tabelle erstellt bemerkt, dass ein Feature fehlt und entwickelt das mal eben ganz schnell selber.

      Hi Jörg, dass liest sich, als hättest Du eine ganz schlechte Nacht hinter Dir?

      Allzu gut habe ich wirklich nicht geschlafen :-) Und ich behaupte nicht, das ein Enduser was erweitern wollen wird. Aber er kann ein Feature Request an den Entwickler schicken ("Ich hätte gerne eine Druckvorschau, in den man reinzoomen kann"), und dann wird der Entwickler diesen Punkt entweder begründet ablehnen oder es für notwendig erachten, dieses Feature hinzuzufügen.

      >Glaubst Du, dass so ein Unfug Open Source nützt?


      Wenn du mein Geschreibsel als Unfug bezeichnest, nein. Das ist meine persönliche Meinung und die nützt oder schadet erstmal keinem. Aber ich sehe sie in dem Bereich der nicht gesponserten OS-Software (wenn ein Projekt nur in der Freizeit seiner Entwickler erschaffen wird) aber durchaus als begründet an.

      Um auf deinen Anwalt zurückzukommen: Wenn er ein bestimmtes Feature in seiner Anwendung haben möchte, kann er den Entwickler ja damit beauftragen, es zu erledigen. Für entsprechendes Entgelt ist das überhaupt kein Problem. In diesem Fall fällt meine ganze Argumentation auf die Nase. Denn dann gilt das Motto "Ich mache das aus Spass an der Sache" nicht mehr.

      Jörg
      Jörg

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