Von Jörg W Mittag am Di, 28. Oktober 2003 um 12:50 #
Nope.
Das GNU-Projekt resultiert aus der Hacker-Kultur an den US-Universitäten, insbesondere dem MIT AI Lab, wo Richard Stallmann als Hacker beschäfigt war. Das MIT AI Lab hatte verschiedene LISP-Maschinen, deren Betriebssysteme Stallmann und die anderen mehr oder weniger selbst geschrieben hatten und daher in- und auswendig kannten (und wo Stallmann auch Emacs geschrieben hatte und daher recht bekannt war in der Community). Als diese LISP-Maschinen durch Unix-Rechner ausgetauscht wurden, mit einem proprietären Betriebssystem (eben Unix), waren die Hacker natürlich wenig begeistert. Irgendwann erkannte Stallmann dann, dass man bei den verschiedenen Unix-Herstellern für jeden Furz bezahlen muss und trotzdem noch minderwertige Programme angedreht bekommt, deren Fehler man nicht einmal selbst beheben kann und darf, verließ er 1984 das MIT und gründete das GNU-Projekt, um eine a) vollständig freie und b) bessere Alternative zu Unix zu entwickeln.
Ob ihm das gelungen ist, darüber kann man diskutieren (und damit meine ich jetzt nicht die Frage, ob das GNU-System nun ohne Kernel vollständig ist oder nicht - Tatsache ist, es läuft auf mehreren freien Kerneln, wenn auch ihr eigener vermutlich nie fertig werden wird), denn meiner Meinung nach bedeutet "Hat 10-mal mehr Kommandozeilen-Optionen als das Original" nicht zwangsläufig auch "besser", aber insbesondere der GCC stellt doch eine herausragende Leistung dar. Okay, der Intel-Compiler erzeugt schnelleren Code. Aber der läuft nur auf Windows/Intel und Linux/Intel und erzeugt nur Code für Intel und unterstützt nur 3 Sprachen. GCC erzeugt Code für und läuft auf Dutzenden von Betriebssystemen und Plattformen und unterstützt, wenn ich mich nicht verzählt habe, 7 Sprachen.
Jetzt bin ich ziemlich weit abgeschweift. Jetzt komme ich nochmal auf deine Aussage zurück:
> Es begann eher damit, die Unzulänglichkeiten der komerziellen Unixe zu beseitigen, fehlende Funktionen zu ergänzen und so ein leichteres Leben zu haben.
Ich würde da eher sagen:
Es begann eher damit, die Unfreiheiten der komerziellen Unixe zu beseitigen, fehlende Funktionen zu ergänzen und so ein Leben zu haben, ähnlich wie es vorher am MIT war.
Das GNU-Projekt resultiert aus der Hacker-Kultur an den US-Universitäten, insbesondere dem MIT AI Lab, wo Richard Stallmann als Hacker beschäfigt war. Das MIT AI Lab hatte verschiedene LISP-Maschinen, deren Betriebssysteme Stallmann und die anderen mehr oder weniger selbst geschrieben hatten und daher in- und auswendig kannten (und wo Stallmann auch Emacs geschrieben hatte und daher recht bekannt war in der Community). Als diese LISP-Maschinen durch Unix-Rechner ausgetauscht wurden, mit einem proprietären Betriebssystem (eben Unix), waren die Hacker natürlich wenig begeistert. Irgendwann erkannte Stallmann dann, dass man bei den verschiedenen Unix-Herstellern für jeden Furz bezahlen muss und trotzdem noch minderwertige Programme angedreht bekommt, deren Fehler man nicht einmal selbst beheben kann und darf, verließ er 1984 das MIT und gründete das GNU-Projekt, um eine a) vollständig freie und b) bessere Alternative zu Unix zu entwickeln.
Ob ihm das gelungen ist, darüber kann man diskutieren (und damit meine ich jetzt nicht die Frage, ob das GNU-System nun ohne Kernel vollständig ist oder nicht - Tatsache ist, es läuft auf mehreren freien Kerneln, wenn auch ihr eigener vermutlich nie fertig werden wird), denn meiner Meinung nach bedeutet "Hat 10-mal mehr Kommandozeilen-Optionen als das Original" nicht zwangsläufig auch "besser", aber insbesondere der GCC stellt doch eine herausragende Leistung dar. Okay, der Intel-Compiler erzeugt schnelleren Code. Aber der läuft nur auf Windows/Intel und Linux/Intel und erzeugt nur Code für Intel und unterstützt nur 3 Sprachen. GCC erzeugt Code für und läuft auf Dutzenden von Betriebssystemen und Plattformen und unterstützt, wenn ich mich nicht verzählt habe, 7 Sprachen.
Jetzt bin ich ziemlich weit abgeschweift. Jetzt komme ich nochmal auf deine Aussage zurück:
> Es begann eher damit, die Unzulänglichkeiten der komerziellen Unixe zu beseitigen, fehlende Funktionen zu ergänzen und so ein leichteres Leben zu haben.
Ich würde da eher sagen:
Es begann eher damit, die Unfreiheiten der komerziellen Unixe zu beseitigen, fehlende Funktionen zu ergänzen und so ein Leben zu haben, ähnlich wie es vorher am MIT war.
jwm