Von Gunter Ohrner am Mo, 19. April 2004 um 19:37 #
Hast du die Bistream Vera Fonts (auch fertiges Paket) installiert? Keine Kopien von Times, aber 3 ebenfalls qualitativ sehr hochwertige Schriften, eine proportionalschrift mit Serifen, eine ohne und eine serifenlose Nicht-Proportinalschrift. Zudem liefert Debian noch ein paar interessante Schriften mit und die neuen GhostScript Type 1 Fonts (Version sind deutlich besser geworden und sehen unter X sehr viel klarer und schärfer aus als die aus dem alten Version 6-Paket. Die GS-Fonts kopieren ja die Optik der Standard-Postcript Fonts, da ist mit Nimbus Roman No9 also ein Times-Klon dabei.
Die Vera-Bitstream-Fonts sind für den Bildschirm entworfen. Und dafür IMHO auch gut geeignet. Allerdings finde ich sie steif und esthetisch unschön. Sie sind meiner Meinung nach (vielleicht weil sie OpenSource sind) keine Meisterleistung von Bitstream. Die LinuxLibertine soll auch zum Drucken von Dokumenten geeignet sein. Sie hat deshalb auch viele Kerning-Paare und schöne Serifen.
Weiße jemand, wie es damit aussieht, wenn man etwas veröffentlicht und die SuperCMR- oder andere TeX-Schriften verwendet? Bisher habe ich noch nie Ärger bekommen, und auf Rückfrage wurde mir auch schriftlich bestätigt, dass deren Nutzung frei ist, aber bei den Schriften selbst findet sich dazu keine Lizenzbestimmung oder so. Bei den originären Postscript-Schriften ist es klar, die sind nicht frei, aber wie ist es bei den aus Metafont gewandelten? Kennt sich da jemand aus?
Die Schriften selbst sind tatsächlich in vielen Fällen frei, nicht aber die dargestellten Glyphen! Nur die originalen CMR-Glyphen sowie die einiger weniger Fonts frei, der Rest aber nicht! Bei einer Veröffentlichung kann das zu sehr unangenehmen Schadensersatzansprüchen seitens der Schriftinhaber führen, beispielsweise wurde der Frankfurter Flughafen zu vier Millionen Euro Schadensersatz verurteilt, da die auf einigen Hinweisschildern verwendete Schrift nicht lizensiert worden war. Wobei anzumerken ist, dass die korrekte Lizensierung auch nicht viel weniger gekostet hätte...
Sowas ähnliches wollte ich auch gerade schreiben. Bin mit einer selbsterstellten Schrift auch schonmal in so ein Fettnäpfchen getreten, hab's aber zum Glück noch rechtzeitig gemerkt. Sonst würde ich jetzt wohl fein gesiebte Luft atmen...
Das frage ich mich immer bei Schriften: Wie nah darf ein Klon am Original sein, ohne rechtliche Probleme zu bekommen? Oder ist sowieso nur der Name geschützt (diese Therorie habe ich schon mehrfach gehört). So gibt es dann als Klon der "Futura" eine zu 99.9% (oder 100%?) identische "Future" auf irgendwelchen preisgünstigen CDs - offenbar ohne Probleme. In jedem Fall ein interessantes Projekt. Aber: um eine wirklich gute Schrift zu kreieren, ist verdammt viel Erfahrung, Begabung und typografische Kenntnis erforderlich. Semiprofessionelle Schriften gibt es wie Sand am Meer - um hier etwas herausragendes zu schaffen, ist sehr viel Einsatz auch von profess. Designern erforderlich! Übrigens ist die Arial nur ein schlechter Klon der Helvetica, der Klassiker von Max Meidinger.
Eigentlich ist das eine müssige Frage - ein Klon ist identisch mit dem Original, da stellt sich die Frage der Ähnlichkeit gar nicht. Der Begriff 'Äquivalent' wäre hier m.E. wohl eher angebracht.
Diese Definition von Klon ist korrekt, allerdings ist unter Designern und Typographen die Bezeichnung "klon" für eine nachgemachte Schrift üblich - egal, ob sie jetzt zu 98% oder 100% übereinstimmt.
Mir gefaellt die Schrift: Sie ist sehr elegant und sieht insgesamt feiner aus als die Times. Ligaturen scheinen allerdings noch nicht zu funktionieren??
Prinzipiell finde ich den Ansatz auch gut, allerdings enthält die Schrift wohl noch keine Kerninginformationen, so daß ein Text wie im PDF-Beispieldokument doch etwas unruhig wirkt, was die Abstände der Lettern zueinander betrifft.
Die richtigen Abstände für die Buchstaben zu finden ist eine äußerst aufwendige und mühsame Arbeit. Bei der LinuxLibertine ist sie noch nicht vollständig abgeschlossen. Kerning-Informationen gibt es aber zuhauf. In den meisten Dokument-Programmen muss Kerning aber explizit eingeschaltet werden. Die Dokumente auf dem linuxlibertine-Server enthalten aber teilweise ungekörnte Abschnitte, um eben den Unterschied deutlich zu machen. Phil LOFP
Von Der Schreiber am Mo, 19. April 2004 um 13:43 #
Aus meiner sources.list :
# Various truetype fonts packages for stable/testing/unstable versions. All of # the fonts come from http://www.dafont.com/ deb http://tuxfonts.free.fr/debs/ ./
Ach so, libertine ist ja die, um die es sich hier dreht. Sieht ganz vielversprechend aus. Aber hoffentlich denken die Erfinder dran, dass v.a. der Aliased-Look gut aussehen muss. Nur der ist arbeitsrechtlich unbedenklich - wegen der notwendigen Schärfe. Und auch Hardware-Voraussetzung TFT wäre nicht gerade sinnig.
Sind sie nicht, sie sind unscharf. Das macht sich bei kleinen Schriftarten naturgemäß bemerkbar, weshalb man es da besser ausschaltet. Das geht aber nun mal nicht mit solch pixeligen Fonts. Weil ohne sehen sie nur traurig aus. Ob's mit einem ordentlichen TFT besser aussieht, sehe ich jetzt nicht, glaub's aber nicht. Eine optimale Textdarstellung wird gewährleistet durch Schärfe und Auflösung.
Dann solltest du dir vielleicht Sorgen um deine Installation machen, Die Vera Fonts sind hier bei mir verdammt scharf und wer sagt dass es unscharf ist, hat Probleme mit den Augen. Oder hast du vielleicht einfach nen beschissenen Monitor? Da können die Fonts auch nichts dafür.
Es kommt auch darauf an unter welchen Umständen die Schriften dargestellt werden. Mit freetype2 sehen die Schriften weitaus besser aus als mit freetype1. Und das Antialiasing sollte man auch erst ab einer gewissen grösse an schalten.
"Das Projekt war unzufrieden mit den freien Schriften, die es zur Zeit gibt"
Und ich bin unzufrieden mit den Schriftarten, die meine Java-Anwendungen unter Linux verwenden. Das sieht ja meistens aus, wie Buchstaben aus der Steinzeit.
Aber das mit den Fonts unter Linux ist insgesamt eh ein Gewürge. Mag sein, daß ich nicht alle Tricks zum Einstellen kenne, aber das allein ist es wohl nicht.
Woran liegt das ? Unter Windows sehen die gleichen Programme gleich viel netter aus.
KDE-Anwendungen und auch OpenOffice oder Mozilla kommen wesentlich gefälliger daher. Also allein an Linux kann das UglyJava-Frontend auch nicht liegen.
Java kann unter Linux wohl die Systemschriftarten nicht einbinden. Will man also echte Plattformunabhängiges Look and Feel, dann binde man nur die Standard-Java-Fonst in seine Software ein. Die da wären: Dialog, Monospaced, Serif, Sans. Diese sehen nun mal nicht so gut aus. Also es liegt wohl daran, dass Sun Linux nicht vollwertig unterstützt. Selbst das professionelle XP-Theme kann unter Linux nicht angezeigt werden. Da muss man sich mit Metal plagen. Vielleicht gibt es auch einen Trick, um die Fonts einzubinden.
>>Java kann unter Linux wohl die Systemschriftarten nicht einbinden. Will man also echte Plattformunabhängiges Look and Feel<< also entweder oder... entweder mein java benutzt das gtk2-theme mit (samt schriften) oder es sieht auf allen plattformen gleich aus (wie mit metal).
Da stimmt doch was nicht: unter Windows, da wette ich, ich probier es jetzt nicht aus, kann man doch wohl auch unter Metal beliebig die Systemschriften einbinden. Das Theme kann doch für die Schriften keine Voraussetzung sein. Das wäre unseriös von Sun.
Also ich muss da wirklich 100% zustimmen. Die Schriften in Java Swing lassen einen erschaudern! Ich habe auch schon erfolglos an einigen Schrauben gedreht. Diese grauenhaften Schriften lassen jede noch so liebevoll gestaltete Swing-Oberfläche unter Linux einfach stümperhaft aussehen.
Zudem liefert Debian noch ein paar interessante Schriften mit und die neuen GhostScript Type 1 Fonts (Version sind deutlich besser geworden und sehen unter X sehr viel klarer und schärfer aus als die aus dem alten Version 6-Paket. Die GS-Fonts kopieren ja die Optik der Standard-Postcript Fonts, da ist mit Nimbus Roman No9 also ein Times-Klon dabei.
Grüße,
Gunter Ohrner
Grüße,
Gunter
Oder ist sowieso nur der Name geschützt (diese Therorie habe ich schon mehrfach gehört). So gibt es dann als Klon der "Futura" eine zu 99.9% (oder 100%?) identische "Future" auf irgendwelchen preisgünstigen CDs - offenbar ohne Probleme.
In jedem Fall ein interessantes Projekt. Aber: um eine wirklich gute Schrift zu kreieren, ist verdammt viel Erfahrung, Begabung und typografische Kenntnis erforderlich. Semiprofessionelle Schriften gibt es wie Sand am Meer - um hier etwas herausragendes zu schaffen, ist sehr viel Einsatz auch von profess. Designern erforderlich!
Übrigens ist die Arial nur ein schlechter Klon der Helvetica, der Klassiker von Max Meidinger.
Der Begriff 'Äquivalent' wäre hier m.E. wohl eher angebracht.
Freundliche Grüsse
August Meier
Phil
LOFP
wir haben damit also für jede der drei Schriftgruppen eine gute, kostenlose Schrift im Truetype-Format:
Kennt sonst noch jemand gute Schriften?
Gruss, michael
# Various truetype fonts packages for stable/testing/unstable versions. All of
# the fonts come from http://www.dafont.com/
deb http://tuxfonts.free.fr/debs/ ./
Vera und Nimbus sind für ergonomische Arbeitsplätze nicht zu gebrauchen.
Und eins noch: sind die nicht alle Proportional?
Nein, ich kenne absolut keine guten SKALIERBAREN Schriften außer denen, wo MS oder Apple die Hand drauf halten.
Sieht ganz vielversprechend aus.
Aber hoffentlich denken die Erfinder dran, dass v.a. der Aliased-Look gut aussehen muss. Nur der ist arbeitsrechtlich unbedenklich - wegen der notwendigen Schärfe. Und auch Hardware-Voraussetzung TFT wäre nicht gerade sinnig.
C. Yanker
Ob's mit einem ordentlichen TFT besser aussieht, sehe ich jetzt nicht, glaub's aber nicht.
Eine optimale Textdarstellung wird gewährleistet durch Schärfe und Auflösung.
Mit freetype2 sehen die Schriften weitaus besser aus als mit freetype1.
Und das Antialiasing sollte man auch erst ab einer gewissen grösse an schalten.
Gruss
Gesamturteil: unbrauchbar.
http://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php?site_id=nrsi&item_id=Gentium
ralf
Und ich bin unzufrieden mit den Schriftarten, die meine Java-Anwendungen unter Linux verwenden. Das sieht ja meistens aus, wie Buchstaben aus der Steinzeit.
Aber das mit den Fonts unter Linux ist insgesamt eh ein Gewürge. Mag sein, daß ich nicht alle Tricks zum Einstellen kenne, aber das allein ist es wohl nicht.
Woran liegt das ? Unter Windows sehen die gleichen Programme gleich viel netter aus.
KDE-Anwendungen und auch OpenOffice oder Mozilla kommen wesentlich gefälliger daher. Also allein an Linux kann das UglyJava-Frontend auch nicht liegen.
Die da wären: Dialog, Monospaced, Serif, Sans.
Diese sehen nun mal nicht so gut aus.
Also es liegt wohl daran, dass Sun Linux nicht vollwertig unterstützt. Selbst das professionelle XP-Theme kann unter Linux nicht angezeigt werden. Da muss man sich mit Metal plagen.
Vielleicht gibt es auch einen Trick, um die Fonts einzubinden.
also entweder oder... entweder mein java benutzt das gtk2-theme mit (samt schriften) oder es sieht auf allen plattformen gleich aus (wie mit metal).
Das wäre unseriös von Sun.
Also ich muss da wirklich 100% zustimmen. Die Schriften in Java Swing lassen
einen erschaudern! Ich habe auch schon erfolglos an einigen Schrauben
gedreht. Diese grauenhaften Schriften lassen jede noch so liebevoll
gestaltete Swing-Oberfläche unter Linux einfach stümperhaft aussehen.
ciao
Marcus
Bei mir schauen da die Fonts _wesentlich_ besser aus...