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Thema: Jon »Maddog« Hall kritisiert »Hundert-Dollar-Laptop«

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Von Mind am Fr, 19. Mai 2006 um 09:16 #
Auf das andere antworte ich dir noch. Aber erstmal hierzu:

>> "wirtschaftswunder wörgl"

>Ja in den Dreißigern mag das richtig gewesen sein. Weltwirtschfaftskriese und Bankenpleiten! Da haben die Menschen wirklich auf ihren paar Kröten gesessen. Was auch verständlich ist. Aber das kann man nun wirklich nicht auf die heutige Zeit ummünzen.

Bist du dir da sicher? Sagt dir das dein Urin, oder hast du dich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt? Hier mal ein Auszug der Denkschrift des Reichsverbandes der Deutschen Industrie vom 2. Dezember 1929 der auch gestern geschrieben worden sein könnnte:
http://www.km.bayern.de/blz/web/100083/01.html#dok7


A. Kapitalbildung.
1. Ausgangspunkt für alle Maßnahmen der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik ist unter den für die deutsche Wirtschaft gegebenen Umständen die Förderung der Kapitalbildung. Sie ist die Voraussetzung für die Steigerung der Produktion und liegt daher im Interesse aller Schichten des deutschen Volkes.
2. Die verschiedenen Möglichkeiten der Kapitalbildung müssen nach ihrem volkswirtschaftlichen Nutzen abgewogen werden. Die Beantwortung der Frage, wo am zweckmäßigsten Kapital zu bilden und wie es zu verwenden ist, hat auf Jahre hinaus entscheidende Bedeutung.
3. Um größtmögliche Wirtschaftlichkeit zu erzielen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und den Lebensbedarf der breiten Massen zu befriedigen, muss vor allem die Kapitalbildung gefördert werden, die auf kürzestem und sicherstem Wege das neu gebildete Kapital der Produktion zuführt.
4. Die Unternehmungen müssen über die Sicherung der Rentabilität hinaus Eigenkapital bilden können.
5. Die deutsche Wirtschaft muss von allen unwirtschaftlichen Hemmungen befreit werden. Die Vorbelastung der Produktion durch Steuern ist auf das unumgänglich notwendige Maß zurückzudämmen.

B. Staat und Wirtschaft.
1. Die Eingriffe des Staates in die Wirtschaft finden ihre Grenze in der grundsätzlichen Anerkennung der Gewerbefreiheit.
2. Die Betätigung der öffentlichen Körperschaften im Wirtschaftsleben muss sich auf die Aufgaben beschränken, die von der Individualwirtschaft nicht erfüllt werden können und sollen.
3. Soweit Unternehmungen der öffentlichen Hand überhaupt berechtigt sind, müssen sie grundsätzlich in privatwirtschaftlicher Form betrieben werden. Sie dürfen bei der Finanzierung und Besteuerung nicht bevorzugt werden. Sie
haben unter den gleichen Bedingungen zu arbeiten wie die Privatwirtschaft.
4. Die Zwangsbewirtschaftung der Wohnungen und gewerblichen Räume durch die Wohnungsämter, die einen wesentlichen Teil der unproduktiven Ausgaben beansprucht, ist beschleunigt abzubauen. . . .
5. Die Kartelle sind notwendige und volkswirtschaftlich anerkannte Organisationsmittel der heutigen Wirtschaftsordnung. Zu fordern ist: a) die Abgrenzung der privatrechtlichen von der öffentlich-rechtlichen Seite der Kartellaufsicht und ihre Handhabung nach rein wirtschaftlichen, nicht politischen Gesichtspunkten;
b), die Beschränkung der öffentlichen Eingriffe auf dringende Fälle von gesamtwirtschaftlicher Bedeutung;
c) die Gewährleistung der notwendigen Bewegungsfreiheit und die Wahrung der Vertragstreue und Rechtssicherheit;
d) die Schaffung einer Berufungsinstanz für Urteile des Kartellgerichts.

C. Sozialpolitik.
Die materiellen Ansprüche der Sozialpolitik an die Wirtschaft müssen sich in den Grenzen der Leistungsfähigkeit und Entwicklungsmöglichkeit der Wirtschaft halten. Nur dann ist die Erfüllung der sozialen Aufgaben für die Dauer gesichert; die wirtschaftliche Produktivität ist die Quelle sozialer Leistungen. Aus dieser Erkenntnis fordern wir in Übereinstimmung mit der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände eine Reform:
1. der Sozialversicherungsgesetze. Ihre bisherigen Grundlagen sollen erhalten bleiben, aber Ausgaben und Leistungen müssen im Gegensatz zum jetzigen Zustand den Grenzen wirtschaftlicher Tragfähigkeit angepasst werden.
2. der Arbeitslosenversicherung. Die Teilreform vom 3. Oktober 1929 ist nicht ausreichend. Über sie hinaus muss das Arbeitslosenversicherungsgesetz sofort umgestaltet werden. Ziel der Reform muss sein, den Haushalt der Reichsanstalt durch weitere Ersparnisse ohne Erhöhung der Beiträge und ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel in ein dauerhaftes Gleichgewicht zu bringen.
3. der Schlichtungsordnung und des Zwangslohnsystems. Die staatliche Zwangseinwirkung auf die Gestaltung der Lohn- und Arbeitsbedingungen ist zu beseitigen. Die Verbindlichkeitserklärung von Schiedssprüchen ist auf Gesamtstreitigkeiten in lebenswichtigen Betrieben und solche Gesamtstreitigkeiten zu beschränken, welche die deutsche Volkswirtschaft so stark treffen, dass die Lebensmöglichkeiten der Gesamtbevölkerung gefährdet ist. . . .

D. Finanz- und Steuerpolitik.
1. Der Steuerbedarf ist in den letzten Jahren so unerträglich gesteigert worden, dass die Rente der Erwerbswirtschaft weit unter den landesüblichen Zinsfuß herabgedrückt worden ist. Das Interesse des Kapitals an verantwortlicher Betätigung in der Produktion muss unter diesem Steuerdruck auf die Dauer schwinden. Die öffentliche Finanzwirtschaft ist daher so zu gestalten, dass die Ansprüche der öffentlichen Hand sich nach den wirtschaftlichen Lebensnotwendigkeiten richten.
Der Umbau der Finanzwirtschaft hat nach zwei Gesichtspunkten zu erfolgen:
a) wesentliche Senkung der öffentlichen Ausgaben und Steuern,
b) Beschaffung der Mittel, stärker als bisher, durch indirekte Besteuerung.
2. Forderungen auf dem Gebiet der Ausgabengestaltung:
a) Energische Senkung der Ausgaben aller öffentlichen Körperschaften,
b) beschleunigte Durchführung einer umfassenden Verwaltungsreform, mit dem Ziel
einer Verminderung und Abgrenzung der Aufgaben von Reich, Ländern und Gemeinden.
3. Beschleunigte Reform des Haushaltsrechts von Reich, Ländern und Gemeinden. . . 4. Forderungen auf dem Gebiet der Steuerpolitik: Fühlbare Entlastung von denjenigen Steuern, die die Kapitalbildung hindern oder kapitalzerstörend wirken.
a) Sofortige und vollständige Aufhebung der Zahlungen nach dem Aufbringungsgesetz der Industriebelastung sowie der Verzinsung der Rentenbankgrundschulden.
b) Sofortige Herabsetzung der Gewerbesteuer auf mindestens die Hälfte, gänzlicher Fortfall nach einer kurzen Übergangszeit.
c) Ermäßigung der Grundvermögensteuer, und zwar für landwirtschaftlich genutzte Grundstücke auf die Hälfte.
d) Herabsetzung der Einkommensteuer durch Senkung des Tarifs, vor allem In den mittleren und höheren Stufen, in Verbindung mit einer den wirtschaftlichen Erfordernissen gerechter werdenden Änderung der Gewinnermittlungs- und Bewertungsvorschriften und einer Beseitigung der Kapitalertragsteuer.
e) Allmählicher Abbau der Hauszinssteuer mit dem Ziel ihrer gänzlichen Beseitigung in Verbindung mit der Abschaffung der Wohnungszwangswirtschaft (vgl. auch 5 c).
f) Herabsetzung der Kapitalverkehrsteuern und der Grunderwerbsteuern sowie Beseitigung der Wertzuwachssteuern. . . .

Wir verabreichen und die selbe Medizin wie damals... offentlich kommt nicht die selbe Krankheit.

Bitte beschäftige dich mit dem damaligem Wirtschaftsumfeld bevor du solche Aussagen triffst das es heute ja so anders ist.

Oder was anderes aus der tiefen Vergangenheit:


In der Kundenzeitschrift ,Sparkasse" erschien im Dezember 1988 ein hochinteressanter Nachdruck, entnommen aus einem Vorläufer der gleichen Zeitschrift aus dem Jahr 1891. Dieser vor 100 Jahren geschriebene Artikel befaßte sich mit der Zinsentwicklung, schwerpunktmäßig mit jener des 19. Jahrhunderts. Dabei wurde vor allem der damals zu registrierende Trend sinkender Zinsen beklagt und erklärt:

,,Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin gefunden, daß die besonders rentablen Capitalanlagen großen Maßstabes heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit übrig bleiben."

Um den damals bei drei Prozent liegenden Zinssatz vor weiterem Fall zu bewahren, müßten, so hieß es weiter:

,,... die neuen Länder, beispielsweise Afrika, sehr rasch durch europäische Capitalien erschlossen werden, damit einem solchen Sinken begegnet werde."

Doch da auch das zu einer Umkehr des Zinstrends nicht ausreichen würde, schließt der 1891 erschienene Artikel mit folgenden Sätzen:

,,So spricht denn alles dafür, daß wir noch einem weiteren Sinken des Zinsfußes entgegensehen. Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die ungeheure Capitalzerstörung, welche er bedeutet."

Party ON!

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