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Sa, 13. März 2004, 19:50

Gesellschaft::Politik/Recht

CZ: Regierung kritisiert TCPA

Mit einem umfangreichen Forderungskatalog kritisiert die Bundesregierung die Trusted-Computing-Pläne von Microsoft.

In der nächsten Windows-Generation will Microsoft ein Schutzsystem namens Next Generation Secure Computing Base (NGSCB) einbauen. Dieses basiert auf Kryptochips der Trusted Computing Group und teilt den PC in einen geschützten und einen ungeschützten Bereich. »Die Maßnahmen müssten jedoch mit Blick auf den Datenschutz gesetzeskonform sein und die legitimen Rechte der Nutzer wahren«, so eine vertrauliche Stellungnahme aus Berlin, die der Computer Zeitung vorliegt. Laut einer Mitteilung der mittlerweile im 34. Jahrgang erscheinenden deutschen Computerzeitung dürfen personenbezogene Daten nur mit Zustimmung des Benutzers abgerufen werden. Ebenso dürfen über NGSCB keine Marktzugangsschranken für andere Systeme aufgebaut werden. »Als Anwalt der Opensource-Gemeinschaft fordert die Regierung daher von Microsoft eine transparente Informations- und Schnittstellenpolitik: "Eine diskriminierende Ausgrenzung von Hardware- oder Softwareherstellern durch die NGSCB-Lizenzbedingungen darf nicht stattfinden«, berichtet das Magazin.

Sicherheitsexperten beurteilen den Nutzen der Pläne skeptisch: Claudia Eckert, Leiterin des Fraunhofer Institut für Sichere Telekooperation (SIT), glaubt nicht, dass NGSCB die erhoffte Alternative ist: »Viren und Würmer werden uns weiter begegnen.« Und Robert Fitz von der Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften schimpft: »Microsoft will damit primär das Raubkopieren seiner Produkte eindämmen und macht dies Anwendern über Microsoft-kontrollierte Sicherheit schmackhaft.« Als wirklich sichere Alternative bringen die unabhängigen Fachleute das freie Betriebssystem Linux ins Spiel. Andreas Westfeld von der TU Dresden gegenüber der Computer Zeitung: »Für allgemeine Hardware kann ein gehärtetes und intensiv getestetes Linux die Anforderungen an sichere Systeme am besten erfüllen.«

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