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Mo, 11. April 2005, 15:02

Software::Distributionen::Canonical

Ubuntu versus Debian Sarge?

Autor Sean Michael Kerner stellt sich auf Internetnews die Frage, ob die Popularität von Ubuntu Debian Sarge ins Abseits stellt.
Von ThomasS

Grundsätzlich ist die Frage nach der Popularität einer Distribution schwer zu beantworten, so der Autor. Sucht man nach einer Antwort auf diese Frage, dann sollte man eigentlich auf Distrowatch fündig werden. Allerdings hat Distrowatch einen gravierenden Nachteil als Popularitätsmesser. Auf der Website werden die Anzahl der Zugriffe auf distributionsspezifische Seiten als Messkriterium für Popularität genommen.

Ob jeder Zugriff tatsächlich Ausdruck der realen Zustimmung für eine Distribution ist, bezweifelt der Autor. Dennoch deuten alle Zeichen unmissverständlich auf eine steigende Popularität von Ubuntu hin. Einen wesentlichen Grund hierin sieht der Autor vor allem in dem festen Releasezyklus, der unter anderem auch ein Qualitätskriterium für das Interesse von Unternehmen an der Distribution ist. Matt Zimmerman dazu: "Die Veröffentlichung von Version 5.04 ist deshalb so bedeutsam, da es unsere Anstrengung zur Einhaltung eines 6-Monate-Zyklus unterstreicht. Wir sind uns bewusst, dass es einige Unternehmen gibt, die unsere Release-Politik genau beobachtet haben in den letzten Monaten. Ich denke, dass diese Firmen erfreut sind, dass wir unseren Fahrplan einhalten konnten."

Red Monk Analyst Stephen O'Grady glaubt, dass es vier Gründe für die steigende Popularität von Ubuntu gibt: Ubuntu basiert auf der anerkannten Debian-Distribution, Integration von aktuellsten Paketen, einfacher Installation und Betonung der Philosophie freier Software. Gerade der Aspekt der Integration neuerer Pakete in Ubuntu-Releases ist für den Desktop-Nutzer gegenüber Debian ein schlagendes Argument. Einige haben aus dieser Tatsache geschlossen, dass Debian damit überflüssig geworden sei.
Ein Argument, dass Matt Zimmerman keineswegs so stehen lassen möchte: "Debian ist wichtig. Ubuntu wäre ohne Debian niemals entstanden. Unsere Beziehungen zum Debian Projekt sind für uns nach wie vor von größter Bedeutung." So glaubt Zimmerman auch nicht, dass durch die steigende Popularität von Ubuntu Debian Sarge unpopulärer wird. Eher das Gegenteil ist der Fall, so Zimmerman, wenn Sarge veröffentlicht wird, dann führt dies auch zu einer steigenden Popularität von Ubuntu.

Besonders der Gedanke, dass Debian Sarge der Popularität von Ubuntu zuträglich ist, findet einen Skeptiker in Ian Murdock, dem Vater von Debian: "Wenn überhaupt, dann ist momentan die Popularität von Ubuntu für Debian eher negativ zu sehen. Es ist mittlerweile so weit von Debian entfernt, dass Ubuntu-Pakete schon gar nicht mehr auf Debian Sarge laufen. Im Augenblick sieht es so aus, dass immer mehr Ubuntu-Pakete auf diese Weise erstellt werden. Das Ergebnis ist ein Albtraum im Hinblick auf die Kompatibilität". Murdock argumentiert weiter: wenn Ubuntu wirklich kompatibel zu Debian wäre, dann könnten alle nötigen Anstrengungen direkt in das langersehnte Release von Debian Sarge einfließen, was dem Ökosystem Debian als Ganzes zugute käme. "Ich verstehe schon, was das Ubuntu-Team da tut, sie leisten eine wirklich gute Arbeit, die irgendwann nach Debian zurückfließen wird. Aber was wir im Augenblick wirklich dringend brauchen, ist eine Gemeinschaft, die das Sarge-Release ermöglicht."

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Kommentare (Insgesamt: 143 || Alle anzeigen )
Re[6]: Nachricht schwer zu lesen (Joe, Mi, 29. Juni 2005)
Re: Nachricht schwer zu lesen (Braunbaer, Do, 21. April 2005)
Re: naja... alles nur hype (Sascha, Sa, 16. April 2005)
Re: Sarge, Treppenwitz der Linuxgeschichte ...? (Gagarin, Fr, 15. April 2005)
Re[2]: Was war jetzt das ... (anonimos, Do, 14. April 2005)
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