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Mo, 14. August 2006, 12:47

Software::Systemverwaltung

Intels Open-Source-Treiber mit proprietärem Modul

Eine Schnittstelle im kürzlich veröffentlichten Open-Source-Treiber für Grafikkarten von Intel soll auch die Einbindung von binären Zusatzkomponenten ermöglichen.

Erst vor kurzem sorgte der Chip-Hersteller für Aufsehen, als er ankündigte, die Quellen von Intel-Grafiktreibern freizugeben. Der neue Treiber sollte laut Aussagen von Intel den Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit mit X.org und Mesa darstellen, in deren Rahmen der Treiber ständig verbessert wird. Nun zeigt sich nach genauerer Analyse der Quellen, dass Intel wohl nicht nur offene Technologien unterstützen will, sondern auch an proprietäre Erweiterungen denkt.

Eine zur Laufzeit nachladbare Bibliothek intel_hal.so soll dem Treiber, wie Nicholas Miell auf der Linux-Kernel-Mailingliste schreibt, zusätzliche Funktionen spendieren. Der Quellcode der Erweiterung ist weder im Quellcode verfügbar, noch plant Intel offenbar eine Freigabe. »Wo ist der Quellcode von intel_hal.so«, fragt der Hacker.

Wie Keith Packard, einer der bekanntesten Entwickler von X.org und mittlerweile ein Angestellter von Intel, zwei Tage später auf der Liste schrieb, wird Intel in der binären Datei intel_hal.so Funktionen implementieren, die Intel nicht im Quellcode veröffentlichen kann. Laut Aussagen von Packard unter anderem Macrovision-Register-Funktionen. Die Nutzung des Moduls soll laut Packard optional erfolgen und keinen Einfluss auf den Treiber haben. Ferner soll die binäre Datei auch nicht benötigt werden, um die Karte nutzen zu können.

Man wisse allerdings bei Intel noch nicht, wann ein solches Modul kommen wird und ob überhaupt. Der Programmierer weist allerdings darauf hin, dass sich Referenzen auf das binäre Modul nur in Treiberteilen, die unter der MIT-Lizenz stehen, finden. Wären sie auch im GPL-Teil enthalten, müsste Intel auch die Quellen des Moduls unter eine GPL-Lizenz stellen. Mit der Wahl der MIT-Lizenz ist Intel zu diesem Schritt nicht verpflichtet.

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