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So, 15. Februar 2009, 12:32

Software::Distributionen::Debian

Debian GNU/Linux 5.0 »Lenny«

Das Debian-Projekt hat Debian GNU/Linux 5.0 »Lenny« veröffentlicht.

Debian 5.0 war bereits seit 28. Juli 2008 im Freeze-Modus. Seit der letzten Version, Debian 4.0, sind rund 22 Monate vergangen - genauso viele, wie zwischen Debian 3.1 und 4.0 verstrichen. Wie die Vorgängerversion erscheint auch Debian 5.0 mit mehreren Monaten Verspätung.

Die neue Version der Distribution läuft auf 12 Architekturen, wobei die Architektur »armel« gegenüber Debian 4.0 neu ist. Sie soll moderne und zukünftige ARM-Prozessoren effizienter nutzen und die zur Zeit noch unterstützte Architektur »arm« ersetzen.

Neu ist die Unterstützung der Orion-Plattform von Marvell, die in vielen Speichergeräten verwendet wird. Unterstützte Speichergeräte sind u.a. die QNAP Turbo Station, HP Media Vault mv2120 und Buffalo Kurobox Pro. Zusätzlich werden Netbooks wie der Eee PC von Asus unterstützt. Außerdem wurden Bauwerkzeuge für Emdebian hinzugefügt, die es erlauben, Debian-Quellpakete auf einer Architektur für andere Architekturen zu bauen und zu verkleinern, um eingebetteten ARM-Systemen zu genügen.

Mehr als 23.000 Softwarepakete, die aus über 12.000 Quellpaketen erstellt wurden, werden mit Debian 5.0 geliefert. Wegen der langen Freeze-Zeit konnten die aktuellsten Software-Versionen vielfach nicht berücksichtigt werden. So beruht der Linux-Kernel auf Version 2.6.26, X.org ist in Version 7.3 dabei, OpenOffice.org in Version 2.4.1. Aktuell ist allerdings Firefox in der Debian-Version als Iceweasel 3.0.6. Auf dem Desktop stehen unter anderem GNOME 2.22.2, KDE 3.5.10 und Xfce 4.4.2 und LXDE 0.3.2.1 zur Auswahl. glibc 2.7 und GCC 4.3.2 bilden die Basis des Software-Archivs. Die Paketbeschreibungen wurden internationalisiert und werden in der eingestellten Systemsprache angezeigt, sofern eine Übersetzung existiert.

Debian 5.0 unterstützt die Virtualisierung mit dem Hypervisor Xen sowohl als Host (Dom0) als auch als Gast (DomU). KVM ist als Kernel-Bestandteil ohnehin mit dabei. Weitere wichtige Pakete für Server- und Entwicklersysteme sind PostgreSQL 8.3.6, MySQL 5.0.51a, Apache 2.2.9, Samba 3.2.5, Python 2.5.2 und 2.4.6, Perl 5.10.0, PHP 5.2.6, Asterisk 1.4.21.2, Nagios 3.06 und OpenJDK 6b11. Java-Anwendungen können nun im »main«-Archiv der Distribution ausgeliefert werden.

Mit der Integration von X.Org 7.3 soll sich der X-Server bei der meisten Hardware selbst konfigurieren. Neu eingeführte Pakete erlauben die komplette Unterstützung des NTFS-Dateisystems und die Verwendung der meisten Multimedia-Tasten ohne zusätzliche Konfiguration. Unterstützung für das Adobe-Flash-Format ist über die Swfdec- oder Gnash-Erweiterung verfügbar. Insgesamt wurden Verbesserungen für Notebooks integriert, wie die CPU-Frequenzskalierung ohne zusätzliche Konfiguration. Für die Freizeit wurden mehrere neue Spiele hinzugefügt. Eine bemerkenswerte Änderung stellt nach Projektangaben die Einführung von »goplay« dar, einem graphischen Spiele-Browser, der Filter, Suchen, Bildschirmphotos und Beschreibungen für Spiele in Debian bereitstellt.

Zur Verbesserung der Sicherheit kann der Debian-Installer bereits vor dem ersten Neustart Sicherheitsupdates installieren. Die Zahl der setuid-Programme wurde reduziert. Sicherheitskritische Pakete wurden mit speziellen Härtungs-Optionen von GCC compiliert. PHP wurde mit dem Suhosin-Härtungspatch versehen.

Die Installation wurde in der neuen Version weiter verbessert und ist in 63 Sprachen übersetzt. Firmware, die von manchen Geräten benötigt wird, kann über Wechseldatenträger geladen werden, und die Installation mittels Braille-Zeile wird unterstützt. Beim Starten der Installation können ein Rettungs- und ein Expertenmodus ausgewählt werden.

Debian 5.0 kann von verschiedenen Installationsmedien wie DVDs, CDs, USB-Sticks und Disketten oder über das Netz installiert werden. GNOME ist die voreingestellte Arbeitsumgebung; es ist auf der ersten CD enthalten. Andere Arbeitsumgebungen (KDE, Xfce, LXDE) können über zwei neue, alternative CD-Images installiert werden. Zu Debian 5.0 werden wieder Multi-Arch-CDs und -DVDs mitgeliefert, die die Installation von mehreren Architekturen von einem einzelnen Medium erlauben. In dieser Veröffentlichung sind Blu-ray-Medien hinzugefügt, die die Auslieferung des Archivs für eine gesamte Architektur auf einer einzigen BD erlauben.

Zusätzlich sind erstmals offizielle Live-Images für CDs, USB-Sticks und Netz-Boot-Installationen verfügbar. Anfänglich werden sie nur für die Architekturen I386 und Amd64 bereitgestellt. Weitere Einzelheiten sind in den Release Notes zu finden.

Der Download von Debian 5.0 ist von zahlreichen Mirror-Servern möglich. Es wird empfohlen, BitTorrent zu verwenden. Diese Version wurde Thiemo Seufer gewidmet, einem Debian-Entwickler, der am 26. Dezember 2008 bei einem tragischen Autounfall starb.

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Kommentare (Insgesamt: 146 || Alle anzeigen )
Re: Das Museum geht in eine neue Version... (Lars, Di, 24. Februar 2009)
Re[70]: gut & schlecht (Andreas, Fr, 20. Februar 2009)
Re[60]: gut & schlecht (xxx, Do, 19. Februar 2009)
Re[50]: gut & schlecht (Andreas, Do, 19. Februar 2009)
Re[40]: gut & schlecht (xxx, Mi, 18. Februar 2009)
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