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Do, 25. Juni 2009, 15:12

Software::Desktop

Spezifikation des Desktop-Benchmarks der LiSoG veröffentlicht

Die Spezifikation des Desktop-Benchmarks »OSDtBench« der LiSoG wurde jetzt wie angekündigt zum Beginn des LinuxTages in Berlin veröffentlicht.

Fast zwei Jahre ist es her, dass die Die Linux Solutions Group (LiSoG) einen Plan verkündete, die Anforderungen an eine Linux-Benchmarksuite für Desktop-Systeme zu spezifizieren. Jetzt wurde die Spezifikation des »Open Source based Desktop Benchmark (OSDtBench)« veröffentlicht. Eine Vorabversion hatte es bereits vor vier Wochen gegeben. Die endgültige Fassung der Spezifikation steht unter der Creative Commons Lizenz CC-BY-SA zum Download (PDF) bereit. Ferner steht auch der heute von Dr. Jutta Kreis gehaltene Vortrag zum Download (PDF) zur Verfügung.

Parallel zur Spezifikation arbeitete die LiSoG auch an einer Implementation der Spezifikation. Ein erster Prototyp des Benchmarks wird heute auf dem LinuxTag in Berlin vorgestellt. Da die Implementation noch nicht ganz fertig ist, steht sie noch nicht zum Download zur Verfügung. Sie soll in den nächsten Tagen freigegeben werden.

Unter Windows existieren Benchmark-Programme wie beispielsweise der Babco SYSmark, die die Leistung eines Rechners mit typischen (Büro)-Anwendungen messen sollen. Üblicherweise werden die Messergebnisse zum Vergleich unterschiedlicher Rechner verwendet. Die LiSoG sah einen Bedarf für ein ähnliches Programm auf Basis freier Software, denn bei Ausschreibungen von Behörden werden laut LiSoG immer mehr Benchmarkergebnisse in den Mittelpunkt gerückt.

Der Desktop-Benchmark der LiSoG dürfte der erste dieser Art für Linux sein. Die 106-seitige Spezifikation beginnt mit der Analyse eines normalen Büro-Arbeitsplatzes. Die Autoren identifizierten als typische Anwendungsfälle die E-Mail-Bearbeitung, Dokument-Bearbeitung, Zeitverwaltung (Terminplanung), Datenverarbeitung (ISO-Datei erzeugen, Screenshot erzeugen und speichern, Dateiverschlüsselung und Kompression), Bildbearbeitung, Suchen, Benutzen des Webs, Projektverwaltung und Benutzung von Medien. Alle diese Fälle enthalten mehrere einzelne Aufgaben und werden ausführlich mit allen erforderlichen Arbeitsschritten aufgeführt.

Sowohl Desktopsysteme als auch Laptops sollen mit dem Benchmark getestet werden können. Die Software soll portabel, erweiterbar, internationalisiert und einfach installierbar sein. Es wird eine komplette Distribution installiert. Die Ergebnisse sollen gegen Manipulationen geschützt und reproduzierbar sein.

Die Architektur des Benchmarks sieht vor, dass die Ergebnisse auf eine Webseite hochgeladen werden können, wo sie veröffentlicht werden. Die Anwendungen, die in den Benchmark einfließen sollen, sind voraussichtlich GIMP, Zip, Thunderbird, Acrobat Reader, OpenOffice.org, VLC, GnuPG, cdrtools und mkisofs, Firefox, Nutch als Suchmaschinen-Frontend für Apache Lucene und GanttProject. Die Ergebnisse der teilweise parallel laufenden Anwendungen werden nach einem festgelegten Schlüssel gewichtet, so dass sich das Ergebnis als eine einzelne Zahl darstellen lässt.

Der Benchmark wird mit Skripten gesteuert und wird unter den Distributionen Debian 5.0, Fedora 10, Gentoo 2008.0, Opensuse 11.1 und Ubuntu 8.04 LTS laufen. Es können jeweils auch neuere Versionen der Distributionen verwendet werden.

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