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Do, 29. Juli 2010, 09:59

Software::Systemverwaltung

Gallium3D-Treiber für neuere Radeon-Grafikchips macht Fortschritte

Gallium3D soll in naher Zukunft die Infrastruktur für 3D-Beschleunigung in X.Org stellen und die Weiterentwicklung deutlich vereinfachen.

Zunächst müssen jedoch sämtliche Grafiktreiber portiert oder neu implementiert werden. r600g, der Gallium-Treiber für Chips der Serien R600 und R700 (Radeon HD 2000/3000/4000), erreichte binnen der letzten sechs Tage gleich zwei wichtige Meilensteine.

Am 23. Juli verkündete das Portal Phoronix, dass der r600g-Treiber für Radeon-Grafikkarten in Kürze erstmals einsatzbereit sein könnte, eine Stunde später folgten erste Screenshots einer laufenden glxgears-Instanz - Hardware-beschleunigt auf einer Grafikkarte der Radeon HD4600 (R700) Serie. Dies bedeutete, dass sämtliche zu Grunde liegenden Bestandteile erstmals gemeinsam und korrekt funktionierten - fast genau zwei Monate nach dem Import des Treibers in den Mesa-Entwicklerzweig. Aus Erfahrungen mit früheren Treiberentwicklungen ließ sich ableiten, dass der Sprung hin zur Unterstützung komplexerer Anwendungen deutlich schneller erfolgen würde.

Sechs Tage später fügte Jerome Glisse, X-Entwickler bei Red Hat, grundlegende Unterstützung für Texturen hinzu. Zwar ist der Weg hin bis zum traditionellen Screenshot eines korrekt dargestellten Ego-Shooters noch weit, und der Gallium-Treiber erreicht bei weitem noch nicht den Funktionsumfang seines klassischen Mesa-Pendants namens r600. Die Implementierung fehlender Funktionen kann nun aber deutlich schneller von Hand gehen und zieht eventuell das Interesse weiterer Entwickler auf sich. Der r300g Gallium3D-Treiber für Chips der Serien R300/R400/R500 (Radeon 9500 bis X1950) etwa ist mittlerweile deutlich weiter fortgeschritten als sein klassisches Pendant r300, und hat den Ego-Shooter-Test bereits absolviert.

Gallium3D wurde ursprünglich von Tungsten Graphics (heute Teil von VMWare) entwickelt und abstrahiert die Recheneinheiten moderner Grafikhardware durch den Einsatz der Low-Level Virtual Machine (LLVM). Während der Treiber die Hardware anspricht, stellt ein Gallium3D-Backend (genannt »State-Tracker«) die eigentliche Programmierschnittstelle hin zu den Anwendungen, etwa OpenGL, OpenVG oder sogar Direct3D, zur Verfügung. Die Vereinheitlichung gemeinsamer Bestandteile soll die Entwicklung neuer Treiber deutlich vereinfachen. Auf Basis von Gallium3D sind auch GPGPU-Schnittstellen zur Auslagerung von Berechungen auf Grafikhardware realisierbar - ein entsprechendes Backend für den Standard OpenCL befindet sich in einem frühen Entwicklungsstadium.

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