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Freigabe der Doom-3-Engine verzögert sich
Die von der Open-Source-Community bereits erwartete Veröffentlichung des Source-Code des Horror-Shooters Doom 3 verspätet sich. Ursache sind patentrechtliche Bedenken, die die Anwälte von id Software und Bethesda Softworks nach der Prüfung des Datenpakets äußerten.
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Doom 3 glänzte vor allem durch seine düstere Atmosphäre
Konkret geht es um eine »
Carmack's Reverse« genannte Implementierung von Schattenberechnungen über den sogenannten Stencil Buffer, eine Technik, die nach der
Veröffentlichung von Doom 3 im Jahre 2004 in vielen Videospielen Verwendung fand und von John Carmack entworfen wurde. Das Problem: Parallel zu Carmack hat auch Creative Labs eine ähnliche Lösung gefunden. Bereits 1999 wurde das
US-Patent 345/422 auf eine »Methode zum rendern von Schatten via Shadow Volume und einen Stencil Buffer« angemeldet und 2002 bestätigt.
Um Klagen seitens Creative Labs zu vermeiden und die Freigabe von Doom 3 nicht zu gefährden, entschloss sich id Software zu einem Patentdeal. Die Juristen fürchten nun rechtliche Probleme und mögliche Kosten, wenn der noch freizugebende Programmcode von Doom 3 bzw. der id-Tech-Engine 4 nicht entsprechend bereinigt wird.
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John Carmack, der die Veröffentlichung der Programmzeilen im Sommer noch innerhalb dieses Jahres angekündigt hatte und zur größten Open-Source-Advokaten der Industrie gezählt werden darf, nimmt sich nun persönlich der Sache an. Er wird die problematischen Abschnitte des Codes neu verfassen, schreibt er
per Twitter. Die Freigabe des Quellcodes soll nach der Bereinigung erfolgen und wird, wie alle bisher herausgegebenen Quellcodes von id, vermutlich unter den Bedingungen der GNU General Public License (GNU GPL) erfolgen. Ob die Zeit für eine Veröffentlichung in diesem Jahr ausreicht, wird sich erst zeigen müssen. (
pte/Mirko Lindner)