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Mo, 28. November 2011, 09:00

Gesellschaft::Politik/Recht

Erste Erfolge für Koha im Streit um die Markenrechte

Das Koha-Projekt, eine freie Bibliotheksverwaltung, hat eine Welle der Hilfsbereitschaft erfahren. Die Firma PTFS, die nach Ansicht des Projektes widerrechtlich die Markenrechte in Neuseeland erhalten hat, deutet derweil Verhandlungsbereitschaft an.

Koha ist eine webbasierte Bibliotheksverwaltung, die unter der GPL vertrieben wird. Die Entwicklung wurde von der neuseeländischen Firma Katipo Communications im Auftrag des Horowhenua Library Trust (HLT) entwickelt und soll mittlerweile in über eintausend Bibliotheken weltweit zum Einsatz kommen. Die Gemeinschaft, die sich um Koha bildete, produzierte Übersetzungen in etliche Sprachen sowie ständige Updates.

LibLime, ein kommerzieller Ableger von Koha, hatte die Markenrechte in Neuseeland beantragt und sie vor kurzem erhalten. Zwischenzeitlich wurde das Unternehmen von PTFS, einem weiteren Koha-Dienstleister, übernommen. Beide Firmen haben ihren Sitz in den USA und besitzen dort auch die Markenrechte. Sie wollen die Marke aber nach eigenen Angaben auf keinen Fall gegen Personen, Organisationen oder konkurrierende Unternehmen einsetzen.

Das Koha-Projekt, das nach eigener Einschätzung die eigentliche Gemeinschaft vertritt, unter anderem auch deshalb, weil mit dem Horowhenua Library Trust der Initiator des Projektes dazugehört, wandte sich gleich nach dem Bekanntwerden der Erteilung der Markenrechte an die Öffentlichkeit und bat um Unterstützung. Denn die Marke sei nicht rechtmäßig und solle angefochten werden. Dies löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus, die die Erwartungen des HLT bei weitem übertraf. Rund 12.000 Neuseeland-Dollar wurden gespendet und mehrere Anwälte machten das Angebot, den Fall ohne Honorar zu übernehmen. Das Projekt hat sich bereits für eines der Angebote entschieden und wird nun von diesen Anwälten vertreten.

Möglicherweise ist das Aufsehen, das das Hilfeersuchen auslöste, der Grund dafür, warum PTFS/LibLime in ihrer Mitteilung das Angebot machen, die Marke an eine »nicht gewinnorientierte Koha-Stiftung« abzutreten und sich mit dem Koha-Projekt gütlich zu einigen. Unklar ist, auf welche Stiftung sich PTFS/LibLime hier beziehen. Nach Auffassung der Koha-Projekts existiert diese Stiftung bereits in Form des HLT. Das HLT würde die Markenrechte mit Freuden übernehmen. Die letzten zwölf Jahre sollten als Beweis genügen, dass das HLT niemanden an der Ausübung von Geschäften rund um Koha hindern würde.

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