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Mi, 18. Januar 2012, 09:28

Gesellschaft::Politik/Recht

Das Internet streikt gegen SOPA

Dem Protest der englischsprachigen Wikipedia gegen die US-Gesetzentwürfe SOPA und PIPA haben sich diverse andere freie Projekte angeschlossen.

Die englischsprachige Wikipedia wird heute aus Protest geschlossen. Die Schließung soll um Mitternacht Eastern Time der USA beginnen und 24 Stunden andauern. Die Wikipedia wird in dieser Zeit den Zugriff auf ihre Inhalte nur über Umwege ermöglichen und stattdessen eine Informationsseite zu den US-Gesetzentwürfen SOPA und PIPA zeigen, die ihrer Ansicht nach die Freiheit bedrohen. »Stop Online Piracy Act« (SOPA) sowie der verwandte »PROTECT IP Act« könnten zu willkürlichen Einschränkungen für Internet-Unternehmen und zu Zensur führen und wären damit bei weitem nicht auf die USA beschränkt.

Die Gesetze sind laut der Electronic Frontier Foundation (EFF) ein weiterer Versuch der Medienkonzerne, ihren Profit zu maximieren und die Kosten und Kollateralschäden auf die Allgemeinheit abzuwälzen. Würde das Gesetz in Kraft treten, könnte jeder Rechteinhaber eine Beschwerde gegen Webseitenbetreiber erheben, und die Netzbetreiber müssten binnen fünf Tagen die Seite sperren (über erwiesenermaßen wirkungslose DNS-Sperren) und Zahlungsdienstleister den Verkehr mit der Seite einstellen. Die Erfahrung zeigt laut EFF, dass ein solcher Mechanismus grenzenlos missbraucht würde, um Konkurrenten oder anderswie missliebige Webseiten stillzulegen oder ihnen finanziell zu schaden - auch wenn die Beschwerden völlig unberechtigt sind, denn eine Prüfung kann nicht rechtzeitig erfolgen.

Neben der Wikipedia wollen auch andere freie Projekte auf die Gesetzentwürfe hinweisen. So wird sich Opensuse den Protesten anschließen ebenso wie Mageia. Noch etwas mehr Aufmerksamkeit dürfte Mozilla zukommen, das sich bereits zuvor am Kampf gegen die neuen Gesetze beteiligt hatte.

Mittlerweile sieht es so aus, als seien die Gesetze zurückgestellt worden, doch laut Wikipedia ist das nicht sicher und sie könnten bereits nächste Woche im Senat debattiert werden. Zudem seien sie nur Teil eines größeren Problems, des Problems, dass die Medienkonzerne veraltete Geschäftsmodelle um jeden Preis schützen lassen wollen. Die US-Regierung unterstützt die Gesetzentwürfe in der vorliegenden Form zwar nicht, stellt sich aber trotzdem unmissverständlich auf die Seite der Konzerne, indem sie dazu aufruft, noch in diesem Jahr Gesetze zu verabschieden, die Strafverfolgungsbehörden und Rechteinhabern neue Möglichkeiten gebe, Urheberrechtsverletzungen zu verfolgen, auch wenn sie von außerhalb der USA ausgehen.

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Kommentare (Insgesamt: 7 || Alle anzeigen )
Re: interessiert doch niemanden in Deutschland (stevenklein, Do, 19. Januar 2012)
Re: scheiss js (dada, Mi, 18. Januar 2012)
Re[2]: scheiss js (dada, Mi, 18. Januar 2012)
interessiert doch niemanden in Deutschland (teutoibericus, Mi, 18. Januar 2012)
Re[2]: scheiss js (brrr, Mi, 18. Januar 2012)
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