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Mo, 10. Dezember 2012, 12:05

Software

Bern setzt auf freie Software

Eine klare Mehrheit im Berner Stadtrat hat eine Förderstrategie für freie Software beschlossen. Die Stadtberner Informatikdienste sollen künftig Informatikbeschaffungen Plattform- und Hersteller-neutral ausschreiben sowie bei gleichwertiger Funktionalität freie Software bevorzugen.

Mirko Lindner

Die vor über einem Jahr eingereichte Interfraktionelle Motion für eine Open-Source-Förderstrategie der Stadt Bern wurde, wie das Blog Digitale Nachhaltigkeit schreibt, mit dem Ziel entwickelt, dass die Berner Informatikdienste künftig eine klare Open-Source-Strategie verfolgen, um die Abhängigkeiten in der IT zu reduzieren und langfristig Möglichkeiten für Kosteneinsparungen zu schaffen. Die Förderung von freier Software besteht aus mehreren Punkten. In der Regel sollen bei allen künftigen Beschaffungen Betriebssystem- und Browser-unabhängige Lösungen gewählt werden. Bei öffentlichen Ausschreibungen soll möglichst produkt- und herstellerneutral ausgeschrieben werden, und auch Open-Source-Lösungen sollen explizit zugelassen werden. Bei gleichwertigen funktionalen Eigenschaften und vergleichbaren Kostenstrukturen soll freie Software bevorzugt werden. Eigens oder im Auftragsverhältnis entwickelte Software soll unter einer freien Lizenz veröffentlicht werden.

Schon vor einem halben Jahr war beschlossen worden, eine Kompetenzstelle Open Source bei den Informatikdiensten zu schaffen. Weiter will der Stadtrat Know-how im Umgang mit Open-Source-Technologien aufbauen, durch Pilotprojekte sowie Studien neue Einsatzgebiete von Open-Source-Lösungen identifizieren und ausreichende Finanzen für die Umsetzungsmaßnahmen bereitstellen. Ein weiteres Ziel ist die nationale und internationale Vernetzung der Informatikdienste in Gremien, die sich gemeinsam für die Förderung und Behördenzusammenarbeit im Bereich Open Source einsetzen.

Im Bildungsbereich, in dem bislang nach Ansicht der Interfraktionellen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit zu wenig freie Software eingesetzt wurde, soll der Wechsel auf freie Software gezielt gefördert werden. Lehrkräfte sollen mit Informations- und Weiterbildungsmaßnahmen über freie Software geschult werden.

Über die Motion wurde in einer Stadtratssitzung vor dem Wochenende abgestimmt. 36 Stadträte von SP, Grünen, GFL, GLP und SP stimmten laut dem Artikel für sie, 20 Stadträte vorwiegend von SVP, FDP, BDP und CVP stimmten dagegen.

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Kommentare (Insgesamt: 14 || Alle anzeigen )
Re[2]: Uni Bern (finger, Di, 11. Dezember 2012)
Re: Uni Bern (blablabla, Di, 11. Dezember 2012)
Re: Kein Datentausch mit Freiburg? (Wissender, Mo, 10. Dezember 2012)
Re[3]: Kein Datentausch mit Freiburg? (finger, Mo, 10. Dezember 2012)
Re[2]: Kein Datentausch mit Freiburg? (Alexander Tschäppät, Mo, 10. Dezember 2012)
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