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Fr, 11. Oktober 2013, 10:45

Software::Desktop

Cinnamon 2.0 freigegeben

Die Entwickler von Linux Mint haben die Desktopumgebung Cinnamon 2.0 veröffentlicht. Beginnend mit dieser Version baut Cinnamon nur noch auf Gnome-Technologien auf, ohne eine Installation von Gnome 3 selbst zu erfordern.

Kachelung in Cinnamon 2.0

Linux Mint

Kachelung in Cinnamon 2.0

Wie Linux Mint-Chefentwickler Clement Lefebvre vor vier Monaten angekündigt hatte, benötigt Cinnamon 2.0 nun keine Gnome 3-Installation mehr. Die damalige Ankündigung hatte jedoch offen gelassen, inwieweit doch noch Gnome-Bibliotheken oder Gnome-Programme genutzt werden. Die aktuelle Veröffentlichung macht es nun klar, dass Cinnamon weiterhin einen Großteil des Gnome 3-Unterbaus verwendet.

Cinnamon begann im Dezember 2011 als Abspaltung der Gnome-Shell, da die Linux Mint-Entwickler einen Gnome-Desktop mit dem klassischen Aussehen haben wollten und mit dem Fork stärker in die Gnome-Shell eingreifen konnten, als das mit Erweiterungen allein möglich war. Mit Linux Mint 15 Ende Mai 2013 erreichte Cinnamon die Version 1.8. In dieser wurden bereits einige Gnome-Komponenten durch Eigenentwicklungen ersetzt. So wurde das Kontrollzentrum der Umgebung mit allen relevanten Konfigurations-Optionen ausgestattet, so dass das Gnome Control Center nicht mehr gestartet werden muss. Ein eigener Screensaver wurde implementiert. Zudem wurde der Dateimanager Nemo, eine Abspaltung von Nautilus, überarbeitet und mit einer angepassten Oberfläche versehen.

Edge-Snapping in Cinnamon 2.0

Linux Mint

Edge-Snapping in Cinnamon 2.0

Cinnamon 2.0 schlägt nun ein ganz neues Kapitel auf. Die neue Version bringt viele Neuerungen, so dass Lefebvre den meisten Benutzern empfiehlt, nicht sofort auf die neue Version umzusteigen. Dessen ungeachtet lässt sich Cinnamon 2.0 testen und weitgehend problemlos nutzen. Es soll sich, wenn erforderlich, auch relativ leicht aus dem Quellcode compilieren lassen. Die meisten Benutzer sollten jedoch warten, bis Cinnamon 2.0 im November in Linux Mint 16 erscheint. Danach soll Cinnamon 2.0 auch in die Linux Mint Debian Edition (LMDE) und in Linux Mint 13 LTS zurückübertragen werden.

Den Benutzern bringt Cinnamon 2.0 eine Verbesserung des sogenannte Edge-Tiling. Damit kann man ein Fenster an einen Bildschirmrand ziehen, und es fixiert sich dort und nimmt automatisch die Hälfte des Bildschirms ein. Die Größe der Fenster ist nun änderbar, und statt an die Ränder kann man ein Fenster auch in die Ecken des Bildschirms ziehen.

Fotostrecke: 7 Bilder

Kachelung in Cinnamon 2.0
Edge-Snapping in Cinnamon 2.0
Sound-Effekte in Cinnamon 2.0
Benutzerverwaltung in Cinnamon 2.0
Verbesserte MIME-Handhabung in Nemo in Cinnamon 2.0
Neu ist das Edge-Snapping, das von Lefebvre als »fast so gut wie mehrere Monitore« angepriesen wird. Es wurde von der Snap-Funktion von Xbox One inspiriert und ist ähnlich wie Edge-Tiling. Allerdings verdecken maximierte Fenster nicht die Fenster, die mit Edge-Snapping an einen Bildschirmrand gebunden wurden. Die Idee dahinter ist, den Großteil des Bildschirms für eine Anwendung zu nutzen, aber dennoch einen Blick auf ein weiteres Fenster zu haben.

Cinnamon 2.0 wurde außerdem um konfigurierbare Sound-Effekte bereichert. Ihre Lautstärke lässt sich unabhängig von der normalen Lautstärke einstellen und sie können auch ganz abgestellt werden. Neu ist auch eine Benutzer- und Gruppenverwaltung, für die in Gnome eine Oberfläche fehlte, obwohl im Hintergrund alle nötigen Funktionen vorhanden sind. Ergänzt wird sie durch ein Applet mit benutzerbezogenen Einstellungen und Aktionen. Die Display-Verwaltung wurde ebenfalls verbessert, und Anwendungen laufen im Vollbildmodus etwas schneller.

Benutzerverwaltung in Cinnamon 2.0

Linux Mint

Benutzerverwaltung in Cinnamon 2.0

Der Dateimanager Nemo kann nun MIME-Typen besser handhaben, also zu den jeweiligen Dateitypen besser die passenden Anwendungen anbieten. Länger laufende Dateioperationen werden jetzt in der Systemleiste angezeigt. Die Oberfläche wurde verbessert und die Geschwindigkeit erhöht. Auch einige neue Erweiterungen wurden hinzugefügt, darunter nemo-media-columns und nemo-preview (ein Fork von Sushi).

Die Trennung von Gnome erhöht die Portabilität von Cinnamon 2.0 stark. So soll Cinnamon jetzt auf anderen Systemen fast so gut laufen wie auf Linux Mint, da es weniger stark von Gnome 3 abhängt. Umgekehrt soll die Gnome-Shell jetzt besser auf Linux Mint laufen, da auf Patches an den Gnome-Komponenten verzichtet werden kann.

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