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Mi, 23. Juli 2014, 09:45

Software::Distributionen::Tails

Anonymisierende Distribution Tails 1.1 erschienen

Die auf Debian aufbauende anonymisierende Distribution Tails ist in Version 1.1 erschienen. Tails erhielt viel Aufmerksamkeit, als bekannt wurde, das Edward Snowden auf Tails setzte, um sich anonym im Netz zu bewegen.

Tails

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Tails, das sich »The Amnesic Incognito Live System« nennt und sich des Tor-Netzwerks bedient, um Privatsphäre und Anonymität seiner Anwender zu schützen, aktualisiert in Version 1.1 seine Basis und setzt nun auf das aktuelle Debian Wheezy auf. Als Kernel wird 3.14.12-1 benutzt. War bisher Gnome 2 die Desktopumgebung der Wahl, so setzt Tails 1.1 nun auf Gnome 3 im Fallback-Modus. OpenOffice wurde zugunsten von LibreOffice fallen gelassen.

Tails 1.1 kann mit UEFI umgehen und der bisher zuschaltbare Windows-XP-Camouflage-Modus wurde gegen einen Windows-8-Camouflage-Modus ausgetauscht. Mit diesem Modus soll verhindert werden, in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit durch eine Linux-Oberfläche zu erregen. Die Gasterweiterungen von Virtualbox funktionieren nun wieder mit Tails, allerdings ist die volle Funktionalität nur mit einem 32-Bit-Kernel gewährleistet. Iceweasel liegt in Version 24.7.0esr-0+tails1~bpo70+1 vor. Hier flossen Sicherheitspatches von Mozilla sowie von Torbrowser ein.

Tails ist als Live-DVD oder Live-USB-Stick ausgelegt, wobei alle ausgehenden Verbindungen über das Tor-Netzwerk geleitet werden. Auf Wunsch kann der Anwender das System nur lesend oder auch schreibend aufsetzen. Die Persistenz kann granular für bestimmte Dateitypen festgelegt werden. Beim Hochfahren des Systems entscheidet der Anwender, ob diese Sitzung Persistenz nutzt oder nur lesend verwendet wird. Ohne Persistenz hinterlässt das Betriebssystem keine Spuren auf dem verwendeten Computer, es wird nicht auf lokale Festplatten zugegriffen, der Hauptspeicher wird beim Beenden gelöscht.

Seit Jahren ist bekannt, dass das zur Anonymisierung eingesetzte Tor-Netzwerk unter Beobachtung steht und dass dessen Endknoten, die Exit Nodes, überwacht werden. Erst kürzlich wurde bekannt, dass schon die Suche nach Tor verdächtig macht und Linux-Anwender besonders im Fokus der NSA stehen. Jetzt behauptet das für den Verkauf von Zero-Day-Exploits bekannte Sicherheitsunternehmen Exodus Intelligence, Tails sei verwundbar und die Anonymität der Nutzer gefährdet. Die Firma will im Lauf der Woche die Tails-Entwickler informieren. Ob dies im Zusammenhang mit aktuellen Berichten steht, Tor selbst sei verwundbar und ein Angriff könne die Identitäten von Anwendern enthüllen, bleibt derzeit noch unklar.

Tails 1.1 steht auf den Servern des Projekts ab sofort zum Download bereit. Die Seite enthält zudem eine Anleitung zum Aufstieg von einer älteren Version von Tails.

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Kommentare (Insgesamt: 6 || Alle anzeigen )
Re: sicherheit (Katze mit Hut, Mi, 23. Juli 2014)
sicherheit (Katze mit Hut, Mi, 23. Juli 2014)
TOR ist nicht sicher!!! RetroShare bietet besseren Schutz... (Anomania, Mi, 23. Juli 2014)
Re[2]: FUD? (Anonymous, Mi, 23. Juli 2014)
Re: FUD? (thread igniter, Mi, 23. Juli 2014)
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