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Mo, 13. April 2015, 14:31

Gesellschaft::Politik/Recht

Datenschutzbeauftragter fordert Abschaltung verbleibender XP-Rechner in der Berliner Verwaltung

Am 15. April endet die verlängerte Unterstützung der XP-Rechner in der Berliner Verwaltung, die das vom Senat beauftragte IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) für 300.000 Euro mit Microsoft vereinbart hatte.

Das Ende der Unterstützung für Windows XP am 8. April 2014 traf die Berliner Verwaltung nicht unvorbereitet, war sie doch lange im Vorfeld bekannt. Trotzdem arbeiteten, wie Bündnis90/Die Grünen auf eine Kleine Anfrage im Februar 2014 erfuhr, noch rund 48.000 der insgesamt rund 72.700 Rechnern des Verwaltungsbereichs der Hauptstadt mit Windows XP. Ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom Sommer 2013, diese Zäsur als Chance für eine »Offene, freie und zukunftsorientierte IT-Strategie mit Open-Source-Software (OSS) für das Land Berlin« zu nutzen, wurde mit dem Hinweis abgelehnt, dass damit eine bestimmte technische Lösung festgeschrieben werden solle.

Zwei Kleine Anfragen der Grünen (PDF) und der Piratenpartei (PDF) brachten in den letzten zwei Monaten Aufklärung über noch verbleibende Rechner mit dem nun von keiner Seite mehr unterstützten Window XP. Demnach arbeiteten am 1. Oktober 2014 noch 14476 Rechner in der Senatsverwaltung und 13992 Rechner in den Bezirksverwaltungen mit dem jetzt um so mehr gefährdeten Betriebssystem.

Nun forderte der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix die Abschaltung der noch verbliebenen XP-Rechner, deren aktuelle Zahl nicht bekannt ist, da die Verwaltung Dix keine aktuellen Zahlen genannt habe. Die persönlichen Daten der Berliner Bürger seien ab dem 15. April einem unverantwortlichen Risiko durch mögliche Hacker-Angriffe ausgesetzt. Der Verwaltungsexperte der Grünen, Thomas Birk, sagte: »Wenn Bürger Sozialhilfe beantragen, dann geht es niemanden etwas an, welche Daten da verarbeitet werden.«

In Berlin müssen über 70 Dienststellen dezentral ihre IT selbst verwalten. Darin dürfte einer der Gründe für den Rückstand bei der Umstellung liegen. Ein weiterer Grund sind zum Teil 20 Jahre alte Anwendungen, die mit Windows 7 nicht mehr kompatibel sind. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales bedient sich für solche Fälle etwa eines virtualisierten Windows XP.

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