Login
Newsletter
Werbung

Mi, 13. August 2003, 20:39

Unternehmen

IBM: Linux-Nutzer vor Klagen sicher

Laut IBM-Softwarechef Steve Mills haben Linux-Nutzer keine Restriktionen seitens SCO zu fürchten.

Nutzer und Fans des freien Betriebssystems Linux haben nach Einschätzung von IBM-Softwarechef Steve Mills keine Klage der US-Firma SCO zu fürchten und sind auch nicht verpflichtet, an die Firma Lizenzgebühren zu zahlen, so die WirtschaftsWoche unter Berufung auf ein Interview mit IBM-Softwarechef Steve Mills. Wie der Manager bekannt gab, erhalten Besitzer von Linux »ihre Lizenz über einen Vertriebspartner oder laden es selbst aus dem Internet herunter. In beiden Fällen sind sie abgesichert.« Restriktionen oder Klagen braucht kein Nutzer zu fürchten.

Damit reagiert Mills auf die Drohung von SCO, Firmen rechtlich belangen zu wollen, falls sie keine Lizenzgebühren zu zahlen bereit sind. Von diesem Vorhaben nahm die europäische Vertretung von SCO bereits Abstand und kündigte an, mit diesen Forderungen »nichts zu tun« zu haben. Dies sei alleinig eine Sache der amerikanischen Hauptniederlassung.

Währenddessen meldete die amerikanische Hauptniederlassung einen angeblichen weiteren Erfolg. Ein Unternehmen aus der Reihe der 500 weltweit größten Firmen habe einen Lizenzvertrag zur Nutzung von Linux unterzeichnet, teilte SCO mit. Um welches Unternehmen es sich handelt, wollte SCO genauso schnell bekannt geben, wie die angeblich geklauten Passagen im Quellcode von Linux. Der jüngste Lizenznehmer erkenne SCOs Urheberrechte an, so SCO-Manager Chris Sontag. »Wir erwarten, dass dies eine von vielen Lizenzen sein wird«. Dieser Glaube soll zusätzlich durch einen Brief untermauert werden. Wie bekannt wurde, plant SCO bereits nächste Woche, Lizenzforderungsschreiben an 1500 Unternehmen zu versenden. Alle Unternehmen seien bereits durch ein vorhergehendes Schreiben »gewarnt« worden.

Unterdessen scheint SCO auch an der Börse ein immer kräftigerer Wind entgegen zu wehen. Neben der Tatsache, dass die Aktie der Firma nach der Bekanntgabe der IBM-Gegenklage massiv an Wert verloren hat, erheben immer mehr Beobachter den Zeigefinger und werfen der SCO-Führungsriege Aktien-Insiderhandel vor. Gerade mal vier Tage nach der Bekanntgabe der SCO-Klage gegen IBM verkaufte Robert Bench, Chief Financial Officer, Aktienpakete im Wert von 1,2 Millionen USD. Bench alleine verkaufte 17.151 Aktien in drei Transaktionen. Vice President Michael Wilson verkaufte zwischen dem 14. und 18. Juli 12.000 Aktien. Alle Verkäufe, die nach der Bekanntgabe der Rechtsansprüche an Linux stattgefunden haben, waren die ersten seit über einem Jahr.

Blake Stowell, Sprecher des Unternehmens, wollte die Verkäufe nicht kommentieren. Man werde ausgiebig auf diese im Zuge der Vorstellung der Finanzzahlen nächste Woche zu sprechen kommen, so Stowell gegenüber The Salt Lake Tribune.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung