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Di, 2. März 2004, 21:33

FreeS/WAN eingestellt

Das FreeS/WAN-Projekt, das die erste freie IPsec-Implementierung für Linux geschaffen hat, ist nicht mehr in aktiver Entwicklung.

Wie die Entwickler in einer Ankündigung verlauten lassen, ist Frustration über die mäßige Akzeptanz von FreeS/WAN 2.x einer der Hauptgründe für das Ende. Ersatz steht schon bereit, denn der Linux-Kernel 2.6 enthält eine alternative Implementation von IPsec.

Die Ziele von FreeS/WAN waren zweierlei: Zum einen eine Implementierung von IPsec zu schaffen, die die Verschlüsselung automatisch aushandelt und kein Eingreifen des Benutzers erfordert (Opportunistic Encryption). Zum anderen wollte das Projekt die Politik beeinflussen, um die US-Exportbeschränkungen für starke Verschlüsselung aufzuheben. Beide Ziele wurden nur bedingt erreicht. Mehr zu den Zielen ist auf der Seite der Projekt-Historie zu lesen.

Politisch wurde zwar erreicht, daß die US-Exportbeschränkungen weitgehend fielen. Sie können jedoch nach Ansicht des Teams jederzeit wieder eingesetzt werden. Es gibt keine rechtlichen Mittel dagegen, also auch keine rechtliche Sicherheit. Aus diesem Grund wurde FreeS/WAN überwiegend in Griechenland und Kanada entwickelt und hat keinerlei Beiträge von US-Bürgern akzeptiert.

Version 1.x von FreeS/WAN ist eine ausgereifte IPsec-Implementierung, wenn auch ohne Unterstützung von IPv6 und ohne Opportunistic Encryption. Diese Version war und ist recht verbreitet im Einsatz. Version 2.x hingegen wurde in den neun Monaten seit der Freigabe von Version 2.00 nicht auf breiter Basis akzeptiert. Folglich sind die aktuellen Versionen nicht so ausgereift, weil ihnen die Tester fehlen.

Daher stellt das Projekt die Arbeit ein, in der Hoffnung, daß irgendwann der Bedarf an Opportunistic Encryption groß genug sein wird. Möglicherweise wird dann jemand eine Implementierung auf der Basis von FreeS/WAN vornehmen.

Das Projekt wird noch eine letzte Version 2.06 herausbringen, die mit der VPN-Funktionalität von Kernel 2.6 zusammenarbeiten soll. Fehlerkorrekturen soll es auch danach noch geben, wenn erforderlich. (Dank an hoergen.)

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