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Do, 25. November 2004, 23:31

Wächst Linux zu schnell?

Linux wächst derzeit schneller als die Zahl der Experten, die qualifizierten Support für die Linux-Installationen leisten können, berichtet ComputerWorld.

Von diesem Problem hört man nicht zum ersten Mal. Viele Manager waren offenbar bereits damit konfrontiert und haben sich verschiedene Strategien zurechtgelegt, um Linux trotzdem sinnvoll einsetzen zu können. Die folgenden Aussagen beziehen sich alle auf die USA.

Bisweilen sind die Linux-Experten, auch diejenigen in IT-Dienstleistungsfirmen, so ausgelastet, daß es Wochen dauert, einen Auftrag auszuführen. Der hohen Nachfrage steht im Moment kein entsprechend hohes Angebot gegenüber, was gemäß den Marktregeln dazu führt, daß Linux-Experten teilweise recht hohe Honorare verlangen. In Großstädten erhalten sie 20 bis 30% mehr als ihre Windows- und UNIX-Kollegen. Das beeinträchtigt natürlich den Kostenvorteil von Linux gegenüber anderen Systemen. Andererseits hat Linux etwas mehr zu bieten als nur Kostenvorteile.

Besonders schwierig ist es nach Ansicht einiger Manager, Leute mit Netzwerk- oder Grafikerfahrung zu bekommen. Im Linux-Bereich sind ferner Berater gefragt, die sich in vielen Bereichen auskennen - so in etwa wie Netzwerk-Administratoren oder Software-Entwickler vor 15 bis 20 Jahren. Doch Leute mit umfassenden Kenntnissen sind meist teuer. Vielfach werden auch Leute gesucht, die sowohl Linux als auch Windows kennen, doch diese scheinen rar zu sein.

Doch nicht jeder bekommt den Mangel an Experten zu spüren. Wenn in einer Firma oder Abteilung Leute vorhanden sind, ein Betriebssystem gut kennen, dann ist der Umstieg auf Linux nicht allzu schwer. Unter diesen Umständen ist es ein Leichtes, qualifizierte Unterstützung zu finden.

Professioneller Support ist aber für viele Firmen Bedingung, überhaupt Linux einzusetzen. Gut geschulte Mitarbeiter im eigenen Haus sind auch nicht durch den freien Support zu ersetzen, der von tausenden von Linux-Entwicklern im Internet angeboten wird. Teilweise lösen die Firmen das Problem, indem sie Support von Linux-Anbietern wie Red Hat oder Novell kaufen. Doch auch diese haben nur beschränkte Kapazitäten.

Eine andere Möglichkeit, die Lücken zu schließen, ist, die Mitarbeiter zu schulen. Das steigende Interesse an Schulungen und Zertifizierungen für Linux beweist, daß dieser Weg ernsthaft verfolgt wird. Red Hat sieht nach eigenen Angaben in den USA gar einen dramatischen Anstieg der Nachfrage. Bisher wurden mehr als 12800 Red Hat Certified Engineers und mehr als 5900 Red Hat Certified Technicians ausgebildet. Auch IBM veranstaltet entsprechende Schulungen, die schon einmal 5000 US-Dollar pro Teilnehmer kosten können.

Der große Wert der Mitarbeiter mit Linux-Kenntnissen hat eine weitere Schattenseite für Unternehmen: Sie müssen immer auf der Hut sein, daß die Mitarbeiter nicht von anderen Firmen abgeworben werden.

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Kommentare (Insgesamt: 84 || Alle anzeigen )
Re: zu gut Deutsch: (Markus, Mo, 29. November 2004)
Re[2]: Irrtum! (Markus, Mo, 29. November 2004)
Tja... (Markus, Mo, 29. November 2004)
Daneben! (Markus, Mo, 29. November 2004)
Re: Irrtum! (gerd, So, 28. November 2004)
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