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Sa, 16. Juli 2005, 17:01

Unternehmen

SCO-E-Mail: Keine Beweise gegen Linux

Einen herben Rückschlag hat die US-amerikanische SCO Group hinnehmen müssen, berichtet das Branchenportal Cnet.

Das Unternehmen geht seit Jahren gerichtlich gegen Firmen vor, die sich mit Linux-Software beschäftigen. Konkret steht der Vorwurf der Urheberrechtsverletzung im Raum. Für die Programmierung von Linux soll Material der SCO-Software Unix verwendet worden sein. Auf der juristischen Internetseite Groklaw wurde eine E-Mail veröffentlicht, aus dem hervor geht, dass SCO in einer Untersuchung des Linux-Quellcodes keine Beweise für eine Urheberrechtsverletzung gefunden hat.

Die Behauptung stammt aus dem Jahr 2002, steht aber im Gegensatz zu den Anschuldigungen, die SCO gegen Linux erhebt. Die E-Mail war adressiert an Darl McBride, CEO von SCO. Darin wird der SCO-Techniker Michael Davidson zitiert: "Letztendlich fanden wir absolut nichts, keinen Beweis für eine Verletzung des Copyrights."

Ein SCO-Sprecher bestätigte die Echtheit der E-Mail, merkte aber an, dass daraus weder hervorginge, wann die Untersuchung stattgefunden hat, noch welche Untersuchungsmethoden angewandt wurden. Letztendlich würden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.

"Das Projekt wurde gestartet, weil das SCO-Management nicht glauben konnte, dass Linux und vieles der GNU-Software existieren könnte, ohne dabei von Unix abgekupfert zu haben. Die Hoffnung, Beweise dafür zu finden war unsere Motivation", schrieb Davidson. Er nennt Bod Swartz, einen externen Experten, als Verantwortlichen für die Untersuchung, ohne jedoch ins Detail zu gehen.

Kurz nach der Veröffentlichung brachte auch SCO ein E-Mail von Swartz in Umlauf - allerdings vom Oktober 1999. Darin wird festgehalten, dass sehrwohl Beweise gefunden wurden. Dem E-Mail ist zu entnehmen, dass in Linux einige mit Unix identische Zeilen zu finden sind, die den Anschein erwecken, dass sie kopiert wurden. Swartz merkt jedoch an, dass es sich nicht um vollständige Programme, sondern nur um Codefragmente handelt.

SCO zog 2003 in eine Schlacht gegen die Linux-Community. Im März 2003 wurde IBM verklagt, gegen das Urheberrecht verstoßen zu haben. Streitwert ist mehr als eine Mrd. Dollar. Im Vorjahr hat das Unternehmen schließlich einige User vor Gericht gebracht. So wurden der US-Autoteilehändler AutoZone sowie der US-deutsche Kfz-Konzern DaimlerChrysler verklagt. (pte)

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