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Di, 11. Oktober 2005, 11:21

Mannheim migriert auf Linux

Die Stadt Mannheim migriert ihre Windows-Systeme auf das Open-Source-Betriebssystem Linux.

»Stell' Dir vor, die IT-Basisdienste werden auf Linux umgestellt und keiner kriegt was mit«. So ähnlich wird die Migration von Windows-Systemen auf die Open Source-Lösung Linux bei der Stadt Mannheim beschreiben. Experten nennen es eine »sanfte Migration«, weil zuerst die Basisinfrastrukturdienste, wie z.B. die Server und erst ganz am Schluss die PCs der Mitarbeiter auf das neue System umgestellt werden. Das spart nicht nur Schulungsaufwand sondern sorgt auch dafür, dass die Mitarbeiter den Veränderungen positiv gegenüber stehen und sich nicht von einem neuen System überfordert fühlen.

Gründe für die Migration von 110 Servern, 150 Fachanwendungen und in einem letzten Schritt von 3.700 PCs gibt es nach Aussagen der Verantwortlichen viele. Das damit verbundene Einsparpotenzial spielt natürlich auch eine Rolle, wichtiger ist aber den IT-Fachleuten der Stadt die neu gewonnene Flexibilität und mehr Sicherheit. »Natürlich erwarten wir von dieser Migration auch langfristig eine deutliche Kostenreduktion, schon alleine bei den Software-Lizenzen. Wir wollen aber vor allem unsere Wahlfreiheit bei den technischen Angeboten sicherstellen und unsere IT sicherer machen«, erläutert Gerd Armbruster vom Fachbereich IT der Stadt Mannheim die Beweggründe für diese Entscheidung. Der Entschluss von Microsoft, den Support für das Betriebssystem Windows NT Ende 2004 einzustellen, beschleunigte den Prozess, weil so in jedem Fall Neuinvestitionen in die IT-Infrastruktur notwendig geworden wären.

Wichtiges Argument für Linux war auch die Frage der Sicherheit. »Ein Waldschädling hat in einer Fichtenmonokultur ein leichteres Leben als in einem Mischwald. So ist das auch in der Informationstechnologie. Gerade durch die Offenheit steigt die Sicherheit im Bereich von Open Source«, erklärt Armbruster weiter.

Die Grundlage für die Neuausrichtung der IT-Strategie waren die Empfehlungen des Bundesinnenministeriums und der EU, im öffentlichen Bereich, verstärkt auf Open-Source-Lösungen zu setzen. Im Rahmen eines Workshops im Herbst 2004 wurden dann die Anforderungen erfasst und Lösungsszenarien diskutiert. Jetzt ist die Migration in vollem Gange.

Begonnen wurde mit der Suche nach Lösungen für den Kommunikationsbereich, also für die Versendung von Mails, die Unterstützung von Pocket PCs und die Palm- und Blackberry-Synchronisation. Die Wahl fiel dabei auf das Produkt Oracle Collaboration Suite, kurz OCS, der Firma Oracle. »Mit OCS kann der Anwender weiterhin mit Microsoft Outlook arbeiten, Alternativen dazu sind aber jederzeit möglich«, schreiben die Verantwortlichen. Die Umstellung auf OCS erfolgt im 4.Quartal 2005. In einem zweiten Projekt werden bis Ende 2005 alle Anmelde-, Datei-, und Druckdienste auf Linux migriert. Das bedeutet, dass Ende des Jahres 1.100 Netzwerkdrucker über einen zentralen Druckerserver verwaltet werden können. Der Internetauftritt der Stadt Mannheim unter mannheim.de wurde bereits auf Linux migriert.

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