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Fr, 10. Februar 2006, 10:36

MEPIS: Neues Release und Zukunftspläne

Nach für MEPIS-Verhältnisse ungewöhnlich vielen Releasekandidaten ist jetzt eine neue Version der debianbasierten Distribution erschienen.

Die Entwicklung der Version 3.4-3 hatte sich in den letzten Wochen unter anderem wegen der regen Entwicklungstätigkeit von Debian Etch (testing) immer wieder verzögert. Gerade die derzeitige Dynamik von Debian hat dem dreiköpfigen Entwicklerteam wohl einiges Kopfzerbrechen und viele Überstunden beschert, die sich aber dem ersten Testbericht nach zu urteilen ein weiteres Mal gelohnt zu haben scheint.

Nichtsdestotrotz sieht der Hauptentwickler der Distribution, Warren Woodford, die Grenzen des für ihn Machbaren erreicht. Er zweifelt, ob eine verlässliche Weiterentwicklung von Mepis auf der Basis von Debian Testing weiterhin sinnvoll ist, da man zwangsläufig stark von dem Zustand von Debian abhängig ist. Dabei will er diese Zweifel keinesfalls als Kritik verstanden wissen, es bestehen aber Überlegungen, dass man in der nächsten Version eventuell Ubuntu als Basis verwenden könne. Eine vollständig unabhängige Distribution könne das kleine Entwicklerteam nicht stemmen. Ubuntu-Entwickler Jeff Waugh steht den Überlegungen von Woodford, Mepis auf Ubuntu aufzubauen, aufgeschlossen gegenüber. Es sei großartig zu sehen, dass immer mehr Leute Ubuntu auch als Basis nutzten, eigene Ideen zu verwirklichen und die Distribution den Bedürfnissen ihrer Nutzer anzupassen.

Dabei soll Mepis keineswegs sein eigenes Gesicht verlieren. Die meisten Benutzer würden den Unterschied kaum bemerken. Umfragen zu diesem Thema in den Foren von Mepis scheinen Woodford diesbezüglich Recht zu geben, da etwa der Hälfte der User weitgehend egal ist, welchen Unterbau die Distribution hat. Die andere Hälfte teile sich in eindeutige Befürworter und Gegner des Ubuntu-Unterbaus auf.

MEPIS wurde in der Vergangenheit oft gescholten, weil die Skripte und das Installationsprogramm nicht unter die GPL fallen, bzw. ein Hinweis auf eine Lizenz fehlt. Woodford versprach, den Installer mit der nächsten Version unter die GPL zu stellen und bekräftigte, dass er keinerlei Skripte als proprietär erachte. Alle Skripte ohne klare Lizenzbestimmung würden für die nächste Version von Mepis ebenfalls eine GPL-Notiz erhalten.

Wenn die Mepis-Community den Wechsel der Basis hin zu Ubuntu befürwortet und die Tests positiv verlaufen, könnte bereits Ende Mai, also etwa einen Monat nach dem Ubuntu-Release Dapper Drake, eine neue Version von Mepis erscheinen. Ein weiterer Vorteil sei ebenfalls, dass man zeitnah eine x64-Version fertigstellen und einen halbjährlichen Veröffentlichungsrhythmus sicherstellen könne. Die definitive Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

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