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Di, 18. April 2006, 08:32

Software::Web

Libertine Open Fonts 2.1 RC1

Das Libertine Open Fonts Project, das freie Schriften in hoher Qualität erstellen will, hat einen Release-Kandidaten von Version 2.1 der Schrift »LinuxLibertine« zum Testen freigegeben.

Pilipp Poll

Die neue Version zeichnet sich dadurch aus, dass jetzt alle vier klassischen Schriftschnitte (Normal, Fett, Kursiv, Fettkursiv) fertig sind. Fett und Fettkursiv sind nach Angaben des Initiators des Projektes, Philipp Poll, zwar nur verfettete Kursive bzw. Normale, was aber für den üblichen Gebrauch ausreichen soll. Auch eine unterstrichene Variante steht nun zur Auswahl.

Das Projekt benötigt noch Mitwirkende. Leute mit Typografie-Erfahrung oder Wissen zum TrueType-Hinting sind genauso willkommen wie Tests und Feedback. Insbesondere wurde der aktuelle Release-Kandidat bereitgestellt, um Feedback zum aktuellen Stand zu bekommen.

Bereits seit September 2003 arbeiten Philipp Poll und seine Mitstreiter an der Realisierung einer qualitativ hochwertigen, GPL-lizenzierten TrueType-Schrift. Das Projekt war unzufrieden mit den freien Schriften, die es zu der Zeit gab, und versucht sich an einer freien Alternative zur Times New Roman, die allerdings keine Kopie werden sollte. Die Times New Roman erfreut sich in der Microsoft-Welt einiger Beliebtheit und wird auch von vielen Linuxern verwendet. Ein Problem besteht hierbei in der restriktiven Lizenz der von Monotype für Microsoft erzeugten Schrifttype. Wegen dieser liefern Linux-Distributoren meist nur wenige TrueType-Schriften mit. Das Projekt machte sich daher zuerst daran, eine Serifen-Schrift zu entwerfen, die der Qualität der Times so nah wie möglich kommen sollte, ohne die Schrift zu kopieren. Unter anderem wird die Times von dem Projekt als zu eng und gedrungen empfunden, da sie in den 30er Jahren als Zeitungsschrift entworfen wurde. Für Geschäftsbriefe und ähnliche Drucksachen hält man sie nicht für geeignet, glaubt aber, dass eine Serifen-Schrift dennoch besser wäre als die oft ersatzweise verwendete Arial. Das Projekt entschied sich daher zur Entwicklung einer »Buchschrift mit vernünftiger Ober- und Unterlänge« sowie mit einem guten Zeilenabstand. Das Druckbild sollte leichter als das der Times sein.

Ein weiterer Grund, nicht die Times zu imitieren, ist das Urheberrecht, das immer noch bei der Firma Monotype liegt. Obwohl unter nur leichter Abwandlung wohl trotzdem rechtliche Sicherheit bestünde, wollte das Projekt einen möglichen Konflikt vermeiden. Die Times ist ferner nach Meinung des Projekts nicht die einzige schöne Schrifttype, die denkbar ist. Um zuviel Einheitlichkeit zu vermeiden, entschied sich das Projekt, anderen nicht minder guten Schriften auf dem Markt eine Chance zu geben. In der näheren Zukunft ist auch eine Grotesk-Schrift geplant, um eine Alternative zur Arial bereitzustellen.

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Kommentare (Insgesamt: 22 || Alle anzeigen )
Ergänzung (A.Frutiger, Mi, 19. April 2006)
Re: serifen-schriften.. (TBO, Mi, 19. April 2006)
Computer Modern (marcel, Di, 18. April 2006)
Re[2]: Sehr gut (Philipp (Libertine Open Fonts , Di, 18. April 2006)
Re: Warum am Bildschirm so mies? (Philipp (Libertine Open Fonts , Di, 18. April 2006)
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