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Mi, 17. Mai 2006, 00:27

Software::Entwicklung

Sun verspricht die Offenlegung von Java

Sun Microsystems plant Medienberichten zufolge, den Quellcode von Java zu öffnen.

Die Meinungen über die Entwicklung von Java könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Sun den Java-Prozess als offene Strategie bezeichnet, sehen vor allem Vertreter aus dem Open-Source-Lager diese Arbeit als einen kontrollierten Prozess ohne freie Ansätze. Zwar sind im Java Community Process (JCP) ausgewählte Entwickler vereinigt, die die Entwicklung von Java vorantreiben, doch schlussendlich ist es Sun, das die Kontrolle über die Entwicklung hält. Der Java Community Prozess setzt auf eine konsensorientierte Zusammenarbeit bei der Erarbeitung der Spezifikationen, bei der Referenzimplementierung und bei dafür notwendigen Spezifikationen zur Konformitätsprüfung. Durch die schiere Größe des JCP, dem die Schwergewichte der Branche angehören, und die Dominanz von Sun Microsystems fühlen sich vor allem kleinere Unternehmen nicht ernst genommen. Nicht zuletzt diese Vorbehalte gegenüber dem Marktriesen haben dazu geführt, dass sich Gegenbewegungen bildeten und Alternativen zu Java entstanden.

Forderungen, wonach Java offen gelegt werden sollte, hat Sun immer wieder zurückgewiesen. Durch die Kontrolle über den Quellcode will Sun vor allem verhindern, dass zueinander inkompatible Java-Implementationen entstehen. Dies sei laut Aussagen des damaligen Sun-CEO Scott McNealy schon länger ein Problem von Linux und den vielen Distributionen. Er hielt es für wahrscheinlich, dass Java ein ähnliches Schicksal erleiden könnte, indem jeder befähigt ist, die Quellen von Java zu ändern. Diese Einschätzung hat sich im Hause Sun immer noch nicht geändert, auch wenn das Unternehmen mittlerweise laut über eine Offenlegung von Java nachdenkt.

Laut Jonathan Schwartz, CEO von Sun, sei es nicht mehr die Frage ob Java geöffnet wird, sondern wie. Auch Schwartz teilt die Bedenken von McNealy, dass Java durch eine Offenlegung in viele Derivate zerfallen könnte. Die Führung des Unternehmens macht sich deshalb laut Suns Software-Chef Rich Green Gedanken, wie trotz einer offenen Lizenz verhindert werden kann, dass eine Fragmentierung von Java entsteht.

Wie vnu.net berichtet, verspricht sich Sun von einer Freigabe, neue Entwicklergruppen erschließen zu können. Vor allem jene Entwickler, die Java wegen ihrer Lizenz abgelehnt haben, sollen durch die Lockerung ins Boot geholt werden. Die gleiche Argumentationsschiene verfolgte vor zwei Jahren der Open-Source-Aktivist Eric S. Raymond. Sein Argument für die Freigabe war, dass dadurch die Akzeptanz der Sprache Java bei den Benutzern erheblich gesteigert würde und diese nicht auf Skriptsprachen wie Python oder Perl ausweichen würden, was nur im Sinne der Verbreitung von Java wäre.

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Kommentare (Insgesamt: 75 || Alle anzeigen )
Re[4]: Nur eine Offenlegung... (Chris, Do, 18. Mai 2006)
Re[2]: Jaja (..., Do, 18. Mai 2006)
Re[7]: Nur eine Offenlegung... (fuffy, Mi, 17. Mai 2006)
Re[3]: Jaja (fuffy, Mi, 17. Mai 2006)
Re[9]: Jaja (Chris__, Mi, 17. Mai 2006)
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