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Mi, 10. Januar 2007, 21:25

Unternehmen

Novell: »SCO-Pleite unumgänglich«

In einem neuen Papier an das Gericht äußert der Linux-Distributor Novell massive Bedenken über die weitere Zukunft von SCO und spricht von einer »unumgänglichen Pleite«.

Bereits im Oktober kündigte Novell an, säumige Zahlungen von SCO eintreiben zu wollen. Das Unternehmen beantragte ein »Summary Judgement«, um an ausstehende Lizenzzahlungen in Höhe von knapp 25 Millionen US-Dollar zu kommen. Laut Novell stehen dem Distributor nach den Vereinbarungen zwischen Novell und SCO alle Lizenzgebühren zu, die mit Unix System V erzielt werden. Das Unternehmen beanstandet, dass SCO die Lizenzeinnahmen von Microsoft und Sun nicht als Lizenzzahlungen deklarierte und so Novell um den Erlös brachte. Statt dessen hat SCO seine Kriegskasse gefüllt und wendet sie nun in diversen Prozessen an.

Ende November verfügte der zuständige Untersuchungsrichter Kimball einen Aufschub und räumte SCO die Möglichkeit ein, bis zum 11. Dezember zusätzliche Beweise zu Novells Vorwurf zu liefern. Darüber hinaus verwarf er allerdings einen Antrag von SCO, bis zum Ende der Vorverhandlungen des Verfahrens mit IBM nicht auf Novells Antrag reagieren zu müssen. Laut Kimball müsste SCO selbst die Risiken tragen, wenn das Unternehmen fast gleichzeitig gegen mehrere Gegner Verfahren führe. Neben IBM und Novell prozessiert SCO auch mit Red Hat sowie einigen Unix-Anwendern, die das Unternehmen verklagt hat. SCO wehrte sich unter anderem mit der Begründung, dass Novell mit der Forderung zu lange gewartet habe und das Unternehmen durch die Forderung in finanzielle Nöte fallen könnte.

In einer neuen Stellungnahme [PDF] wird Novell nun konkreter. In einem gestern dem Gericht vorgelegten Papier spricht der Distributor von einer »unumgänglichen Pleite« von SCO. Laut Novell ist der finanzielle Exodus des Unternehmens der Grund für Novells begehren. Sollten SCO die Mittel ausgehen, so ist es nicht Schuld Novells, sondern der finanziellen Fehlgriffe des Unternehmens. Im Falle einer Pleite sieht Novell allerdings keine Möglichkeit mehr, die geforderten Lizenzzahlungen zu erhalten.

SCO Sprecher Blake Stowell bezeichnete Novells Argumentation als falsch. Das Unternehmen werde am 17. Januar die finanziellen Ergebnisse für das vierte Quartal und das komplette Jahr 2006 vorlegen. Weitere Angaben zu Novells Vorwurf wollte Stowell nicht machen.

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