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Thema: Bassi: Dev versus Ops - Linux-Paketsysteme in der Krise

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Von cs am Di, 22. August 2017 um 15:25 #

Autsch. Dort sind zwei Kommentare, deren Autoren von sich behaupten als individual bzw
im Kommitee an der LSB mitgearbeitet zu haben. Deine Interpretation des Textes ist sehr großzügig
- um es freundlich zu formulieren.

Es sind sogar 3: Einer war bei der LF angestellt, einer im Kommitee als er bei Cannonical beschäftigt war und einer als "Private Individual".
Beim sinnverstehenden Lesen warst du offenbar noch nie gut. Ich zitiere mal einige Auszüge, weil du das ja nicht schaffst:


... The LSB has had these problems for years.

The crux of the problem is that the LSB is a trailing standard and that it has (or had, I honestly can't say for certain if this is still the case) a heavy corporate interest.
This creates a situation where the LSB is always REACTING to the changing Linux distro universe, which means it can never, really, be relevant as it is always just a bit out of date.
In turn, this creates problems for distros wanting to be LSB compliant as they, essentially, have to have these backwards shims in place to keep the LSB checkers happy.

... On paper, this sounds good. However, in practice it's absolutely miserable.

The only solution to these problems is to ditch the "LSB by committee" approach and, instead, have the LSB be semi auto-magickally generated based upon what REAL distros are doing.

Anyway, while it makes me sad to see the LSB fall further into obscurity (it really was a good idea and had noble goals) this doesn't exactly surprise me because it was something
easily predictable as far back as 2008.

weiter als Bestätigung dazu...


Yep. I was heavily involved in the LSB as a private individual way back when. And I felt it was addressing the wrong target.
...
LSB was completely unrealized value. The challenge is that if a vendor produces an LSB-using binary, they *still* have to test across each distribution on which they intend to
be used
and face a support burden if a customer installs it on a random other distro that happens to be LSB-certified.

Das hat nix mit großzügiger Interpretation zu tun, sondern hier wird nur festgestellt, dass die LSB schon lange nicht mehr das leistet, was sie vorgibt zu leisten.


Furthermore, the LSB continues to grow; the 4.1 release (the most recent when Debian "jessie" was released) consisted of "1493 components,
1672 libs, 38491 commands, 30176 classes and 716202 interfaces," he said. No one ...
Das lässt tief blicken...

Ja, das lässt wirklich tief blicken. Wie geht der Satz "No one ..." weiter und inwiefern relativiert das mein Zitat?
Wenn du auch noch den vorherigen Abstatz gelesen hättest, wüsstes du, dass dein Zitat negativ vom Autor konotiert ist,
weil bei dieser schier wachsende Anzahl an Schnittstellen/Symbolen keiner mehr die Muse zeigt sie zu checken.
Es gibt schlicht kein Interesse und der Aufwand lohnt sich im Vergleich zu niedrigen Adaptionsrate von Anwendungssoftware, die LSB konform sind, auch nicht.

Summa Summarum, Leseverständnis ist bei dir ne klatte 6!

Hier noch ein paar weitere Artikel:
Linux-Magazin
und
Golem

Zitat:

"... Damit kann die LSB 5.0 bereits jetzt als veraltet betrachtet werden."
Das war 2015. Bis heute sind die meisten Distributionen - wenn überhaupt - sogar max. auf 4.1.

Und hier hast Du dich komplett vergaloppiert. Mindestanforderung bedeutet hier,
das die gelisteten Pakete in der Distribution enthalten sein müssen. Das bedeutet weder,
dass diese Pakete installiert sein müssen, noch schließt es die Existenz neuerer Versionen aus.
Möglicherweise solltest Du an deinem Hang die Implikationen umzudrehen arbeiten...

Ja klar, du kannst alles mögliche auf deiner Kiste installiert haben oder eben auch nicht.
Die LSB selbst kann aber nur Kompatibilität _BIS_ zu einem bestimmten Versionsstand von einem Set an APIs garantieren.
Deine Anwendung kann kein höheres API Level nutzen, als der Standard vorgibt. Machst du es trotzdem, bist du nicht mehr voll kompatibel zu den Vorgaben des Standards.
Wenn sich ein 12 Jähriger im Mediamarkt ein Spiel kaufen, dann steht da auf der Packung immmer etwas wie:

Mindesanforderungen: ab Windows 7, Intel Core i3, min. 2 GB RAM, NVIDIA GeForce blablabla, ab DirectX 10

Wenn der Rechner aber max. nur DirectX 9 unterstützt, kann er es offenbar nicht spielen.
Bei Mindestanforderung spricht man von Anforderungen der Anwenungssoftware an die Hardware bzw. Middleware. Umgekehrt kann eine Middleware (zu der auch die LSB gehört) nur _bis_ zu dem installierten Versionsstand Kompatibilität garantieren.
Selbst Kids haben das Konzept Mindestanforderung verstanden. Du offenbar nicht!
Wenn ich nur DX 9 hab, laufen nicht automatisch auch höhere Versionen auf meiner Kiste. Will ich ne modernere Anwendung bauen, die z.B. Qt 5 verwendet, bekomm ich die nie LSB 5.0 konform,
da ich Schnittstellen nutze, die die LSB nicht spezifiziert. Der Konformitätstest schlägt fehl, weil nur eine Kompatibilität mit Qt 4 sichergestellt werden kann.
Deine Verwendung des Begriffs Mindestanforderung ist deshalb komplett widersinnig.
Auch das Problem des "veraltet seins" wurde in diesem Kontext schon in einem obigen Zitaten aufgegriffen.

http://www.linuxfoundation.org/lsb-cert/productdir.php?by_lsb
Die einzige LSB 5.0 Distribution hier ist EulerOS V2.0. Wo sind denn die anderen relevanten LSB 5.0 Distributionen? Fedora, Debian/Ubuntu + Derivate, Suse, Kali, Arch usw. sind es nicht.
Offenbar gibt es kein großers Interesse mehr an aktueller LSB Konformität. Und umgekehrt, wieviel aktuell LSB zertifizierte Software gibt es denn?

Das ist bedauerlich, aber auch nur eine Folge der
fehlenden Maintainer. Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Debian hat die Konformität zur Linux Standard Base aufgegeben. Die Gründe,
die aus einer Diskussion auf Debians Entwicklerliste
hervorgehen, sind ein weitgehendes Desinteresse an diesem Standard im Projekt.
Dir sollte eigentlich klar sein, dass „Desinteresse“ und „Ablehnung“ zwei verschiedene Begriffe sind...

Na, was denn nun? Erst waren es doch nur die fehlenden Maintainer, jetzt ist es wieder fehlendes Interesse? Fehlende Maintainer und fehlendes Interesse an einer Sache sind zwei unterschiedliche Dinge. Im Artikel ist klar von "lack of interest" und nicht von "lack of maintainers" die Rede!
Fassen wir zusammen:

  • Ein Standard für den sich niemand interessiert,

  • chronisch veraltet ist,

  • eine der wichtigsten Distributions-Familien, die sich nicht mehr Konform zu diesem Standard verhält,

  • so gut wie keine Distribution, die aktuelle LSB-konformität anstrebt

  • Wenig Anwendungungen die sich an diesen Standard orientieren,

macht diesen Standard für Entwickler und Nutzer genau wie relevant?

„Oder wie viele LSB 5.0 zertifizierte Distributionen/Software gibt es denn? Ein Tipp, hier findest du sie nicht:
https://wiki.linuxfoundation.org/en/LSB_Distribution_Status“
In der Tat, da haben die Webdesigner seit 2008 tief und fest geschlafen...
This page was last modified on 18 January 2008, at 15:47.

Ja, bei der LSB schlafen sehr viele Leute, nicht nur die Webdesigner...

Ich dachte erst, dass bei dir Starrsinn und Rechthaberei ne besonders armselige Allianz eingegangen sind.
Inzwischen bin ich aber überzeugt, dass es sogar noch viel schlimmer bei dir ist: Du bist schon im Stadium präseniler Renitenz.

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