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Di, 27. Juli 2004, 21:44

Gemeinschaft::Personen

Richard Stallman gegen Microsofts Sender-ID

Auf der MARID-Mailingliste des Internet Mail Konsortiums hat sich Richard Stallman deutlich gegen die Nutzung der von Microsoft miterarbeitetenden Sender-ID gegen Spam ausgesprochen.

Die Arbeitsgruppe MARID (MTA Authorization Records in DNS) hatte das von Microsoft vorgeschlagene »Caller-ID for E-Mail«-Verfahren übernommen und mit dem Prinzip des »Sender Policy Framework« zur gemeinsamen Spezifikation »Sender-ID« verschmolzen. Richard Stallman warnte nun in einem Posting vor der Gefahr, dass das erarbeitete Verfahren nicht kompatibel mit freier Software sei. In dem Posting, das nicht von allen Mitgliedern der Liste positiv zur Kenntnis genommen wurde, heißt es, dass die Lizenz der Firma Microsoft die Weitergabe der Software nicht unter den notwendigen Freiheiten erlauben würde, die freie Software benötigt: die Software frei zu nutzen, zu verändern, zu untersuchen, zu verteilen, und alles, ohne jemand anders um Erlaubnis zu bitten. Demnach sei es nicht möglich, die notwendigen Techniken in freier Software zu implementieren.

Auch geht Stallman auf die möglichen Hintergründe von Microsoft ein: er habe etwas Vergleichbares erwartet, seit Bill Gates das erste Mal über Spam sprach. Es sei ein typisches Beispiel für Microsofts Strategie, freie Software zu unterdrücken. »Microsoft patentiert zuerst etwas, arbeitet es dann in Formate oder Protokolle ein, und versucht dann, es obligatorisch zu machen und gleichzeitig andere nach eigenem Gutdünken auszuschließen.« Wenn niemand Widerstand leiste, habe Microsoft gute Chancen, jeden beliebigen Standard durchzusetzen, den sie bräuchten.

Der Aufruf scheint jedoch zumindest auf der Liste weitestgehend zu verhallen, da Antworten darauf verweisen, dass sich das IETF als technische Institution sieht, welche sich nicht mit politischen Belangen auseinander setzt. Inwieweit sich diese Position aber angesichts zunehmender Patente auf Ideen und Verfahren halten lässt, ist fraglich.

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