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So, 15. August 2010, 13:00

Software::Desktop::KDE

Gentoo derzeit ohne KDE SC 4.5

Das KDE-Team der quellbasierten Meta-Distribution Gentoo hat sich gegen die Aufnahme von KDE SC 4.5.0 in das Standard-Repositorium entschieden. Grund ist das Fehlen einer aktualisierten Version der KDEPIM-Suite, Nutzer würden bei der Aktualisierung Probleme riskieren.

KDE 4.5.0

kde.org

KDE 4.5.0

Die KDEPIM-Suite umfasst alle Anwendungen zur Verwaltung von E-Mails, Terminen, Kontakten etc. Sie ist nicht Teil von KDE selbst, die Entwickler teilen sich aber Ressourcen wie die Quellcode-Verwaltung. Die Veröffentlichung neuer Versionen wird üblicherweise mit dem Hauptprojekt synchronisiert.

KDEPIM 4.5 bringt aber so viele Neuerungen mit sich, etwa die Portierung vieler Anwendungen auf das PIM-Subsystem Akonadi oder eine völlig neue Version von KMail, dass die Entwickler sich bereits im Mai nicht in der Lage sahen, mit den Meilensteinen von KDE SC 4.5 mitzuhalten. KDEPIM war daher nicht Teil von KDE SC 4.5 Beta 1, und auch der vor wenigen Tagen freigegebenen KDE SC 4.5 liegt keine aktuelle KDEPIM-Version bei. Zwar soll mit KDE SC 4.5.1 wieder eine stabile KDEPIM-Version erscheinen, Äußerungen in verschiedenen Blogs und auf den Mailinglisten zufolge kann sich dies aber schlimmstenfalls auch bis zur Freigabe von KDE SC 4.6 Anfang 2011 verzögern.

Die meisten Distributionen bieten ihren Nutzern daher eine Mischung aus KDE SC 4.5.0 und der älteren KDEPIM-Version 4.4.5 an. Technisch ergeben sich daraus keine Probleme, die Bibliotheken sind kompatibel, und auch für den Nutzer zeigen sich bislang keine bekannten Nachteile.

Letzlich benutzt schließlich auch nicht jeder KDE-Nutzer die KDEPIM-Anwendungen - es erscheint daher etwas drastisch, die Freigabe der aktualisierten Desktop-Umgebung an eine Reihe von Zusatz-Anwendungen zu binden, die potentiell erst Anfang 2011 wieder in einer stabilen Version zur Verfügung stehen werden. Gentoo müsste in diesem Fall eine komplette Hauptversion von KDE SC überspringen oder in einigen Monaten dann doch eine »Zwischenversion« aus KDE SC 4.5.x und KDE PIM 4.4.5 einschieben.

Warum genau sich die Gentoo-Entwickler zu diesem Schritt entschieden, wird nicht weiter ausgeführt, Details zu den angeblichen Problemen finden sich weder in der Ankündigung noch im Bug-Tracker. Auch in den Foren herrscht großteils Ratlosigkeit - schließlich bietet auch Gentoo verschiedene Möglichkeiten, die bei anderen Distributionen eingesetzte Mischung zu installieren.

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