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Zorin OS 12: Windows unter Ubuntu
Mit der Freigabe von Zorin OS 12 hat das hinter der freien Distribution stehende Team ein weitgehend überarbeitetes Betriebssystem vorgestellt. Die neue Version basiert auf Ubuntu 16.04 LTS und setzt das neue Zorin Desktop 2.0 ein, das noch besser eine Windows-Oberfläche nachbilden soll.
Mirko Lindner
Zorin OS 12
Knapp zehn Monate nach der Freigabe der letzten Version erscheint mit
Zorin OS 12 eine Aktualisierung der Windows-ähnlichen Distribution. Das neue Release stellt laut Aussagen der Entwickler einen der wichtigsten Meilensteine des Projektes dar und zugleich eine der umfangreichsten Aktualisierungen in der Geschichte von
Zorin OS. Gleich mehrere Bereiche des Produktes wurden einem Update unterzogen und durch neue oder aktualisierte Programmversionen ersetzt. So basiert das aktuelle Release auf das im April dieses Jahres veröffentlichte
Ubuntu 16.04 LTS und dem
Kernel 4.4. Dazu kommen zahlreiche aktualisierte Softwarepakete wie
Python 3.5,
Go 1.6,
OpenSSH 7.2p2,
glibc 2.23 und
GCC in einer aktuellen Version des GCC 5-Zweigs. Weitere Neuerungen umfassen Anpassungen an der Basis der Distribution.
Eine der wohl sichtbarsten Neuerungen von Zorin OS 12 stellt die Aktualisierung des Desktops auf den Gnome-basierten »Zorin Desktop 2.0« dar. Dieser führt die in Zorin genannten »Activities« ein, die nichts anderes als virtuelle Desktops unter Gnome sind und verbessert die Suche, die unter anderem auch das Rechnen beherrscht. Das Benachrichtigungszentrum wurde überarbeitet und ist interaktiver. Die Unterstützung von mehreren Monitoren wurde verbessert und die Benutzung mit Touch-Screens weiter ausgebaut.
Das Design des Desktops wurde verfeinert und soll besser den Unterschied zwischen UI- und Arbeitselementen hervorheben. Ferner setzt die Distribution in der neuen Version ein neues Iconset ein und verfügt über ein besseres Anwendungszentrum. Mit Chromium wird darüber hinaus ein neuer Standardbrowser eingeführt. Neu im Lieferumfang der Distribution sind zudem die aus der Gnome-Welt bekannten Maps-, Weather-, Photos- und Videos-Anwendungen.
Zugleich mit der Ankündigung von Zorin OS 12 hat das hinter dem Produkt stehende Team auch die Freigabestrategie geändert. So sollen neue Hauptversionen der Distribution künftig nur noch in einem zweijährigen Rhythmus erscheinen. Zwischen zwei Hauptversionen wird es lediglich kleinere Updates geben, die unter anderem auch die Hardwareunterstützung verbessern werden. Darüber hinaus planen die Entwickler neben den bereits verfügbaren Core- und Ultimate-Versionen auch Varianten für Unternehmen- und Schulen anzubieten.