SoftMaker Office 2010 für Linux
Ein Filtertest
SoftMaker wirbt damit, die in vielen Unternehmen als Quasi-Standard gehandelten Word-Dateien korrekt lesen und schreiben zu können. Bei unseren Tests verhielt sich TextMaker 2010 erstaunlich souverän. Nicht nur, dass die Applikation die meisten Dokumente fehlerfrei lesen konnten, auch vermochte das Programm die Besonderheiten von MS Word zu berücksichtigen. So haben weder Kommentare in Word-Dokumenten noch Änderungen TextMaker etwas anhaben können. Übersieht man die schriftartbedingten Unterschiede in der Darstellung eines Dokumentes, so konnten wir nur wenige Ungereimtheiten in unseren zahlreichen Testdokumenten finden.
So gab es bei unseren Tests, die wir mit einer Vielzahl von Dokumenten durchgeführt haben, zweierlei Ergebnisse. Während die Unterstützung des Doc-Formats als beispielhaft bezeichnet werden kann, denn es gab nicht einmal ein Dokument, das komplett falsch oder nicht dem Layout entsprechend angezeigt wurde, dreht sich das Bild bei Docx. Hier hatte das freie OpenOffice.org erheblich weniger Probleme mit der Darstellung. Doch auch hier muss fairnesshalber gesagt werden, dass auch OpenOffice.org vor allem bei komplexen Dokumenten Teils gravierende Darstellungsfehler generierte.
Die Anzeige von OpenOffice.org-Dokumenten in TextMaker bereitete der Applikation ebenfalls diverse Probleme. Vor allem mehrspaltige Dokumente wurden falsch dargestellt. So konnten wir bei unseren Tests beobachten, dass lange Dokumente nicht korrekt formatiert und zum Beispiel Tabellen falsch dargestellt wurden. Wurden die Dokumente im Doc-Format gespeichert, gab es dagegen keine Probleme. Es ist deshalb davon auszugehen, dass das ODF-Format noch nicht komplett unterstützt wird.
Fazit
Sowohl TextMaker als auch die Tabellenkalkulation PlanMaker reichen für den täglichen Büroeinsatz vollkommen aus. Für wissenschaftliche Arbeiten ist die Applikation durch das Fehlen eines Formeleditors nur teilweise einsetzbar. Wer allerdings die Suite im Büro oder zu Hause für tägliche Arbeiten einsetzen möchte, dürfte mit SoftMaker Office durchaus eine gelungene Alternative finden.
Vor allem die Geschwindigkeit, die sehr aufgeräumte Oberfläche und der geringe Hardwarehunger fallen extrem positiv auf. Während die freie Konkurrenz, die einen ähnlichen Funktionsumfang bietet, vor allem auf älteren Systemen eher gemächlich zur Sache kommt, starten die SoftMaker-Applikationen beinahe sofort.
Besonders nennenswert ist das das Arbeitsgefühl. Die Trennung zwischen einem Objekt- und Textmodus macht das Formatieren auch komplexer Dokumente und Layouts zum Kinderspiel. Gepaart mit den mächtigen Grafikfunktionen und den ansehnlichen Ausgaben von PlanMaker lassen sich mit der Suite binnen kürzester zeit professionelle Werke erstellen. Einzig die fehlende Unterstützung des SVG-Formates trübt das positive Gefühl.
Überzeugend ist auch die Filterqualität bei älteren Doc-Dokumenten, auch wenn naturgemäß nicht alle Funktionen des Originals unterstützt werden (können). Während die Word-Filter für das alte Format wohl zu den besten ihrer Gattung gehören, fällt die Unterstützung des neuen Word-Formats und des Formats der freien Alternative OpenOffice.org weniger positiv aus. Hier muss Softmaker noch nachbessern.
Im direkten Vergleich mit OpenOffice.org muss sich Softmaker nicht wirklich verstecken. Zwar mangelt es den Anwendung an manchen Funktionen der freien Suite, doch die teilweise recht pfiffigen Ergänzungen und die Geschwindigkeit machen das Manko wett.
Fakten
Titel: SoftMaker Office 2010 für Linux
Hersteller: SoftMaker
Preis: 69,95 Euro
Testversion: softmaker.de/ofldemo.htm
Hilfe: softmaker.com/diskussion/