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Do, 1. März 2012, 15:00

IPv6-basiertes Heim-Netzwerk

Client einrichten

Wie bereits geschildert, ist auf den Client wenig zu tun und überhaupt nichts zu konfigurieren, wenn man vom Deklarieren der notwendigen Daemons absieht, die zum Startzeitpunkt des Systems aktiv werden sollen.

Bei Systemen, die nur IPv6 verwenden, ist leider ein kleines Problem vorhanden. Die Datei /etc/resolv.conf ist unvollständig und sollte nach jedem Hochfahren der Ethernet-Schnittstelle korrigiert werden. Eine wichtige Information fehlt, und zwar der Name der lokalen Domain. Das Programm rdnssd (ist als Paket vorhanden) wir erst in der nächsten Version des Paketes ndisc6 (Stand der Aussage 28.2.2012) die DNSSL (DNS Search List) unterstützen. In der Zwischenzeit kann radvc verwendet werden, das auf der Seite www.github.com/jjsarton/nins zu finden ist. Die Aufgabe von rdnssd ist es, die Datei /etc/resolv.conf zu ergänzen.

Beide Programme, ninfod und radvc, benötigen keine speziellen Parameter.

Server einrichten

Der Server benötigt ein wenig mehr Arbeit als die Clients. Diese Arbeiten halten sich aber sehr in Grenzen und können fast vollautomatisch vorgenommen werden.

Je nach eingesetztem Server - hier ist alles vom kleinen Router mit wenig RAM bis zum ausgewachsenen PC möglich - ist die Wahl des DNS-Servers zu treffen. Falls möglich, sollte named der Vorzug gegeben werden. Wenn named mit den verfügbaren Ressourcen des Servers nicht zu vereinbaren ist, kann ein Server mit weniger Ressourcenbedarf eingesetzt werden. Der Server mit den geringsten Speicherverbrauch dürfte dnsmasq sein. Dieses Programm wird auch gerne auf DSL-Routern eingesetzt.

Da IPv6-Systeme nicht ohne weiteres auf IPv4-Angebote zugreifen können, muss, falls named nicht zum Einsatz kommt, totd installiert und konfiguriert werden. ferner sollte Radvd installiert und gestartet werden.

Als letzte Komponente ist ninsd zu installieren, und notwendige Anpassungen sind gegebenenfalls vorzunehmen. In ninsd-Verzeichnis befinden sich Skripte, die als Grundlage für die eigene Umgebung dienen können. Sollten named, tayga und radvd neben ninsd die einzigen Komponenten sein, kann nach Anpassung weniger Variablen im Skript ninsd/utilities/ipv6-sub.sh (Deklaration der Ethernet-Schnittstellen und vorgesehene IPv6-Adressen und Subnetze) das Skript mit den Parameter setup aufgerufen werden. Damit wird eine funktionierende Umgebung eingerichtet.

Die Variablen, die in ipv6-sub.sh anzupassen sind:

EXT_IF=wlan0   # interface to the WAN
INT_IF=eth0    # interface for the local network

# Adresses for the internal network, we use
IPV6_PREFIX=2001:db8:cafe:dead::
IPV4_NET=10.0.1

# NAT64 must comply with /etc/tayga.conf
IPV64=2001:db8:cafe:beef::
IPV4_TAYGA=10.0.255

# DNS Search list
SEARCH_LIST=dynamic

Fazit

Mit dieser Server-basierten Lösung ist es möglich, ohne großen Aufwand das heimische Netz so einzurichten, dass neue Geräte sich ohne großen Aufwand integrieren lassen. Lediglich zwei kleine Daemonen muss man auf den Clients hinzufügen. Ob der Name-Server regulär mit DHCP umgehen kann oder eine andere Lösung notwendig ist, ist unerheblich, denn alles (oder fast alles) wird Server-seitig bewerkstelligt.

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