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Do, 9. August 2012, 15:00

C.U.O.N., GTK3 und Broadway

Mobiles Arbeiten mit C.U.O.N.

Wenn man verschiedenen Analysten glauben darf (und die Daten sind sehr überzeugend), ist der PC-Desktop-Markt in einem entscheidenden Umbruch. Der klassische Desktop verliert an Boden, Smartphones und Pads gewinnen enorme Marktanteile. Da das Android-System auf Linux basiert und dieses Jahr auf über 50% Marktanteil kommen soll, war das eine starke Motivation, einen mobilen Client für den C.U.O.N.-Server zu entwickeln. Allerdings sollte dieser Client nur für ein Smartphone dienen, alles andere wird mit dem Browser abgedeckt.

Die cuonAddress-App

Für die Entwicklung einer App muss berücksichtigt werden, dass zwischen Smartphone und Tablet ein Riesenunterschied besteht. Während ein Tablet dem klassischen Desktop noch am ähnlichsten ist, bietet das Smartphone mit dem wesentlich kleineren Display ganz andere Voraussetzungen. Deshalb ist es sinnlos, den pyCuon-Client mit den umfangreichen Menüs 1:1 auf das Smartphone zu transformieren. Das kleinere Display, die zur Touchscreen-Bedienung viel zu kleinen Menüs und Buttons, die i. d. R. geringe Speicherausstattung, all das legten nahe, den Client in viele kleine und überschaubare Apps umzuwandeln. Zum Beispiel jeweils eine App für die Adressen, Artikel, Termine, Projekte, und nach Bedarf eben zusätzliche Apps.

Zur Zeit gibt es vier mehr oder weniger ernst zunehmende Smartphone/Tablet-Systeme:

  1. Android
  2. Apple iOS
  3. RIM Blackberry
  4. Windows

Da es nicht immer nach Sympathie geht, wurden die Absatzzahlen und Marktanteile und deren Tendenz genau untersucht. Dabei war es so, das Windows im Prinzip keine Rolle spielt und die Zukunft sehr unsicher ist. Der Blackberry ist zwar in den USA weit verbreitet, aber die Tendenz ist deutlich abwärts gerichtet. Die Wahl zwischen Android und Apple war dann schnell getroffen. Android ist mehr oder weniger frei, hat fast den doppelten Marktanteil, die Publikation einer App ist sehr einfach und ein entsprechendes Smartphone zum Antesten kostete auch nur 100 Euro. Apple ist zwar weit verbreitet, aber eben ein sehr abgeschlossenes System, und für beide Plattformen zu entwickeln ist zu aufwendig für einen einzelnen Programmierer. Also Android, und so wurde dem offiziellen Git-Repository ein entsprechendes Android-Verzeichnis hinzugefügt.

Android-Apps werden standardmäßig in Java entwickelt. Der C.U.O.N.-Server ist allerdings in Python geschrieben. Doch wurde bei C.U.O.N. von Anfang an darauf geachtet, mit XMLRPC eine sehr gut dokumentierte, globale und standardisierte Schnittstelle zu nutzen. Das war jetzt ein Riesenvorteil, denn so konnte auf die vorhandene Infrastruktur zugegriffen werden. Da die Smartphones heute schon sehr starke Prozessoren haben, aber trotzdem natürlich nicht mit einem 6-Kern-Desktoprechner gleichziehen können, wird auf eine bewährte Strategie gesetzt: Die App regelt hauptsächlich nur die Ein- und Ausgabe der Daten; Berechnungen, Formatierungen und Datenbankabfragen macht der C.U.O.N.-Server.

Als erstes wurde die Adressen-App entwickelt, da hier deutliche Vorteile für die Benutzer entstehen. Es sollte erreicht werden, dass der Benutzer auf den riesigen Datenbestand im C.U.O.N.-Server zugreifen kann.

Die cuonAddress-App kann kostenlos im Download-Bereich oder im Android Market heruntergeladen werden, sie steht im normalen .apk-Format für Android-Apps zur Verfügung. Zur Installation benötigt die App folgende Berechtigungen:

  • android.permission.INTERNET – Zugriff auf das Internet
  • android.permission.CALL_PHONE – Zugriff auf das Telefon
  • android.permission.WRITE_EXTERNAL_STORAGE – Schreibzugriff auf die SD-Karte

Nach der erforderlichen Bestätigung wird die App anschließend installiert.

Android App für Smartphones

Jürgen Hamel

Android App für Smartphones

Nach dem Starten der App erscheint erwartungsgemäß der Login-Bildschirm. Hier müssen beim ersten Start die entsprechenden Informationen eingegeben werden. Dazu gehören neben dem Benutzernamen, Passwort und Host auch die entsprechende Mandanten-ID. Diese Daten werden auf Wunsch gespeichert. Man sollte sicherstellen, dass keine Fremden Zugang zum Smartphone haben, wenn diese Option aktiviert ist.

Nach dem erfolgreichen Login steht nun eine kleine Suchmaske zur Verfügung, in der Nachname, Vorname, Stadt und/oder Info eingegeben werden können. Die eingegebenen Daten werden zum Server gesendet und dort in der Postgresql-Datenbank mit Regulären Ausdrücken (Regular Expressions) gesucht. Das Suchergebnis wird auf maximal 20 Datensätze beschränkt, um die knappen Ressourcen einer mobilen Datenverbindung nicht zu überschreiten. Zwischen den einzelnen Ergebnissen kann man mit dem berühmten Fingerwischen wechseln.

Nun steht wirklich eine überzeugende Menge an Information zur Verfügung: Neben den Telefonnummern zum direkten Anrufen oder der E-Mail-Adresse sieht man eben auch die Gesprächspartner dieser Adresse sowie als Besonderheit die Notizen und die Dokumente aus dem DMS (Dokument Management System). Diese werden im Server »on the fly« aus verschiedenen Formaten (Office, Bilder, etc.) in PDF umgewandelt und zum Smartphone gesendet. Außerdem steht die gleiche Menge an Informationen für jeden Gesprächspartner zur Verfügung. Damit ist es jetzt möglich, wirklich umfangreich informiert zu sein, wann immer es nötig ist. Und das Ganze funktioniert ohne Synchronisation des Handy-Adressbuches mit irgendwelchen Desktop-Programmen.

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