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Do, 8. November 2012, 15:00

Pfiffige Datensicherung mit storeBackup

Backup mehrerer Computer

Will man mehrere Computer platzsparend auf einer Festplatte sichern, ist das für storeBackup kein Problem: Auf allen PCs wird storeBackup installiert und die Konfigurationsdatei so angepasst, dass alle PCs in dasselbe Wurzelverzeichnis gesichert werden. Angenommen, die externe Festplatte wird immer als /media/extFP/ eingebunden und das Backup-Wurzelverzeichnis heißt backups, müsste die Konfigurationsdatei so aussehen:

PC1:  
sourceDir=/home/userPC1/
backupDir=/media/extFP/backups
series=userPC1

PC2:
sourceDir=/home/userPC2/
backupDir=/media/extFP/backups
series=userPC2

So erhält jeder Benutzer sein eigenes Backup-Verzeichnis (/media/extFP/backups/userPC1 bzw. /media/extFP/backups/userPC2) und kann (wenn die Zugriffsrechte entsprechend eingerichtet sind, also die Option ignorePerms nicht geändert wird) auch immer nur auf sein eigenes Verzeichnis zugreifen. Dateien, die bei beiden Backups identisch sind, werden aber aufgrund der verwendeten Hardlinks nur einmal auf die Festplatte geschrieben.

lateLinks

Sichert man auf einen NFS-Server, kann es sinnvoll sein, die zu sichernden Daten nur auf den Server zu übertragen und die Verarbeitung der Daten, also das Setzen von Hardlinks und Rechten, ggf. auch das Komprimieren, vom Server erledigen zu lassen. So spart man Zeit beim Backup. Eines sollte man jedoch bedenken: Solange das mit lateLinks erstellte Backup noch nicht verarbeitet wurde, ist es noch unvollständig, obwohl alles vorhanden ist, um es zu komplettieren. Hat man mehrere Backups mit lateLinks erstellt und noch nicht mit storeBackupUpdateBackup.pl verarbeitet, darf man keinesfalls ein zurückliegendes, noch unvollständiges Backup löschen, da die folgenden Backups (wie bei inkrementellen Backups) auf diesem aufbauen. Verwendet man lateLinks, sollte man daher für das Löschen einzelner Backups sicherheitshalber auf storeBackupDel.pl oder storeBackup.pl zurückgreifen.

Für die zeitversetzte Sicherung muss in der Konfigurationsdatei lediglich die Option --lateLinks aktiviert werden (ggf. zusammen mit --lateCompress). Auf dem Server wird das Backup später (z.B. nachts) mittels storeBackupUpdateBackup.pl verarbeitet. Dabei können auch Archivierungs- und Löschregeln abgearbeitet werden, sofern dies so konfiguriert wurde. Natürlich sollte man immer kontrollieren, ob irgendwelche Error-Meldungen bei der Verarbeitung erzeugt wurden.

Isolierter Modus: Zwischen-Backup auf USB-Sticks

Wenn man mit seinem Notebook unterwegs ist und seine externe Festplatte zu Hause gelassen hat, muss man deshalb nicht auf Backups verzichten: storeBackup kann die geänderten Daten einfach auf einem (ausreichend großen) USB-Stick speichern. storeBackup nennt dies »isolated mode« (»Isolierter Modus«). Voraussetzung ist, dass der Stick mit einem Dateisystem formatiert ist, das die zu sichernden Dateinamen unterstützt. Es bietet sich an, das auf der Festplatte verwendete Dateisystem auch auf dem Stick zu verwenden. Aber Vorsicht – beim Formatieren werden alle Daten auf dem Stick gelöscht!

Anschließend wird der Stick als /media/usb eingebunden und ein Verzeichnis für die Backups angelegt:

$ mkdir /media/usb/backups

Die oben erstellte Konfigurationsdatei, die für das Backup auf der zweiten Festplatte verwendet wird, wird als Basis für die Konfigurationsdatei für den Isolierten Modus verwendet. Das erledigt storeBackupSetupIsolatedMode ohne weiteres Zutun des Anwenders. Es müssen nur die Konfigurationsdatei für die »gewöhnlichen« Backups (-f backup.conf) und das Verzeichnis für die inkrementellen Backups (-t /media/usb/backups) angegeben werden:

$ storeBackupSetupIsolatedMode.pl -f backup.conf -t /media/usb/backups

Damit wird die Datei isolate-stbu.conf angelegt und die notwendigen Änderungen vorgenommen (backupDir verweist auf /media/usb/backups, mergeBackupDir auf das ursprüngliche Backup-Verzeichnis auf der zweiten Festplatte, otherBackupSeries wird angepasst, lateLinks auf yes und keepMinNumber auf den Maximalwert gesetzt, damit kein Backup vorzeitig gelöscht wird). Ferner werden die Metadaten des letzten Vollbackups übertragen.

Auf dem USB-Stick können nun inkrementelle Backups angelegt werden, d.h. nur die seit dem letzten Backup neu erstellten oder geänderten Dateien werden gesichert. Zugriff auf die »alten« Backups (die zu Hause liegen) hat man dabei natürlich nicht, da auf dem USB-Stick ja nur die Metadaten des letzten Backups sowie die veränderten Daten als Delta gespeichert sind. Diese Methode soll z.B. auf Reisen auch nur sichern und nicht wiederherstellen – die Wiederherstellung ist erst nach der Verarbeitung aller Backups zu Hause möglich.

Um ein Backup auf dem USB-Stick anzulegen, wird storebackup.pl mit der generierten Konfigurationsdatei isolate-stbu.conf verwendet:

$ storeBackup.pl -f isolate-backup.conf

Die Backups auf dem Stick bauen – wie auch bei der Option lateLinks – aufeinander auf, daher dürfen die einzelnen Backups nicht gelöscht werden, bevor sie nicht von storeBackup verarbeitet und in das Master-Backup übertragen wurden.

Die Integration des USB-Backups in die »normalen« Backups erfolgt in zwei Schritten: Zuerst werden die Daten in das Backup-Verzeichnis kopiert, danach werden sie integriert.

Für den ersten Schritt wird das Modul storeBackupMergeIsolatedBackup.pl verwendet, wobei nach dem Schalter -f (oder --configFile) der Speicherort für die Konfigurationsdatei angegeben wird:

$ storeBackupMergeIsolatedBackup.pl -f isolate-stbu.conf

Die Sicherheitsabfrage, ob die Backups vom Stick in das Backup-Verzeichnis kopiert werden sollen, wird mit yes beantwortet; danach erhält man die Anweisung, welchen Befehl man als nächsten laufen lassen soll; man kann ihn dann einfach kopieren und einfügen. Der Parameter -a (oder --autorepair) ist optional; er veranlasst automatische Korrekturen bei Inkonsistenzen:

$ storeBackupUpdateBackup.pl -b "/media/ext_FP/Backups" -a

Damit werden alle auf dem USB-Stick gespeicherten inkrementellen Backups auf der externen Festplatte verarbeitet; jedes USB-Backup wird damit zu einem Vollbackup.

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