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Do, 6. August 2015, 15:00

Mit LaTeX zum E-Book

Die grafische Oberfläche von Calibre

Dominik Wagenführ

Die grafische Oberfläche von Calibre

EPUB-Erstellung aus HTML

Wenn man mit Hilfe der weiter unten vorgestellten Programme eine HTML-Datei aus dem LaTeX-Dokument erzeugt hat, gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten, wie man aus der HTML-Datei ein EPUB generieren kann.

Calibre

Man kann dazu das bereits oben erwähnte Calibre nutzen:

$ ebook-convert beispiel.html beispiel.epub --no-default-epub-cover

Die Option --no-default-epub-cover bietet sich dabei an, wenn man wie im Beispiel eine eigene Titelseite hat und kein separates Deckblatt benötigt.

Alternativ dazu besitzt Calibre auch eine grafische Oberfläche, mit der man die Wandlung vornehmen kann. Hierzu klickt man auf Bücher hinzufügen oben links und wählt dann die HTML-Datei aus. Danach selektiert man das neu hinzugefügte Buch in der Titelliste in der Mitte und klickt oben auf Bücher konvertieren. Voreingestellt sollte oben rechts EPUB sein. Daneben kann man noch das Titelbild, Inhaltsverzeichnis, Metadaten und einige anderen Einstellungen verändern. Mit dem Klick auf OK wird das Buch dann konvertiert und steht anschließend auch als EPUB zur Verfügung.

Sigil

Ein zweites Konvertierungsprogramm ist Sigil. Sigil befindet sich in sehr aktiver Entwicklung, was leider auch seine Nachteile mit sich bringt. So gab es bis zu Version 0.5.3 eine undokumentierte Schnittstelle, um das Programm von der Konsole aus auszurufen und Konvertierungen vorzunehmen. Diese Möglichkeit ist mit Version 0.6.0 weggefallen und wurde leider auch nicht wieder eingebaut. Daneben ist die neueste Version von Sigil so neu (das heißt es benötigt sehr neue Bibliotheken), dass es auf einem ein Jahr alten Linux-System nicht mehr zu übersetzen ist, sodass nicht näher auf das Programm eingegangen wird. Wer will, kann es aber bei sich daheim testen.

Pandoc

Pandoc will nach eigener Aussage das Schweizer Armeemesser unter den Konvertierungsprogrammen sein. Es unterstützt die direkte Konvertierung von LaTeX-Dokumenten, auf die weiter unten eingegangen wird. Man kann mit Pandoc aber auch aus einer HTML-Datei ein EPUB erstellen:

$ pandoc -o beispiel.epub beispiel.html

Das Ergebnis hat leider auch bei einer korrekten HTML-Datei als Eingabe die Auswirkung, dass nicht alle Elemente übernommen werden. So werden verschiedene Schriftgrößen gleich hoch dargestellt und Tabellen werden nicht korrekt ins EPUB übernommen. Ebenso problematisch ist, dass ab und zu kein valides Inhaltsverzeichnis im EPUB eingefügt wird, was aber auch mit dem HTML-Dokument zu tun hat, sodass dieses Phänomen nur manchmal auftrat.

Aus diesen Gründen wird im Folgenden nur auf Calibre zur Konvertierung von HTML nach EPUB eingegangen.

MathML im Browser

Dominik Wagenführ

MathML im Browser

Besonderheit von MathML

Eine Besonderheit, über die man sich vor der Konvertierung in HTML bzw. ein EPUB Gedanken machen muss, ist die Darstellung von mathematischen Formeln, wenn man diese in seinem Dokument nutzt. Für Browser steht unter anderem hierfür die Auszeichnungssprache MathML zur Verfügung, die auch in Verbindung mit HTML benutzt werden kann.

Die Ausgabe von MathML ist sehr schön, hat für ein E-Book aber einen großen Nachteil: Die meisten E-Book-Reader können kein MathML interpretieren. MathML ist (noch) nicht Teil des EPUB-Standards und wird somit im Reader entweder nur schematisch dargestellt oder der Reader bricht die Darstellung komplett ab.

Das Ergebnis von Konvertern, die Formeln aus LaTeX nur nach MathML exportieren können, wird zwar in HTML sehr gut aussehen, aber im EPUB nicht mehr dargestellt werden Können. Weiter unten wird sich zeigen, welches Programm eine alternative Darstellungsmöglichkeit hat.

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