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Mi, 30. April 2008, 00:00

Musikverwaltung unter Linux

Ein Vergleich verschiedener Programme

Exaile 0.2.11

Sebastian Pfohl

Exaile 0.2.11

Exaile 0.2.11

Exaile versucht, Amarok für GTK+ nachzubilden. Die Oberfläche kommt der von Amarok sehr nahe, was es sehr einfach macht, dieses Programm zu bedienen. Album-Cover werden aus den MP3-Dateien direkt oder, wenn nicht vorhanden, von Amazon geholt. Dank SQLite werden auch sehr große Sammlungen tadellos unterstützt. Lyrics und Infos aus Wikipedia zu Interpret und Album sind ebenso vorhanden wie last.fm-Support und iPod-Unterstützung. MTP-Geräte werden nicht unterstützt.

Derzeit schwanke ich stark zwischen Rhythmbox und Exaile. Exaile ist etwas schlanker, hat aber nahezu den gleichen Funktionsumfang, mir fehlt allerdings das simultane Editieren der ID3-Tags, bei einzelnen Stücken funktioniert das Editieren im Gegensatz zu Rhythmbox allerdings auf Anhieb. Was ich genial finde, ist das Blacklisting (bestimmte Songs werde nicht in der Bibliothek angezeigt) und das Tabbing (damit kann man mehrere Playlisten gleichzeitig verwalten). Exaile läuft auch unter Windows.

MadMan 0.94 beta 1

Sebastian Pfohl

MadMan 0.94 beta 1

MadMan 0.94 beta 1

MadMan ist in dieser Gegenüberstellung das wohl einfachste Programm. Die Oberfläche ist auf seine ureigene Art schon als hässlich zu bezeichnen. MP3-Player und Album-Cover werden generell nicht unterstützt. Abgespielt werden die Lieder über externe Programme wie XMMS (was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss). ID3-Tags können einzeln editiert werden. Wer nur ein einfaches Programm sucht, mit dem man seine Dateien sortieren kann, wird mit diesem Programm auskommen. Sehr gut finde ich, dass man nicht nur Audio-CDs direkt aus den Playlisten erstellen kann, sondern auch MP3-Daten-CDs. Das bietet sonst kaum ein Programm an.

Songbird 0.4

Sebastian Pfohl

Songbird 0.4

Songbird 0.4

Songbird war recht schwer zum einfachen Funktionieren zu bewegen. Dieses Tool beruht auf den Techniken von Mozillas XUL (Firefox usw.) und dem VLC. Die Oberfläche kann beliebig mit Skins gestaltet werden und orientiert sich wie üblich an iTunes. Das Tool ist extrem schwerfällig und speicherhungrig, das Editieren der ID3-Tags ist wahrlich nicht die Stärke des Programms, Geräte werden keine unterstützt. An Extras mangelt es zwar nicht, für meine Zwecke ist es allerdings völlig unbrauchbar. Daher auch nach MadMan das Schlusslicht in meinem Test.

EasyTag 2.1.2

Sebastian Pfohl

EasyTag 2.1.2

EasyTag 2.1.2

Dies zählt eigentlich nicht in die Kategorie Musikverwaltung, daher auch die geringe Wertung in den Punkten. Dennoch ist mir dieses Programm sehr ans Herz gewachsen. Man kann hiermit sämtliche Belange der ID3-Tags bearbeiten, nicht nur die gebräuchlichen. Denn genau hierfür ist das Programm gedacht. Auch das Einbinden von Bildern in die Tags selber ist kein Problem. Was mich aber weit mehr begeistert, ist die automatische Konvertierung der Tags. Wie oben beschrieben, haben die meisten MP3-Player ein Problem mit ID3 V2.4-Tags. Alle Programme oben (bis auf Picard) schreiben aber nur Version 1 oder Version 2.4.

EasyTag bemerkt geänderte ID3-Tags und markiert sie nach wiederholten Aufrufen, je nach Einstellung, rot. Mit einem Klick auf den Save-Button kann man nun aber automatisch korrekte ID3 V 2.3-Tags schreiben lassen. Auf Wunsch lassen sich so auch die Namen der Dateien automatisch ändern, was eine Sortierung unheimlich erleichtert. EasyTag gibt es auch für Windows.

Picard 0.9

Sebastian Pfohl

Picard 0.9

Picard 0.9

Picard ist eines meiner Lieblingsprogramme geworden. Man stelle sich vor, man hat haufenweise MP3-Dateien ohne aussagekräftigen Namen wie Track001.mp3 usw. Zu allem Übel gibt es keinerlei ID3-Tags. Man kennt das Lied auch vom Hören her nicht. Picard behebt diesen Missstand mittels der Technik von MusicBrainz-PUIDs und einem Fingerabdruckverfahren. Man gibt Picard das Verzeichnis an, wo man die Musiksammlung gespeichert hat. Picard liest diese ein und generiert für jede Datei einen Fingerabdruck anhand Lieddauer, Klang uvm. Dieser wird in eine PUID umgewandelt, diese wird an den MusicBrainz-Server übermittelt und der spuckt die zugehörigen Infos aus, zum Beispiel Interpret, Titel, Album, Genre, Erscheinungsdatum und das zugehörige Alben-Cover von Amazon oder anderen Quellen.

Die ID3-Tags werden auf Wunsch in Version 2.3 geschrieben, die Cover kann man im Verzeichnis ablegen und oder in die MP3-Datei integrieren. Beim Speichern kann gleichzeitig die Datei anhand der nun vorhandenen ID3-Tags in ein anderes Verzeichnis unter neuem Namen verschoben werden. Diese einfache Handhabung führt dazu, dass Picard gerade bei Oberfläche und Tag-Editieren eine so hohe Punktzahl erreicht. Picard gibt es nativ auch für Windows. Mit Hilfe der ID3-Tags und der doch recht umfangreichen Scriptsprache und den Plugins kann Picard sehr gut erweitert werden, ich für meinen Teil nutze aber nur den CoverArt-Downloader.

Kommentare (Insgesamt: 1 || Alle anzeigen )
add (apel, Fr, 27. April 2012)
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