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Mo, 6. November 2006, 08:35

Gesellschaft::Politik/Recht

Red Hat will Kunden vor Patentklagen schützen

Der Linux-Distributor Red Hat hat seine »Open Source Assurance« um den Schutz vor Patentklagen erweitert.

Mit diesem Schritt, der von anderen Anbietern schon früher gemacht wurde, stellt Red Hat seine Kunden von jeglichen Haftungsansprüchen Dritter frei.

Die Erweiterung wurde von Red Hat bisher lediglich als Hinweis in einem FAQ bekanntgegeben. Nähere Informationen will der Distributor demnächst liefern. Dies ist offenbar zum einen eine Reaktion auf die Ankündigung von Oracle, eine Variante von Red Hat Enterprise Linux unter eigenem Namen zu deutlich niedrigeren Preisen als Red Hat zu vertreiben. Oracle bietet seinen Kunden auch diese Haftungsfreistellung, allerdings nur bei den teureren Support-Optionen. Zum anderen reagiert Red Hat auf die Ankündigung der Kooperation zwischen Novell und Microsoft. Dieser soll den Kunden Schutz vor allen Patentansprüchen des jeweiligen Partners geben.

Allerdings erkaufte sich Novell diesen Schutz mit Lizenzzahlungen an Microsoft in unbekannter Höhe, was von Red Hat massiv kritisiert wird: »Eine Innovationssteuer ist undenkbar. Freie und Open-Source-Software stellen die notwendige Umgebung für echte Innovation bereit. Innovation ohne Furcht oder Bedrohung. Aktivitäten, die Gemeinschaften isolieren oder die Akzeptanz bei den Originalautoren begrenzen, werden unausweichlich die Innovation ersticken.«

Vor der Vereinbarung mit Microsoft hatte Novell bereits seit Januar 2004 eine Haftungsfreistellung unter gewissen Bedingungen angeboten, ebenso wie andere große Anbieter. Red Hat hatte dies bisher nicht angeboten. Stattdessen hatte das Unternehmen versprochen, keine Patente gegen Kunden und Entwickler freier Software einzusetzen. Ferner war bereits seit 2003 das »Open Source Assurance«-Programm in Kraft. In diesem verpflichtete sich Red Hat, Code zu ersetzen, in dem eine Verletzung von Urheber- oder Patentrechten gefunden würde.

Dass die Ankündigungen von Oracle und Novell/Microsoft das Geschäft von Red Hat bedrohen könnten, will das Unternehmen nicht zugeben. Für den Distributor bedeuten die Ankündigungen vielmehr, dass nun die größten Softwarefirmen der Welt sagen, »was die Kunden bereits seit Jahren wussten«. »Linux hat gewonnen«, verkündet Red Hat selbstbewusst.

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