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Thema: Red Hat will Kunden vor Patentklagen schützen

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Waldmeister am Mo, 6. November 2006 um 10:21 #
> Allerdings erkaufte sich Novell diesen Schutz mit Lizenzzahlungen an Microsoft in unbekannter Höhe

Man kann wohl mit halbwegs gesundem Menschenverstand davon ausgehen, dass Geld von Microsoft zu Novell geflossen ist und nicht anders herum.

Zum einen hat Microsoft die Kohle und nicht Novell. So eine Kooperation ist für Microsoft viel mehr wert als für Novell. Und da Microsoft in den letzten Jahren ja schon mehrfach Geld ausgegeben hat, um alte Streits beizulegen (Real, Sun) oder um schwächelnde Konkurrenten zu stützen (Apple), dürfte auch hier die Richtung klar sein, in die Geld geflossen ist.

Und nebenbei steht auch in der Pressemitteilung, dass zwar beide für die IP des anderen zahlen, dass aber - aufgrund des größeren Umsatzes von Microsoft - die einen ersten Scheck an Novell ausgestellt haben. Warten wir mal die nächsten Quartalszahlen von Novell ab, dann werden wir auch wissen, wie hoch der gewesen ist. :-)

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    Von Michael am Mo, 6. November 2006 um 10:43 #
    Man kann wohl mit halbwegs gesundem Menschenverstand davon ausgehen, dass Geld von Microsoft zu Novell geflossen ist und nicht anders herum.

    Warum? Microsoft hat diesen Deal absolut nicht nötig. Novell ist es die auf dem absteigenden Ast sind. Novell wird kräftig dafür zahlen und Kompromisse eingehen. Microsoft provitiert auch nicht wirklich von dem Deal... ein bsischen Marketing und ein paar gefälschte Studien hier und da und in der Gesamtzahl hätte man den selben Effekt. Ich hoffe der Novell Laden macht bald dicht damit dieses Schmierentheater schnell vorbei ist.

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      Von Waldmeister am Mo, 6. November 2006 um 11:19 #
      > Microsoft hat diesen Deal absolut nicht nötig.

      Natürlich. Die beiden Goldesel Windows und Office werden nicht so weiter machen. Was liegt da näher, als sich mit den Milliarden zum einen neue Standbeine zu schaffen (Server, XBox, ...) und zum anderen mit dem Geld laufende Streitereien beenden.

      > Novell ist es die auf dem absteigenden Ast sind.

      Richtig. Microsoft hat mit Apple paktiert als die auf dem absteigenden Ast waren und sie haben mit Sun paktiert, was beides einen Aufschrei in den üblichen Foren zufolge hatte. Die Welt ist davon allerdings nicht untergegangen. Der Deal mit Novell passt perfekt in dieses Schema.

      Irgendwo habe ich gelesen, Microsoft kauft sich Freunde. Das beschreibt die Situation relativ gut.

      > Novell wird kräftig dafür zahlen und Kompromisse eingehen.

      Nein. Novell braucht Geld und Microsoft hat welches. Wenn Novell keine Kohle hat, warum sollte sie die letzten Reservern zu Microsoft schleppen? Was bekommen sie sonst aus diesem Deal?

      Außerdem ist Novell mit Mono einfacher angreifbar als z.B. Redhat. Warum also nicht die langjährigen Geschäftsbeziehungen mit Microsoft (aus der Netware-Zeit) anknüpfen und daraus einen Vorteil gegenüber Redhat machen?

      Strategisch ist das ziemlich geschickt. Novell bekommt Geld, stopft eine Lücke in der eigenen Verteidigung, bekommt Zugriff auf IP von Microsoft und in den Augen mancher Entscheider sicher auch noch einen Pluspunkt bei der Abwägung zwischen RHEL und SLES.

      > Microsoft provitiert auch nicht wirklich von dem Deal... ein bsischen Marketing und ein paar gefälschte Studien hier und da und in der Gesamtzahl hätte man den selben Effekt.

      Microsoft bekommt einen neuen Freund und kann sich sicher sein, dass im Linux-Lager jetzt erstmal einige Unruhe herrscht.

      > Ich hoffe der Novell Laden macht bald dicht damit dieses Schmierentheater schnell vorbei ist.

      Da hoffst du wohl umsonst. Dass IBM, HP und Co den Deal so brav loben, ziegt wohl ziemlich gut, wie die Konzerne diesen Deal bewerten. Ich denke, dass jetzt Redhat noch weiter unter Druck gerät. Wenn also in nächster Zeit eine Bombe platzt, dann ist das wohl eher die Übernahme von Redhat durch eine Softwarefirma wie Oracle oder CA.

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        Von Michael am Mo, 6. November 2006 um 11:56 #
        Natürlich. Die beiden Goldesel Windows und Office werden nicht so weiter machen. Was liegt da näher, als sich mit den Milliarden zum einen neue Standbeine zu schaffen (Server, XBox, ...) und zum anderen mit dem Geld laufende Streitereien beenden.

        Bei den CashCows von MS ist kein Abwärtstrend zu erkennen. Im Gegenteil, frühere Verlustgeschäfte wie XBox lohnen sich inzwischen sogar. Und die Streitigkeit mit Novell war bereits beglichen. Der einzige Vorteil für MS ist das legitimieren von Softwarepatenten und das fördern des grausamen .NET Krams wofür man aber schön Novell mit der Mono Entwicklung missbraucht. MS sagt sie machen nix böses also entwickelt Novell weiter an Mono rum, entsprechende Anwendungen kommen für Linux und MS kann sich dann hinstellen: Hey seht her, dass haben wir ermöglicht.

        Am Ende ist es nur Marketing.

        Irgendwo habe ich gelesen, Microsoft kauft sich Freunde. Das beschreibt die Situation relativ gut.

        Seh ich genauso... doch bei Apple und Sun hatte Microsoft sehr großen Nutzen davon. Ich sehe keinen Nutzen beim Novell Deal. Vielleicht wenn MS Exchange oder MSSQL für Linux bringt und Novell sich verpflichtet SLES statt mit OSS mit diesen Produkten auszuliefern aber dieses Szenario gibt es (noch) nicht. Also sehe ich keinen wirklichen Nutzen für MS ausser dem Marketing.

        Nein. Novell braucht Geld und Microsoft hat welches. Wenn Novell keine Kohle hat, warum sollte sie die letzten Reservern zu Microsoft schleppen? Was bekommen sie sonst aus diesem Deal?

        Novell hat noch eine Menge an liquiden Mitteln. Und Novell könnte auch Volumenabhängig bezahlen. MS empfielt sturen Kunden die unbedingt Linux wollen Novell und dafür geht ein Teil der dadurch gewonnenen Einnahmen an MS. So kann man erfolgsabhängig noch Geld mit reinholen. Wenn MS jetzt jedem sturen Kunden SLES vorsetzt wird sich das für den Marktanteil von Novell sicher gut auswirken. Stell dir vor wenn das klappt, dann ist Novell in einem Jahr weit vor Red Hat. Dann verdient sich MS doof daran. Für Novell ist es fast wie ein Rettungsanker der sich finanziell sehr lohnen kann. Dementsprechend denke ich eher, dass Novell dafür bluten wird. Im WebCast haben beide relativ deutlich ihre Abneigung gegenüber Red Hat gezeigt und ich denke die Strategie geht genau in diese Richtung.

        Da hoffst du wohl umsonst. Dass IBM, HP und Co den Deal so brav loben, ziegt wohl ziemlich gut, wie die Konzerne diesen Deal bewerten. Ich denke, dass jetzt Redhat noch weiter unter Druck gerät. Wenn also in nächster Zeit eine Bombe platzt, dann ist das wohl eher die Übernahme von Redhat durch eine Softwarefirma wie Oracle oder CA.

        Red Hats Aktionäre haben sich in der Vergangenheit immer deutlich gegen Übernahmen ausgesprochen. Somit ist selbst eine feindliche Übernahme nicht drin. Und wirklich loben tun HP und Co auch nicht. Die haben ja auch rein gar nichts davon. Deren Bedürfnisse werden eher durch Projekte wie LSB gelöst. Sollte Red Hat untergehen geb ich dir Brief und Siegel, dass Linux in der Unternehmenswelt in kürzester Zeit vorbei ist. Red Hat ist der einzige Konzern in der Linux Welt der entsprechend auch für Linux arbeitet. Für Novell ist Linux nur eine Nutte mit derGeld verdient wird egal an wen man sie verkauft.

        Ich hoffe die Entscheider merken noch früh genau dass Novell sich mit dem Deal einfach nur an MS verkauft hat.

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          Von Joni am Mo, 6. November 2006 um 12:42 #
          sehr schön gesagt. die 2 beiträge über mir sind wirklich gut und spiegeln meiner meinung nach auch die realität.
          grade das mit novell und der nutte: man schau sich nur an, in wieviel projekten redhat-angestellte mitarbeiten. finde ich sehr gut von redhat. ich würd auch gerne fedora ne chance geben, aber yum ist total lahm und unbrauchbar. die sollten vllt auf den smart-manager umsteigen. ich würde mir dann auch die enterprise-version für zu hause zulegen^^
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          • mehr Yum
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            Von Surveyor am Mo, 6. November 2006 um 13:43 #
            > aber yum ist total lahm und unbrauchbar

            Nicht derart pauschal. Je mehr neue Pakete zu einer Transaktion hinzukommen, desto mehr gibt es für Yum zu tun. Dadurch sind Performance Besserungen in FC6 nicht gerade deutlich zu spüren. Schon gar nicht, wenn der Nutzer sich auf das Mirror System verlässt, anstatt sich einen flotten Mirror selbst zu suchen.

            Dafür ist Yum zuverlässig, was von smartpm nicht behauptet werden kann, da es zu eigenwillig ist bei der ordnungsgemässen Auflösung von Paketabhängigkeiten und einiges "verschlimmbessert".

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              Von Joni am Mo, 6. November 2006 um 15:11 #
              naja, ich hatte mir fedora 6 installiert. wollt nach der installation nur noch amarok installieren. habs mit pirut gemacht, also gui. da war alles ziemlich träge und die fenster sind so hässlich grau geworden, als ich sie verschieben wollte. is zwar nicht abgestürzt, aber wenn mir früher sowas unter windows passiert ist, dachte ich immer, das programm wäre abgestürzt. is zwar jetz nicht ganz verständlich was ich schreib, aber ich denk mal, du weißt was ich mein....wie auch immer, bei den debian/apt-get basierenden paketsystem geht es erheblich schneller. ob smartpm zuverlässig ist, dazu kann ich nix sagen. bis jetz isses glaub auch noch beta, aber sonst find ich das konzept dahinter genial. vllt kommts ja in den nachfolger von ubuntu edgy, sie hatten eigentlich vor, ihn schon mit edgy einzubauen. schnell ist es..
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                Von Surveyor am Mo, 6. November 2006 um 16:48 #
                Die grafischen Oberflächen zu Yum sind alle noch halbbacken und im frühen Entwicklungsstadium. Bei denen ist es umso gravierender, wenn Yum Metadaten von besonders lahmen Servern geladen werden und der grafische Dialog währenddessen den Anwender mit einer eingefrorenen Fortschrittsanzeige verunsichert. Ein Blick auf den Netzwerkmonitor gibt Aufschluss darüber, wielange da teilweise Dinge aus dem Netz geladen werden.

                Besonders negativ fällt mir dabei auf, dass "verheimlicht" wird, was gerade so lange dauert. Liegt vermutlich daran, dass Entwickler mal wieder nur im Intranet testen. Den Fehler machen unzählige Webmaster ja ebenfalls.

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          Von Rufus am Mo, 6. November 2006 um 12:57 #
          Ich hoffe die Entscheider merken noch früh genau dass Novell sich mit dem Deal einfach nur an MS verkauft hat.

          Die Entscheider sollten sich nur für die Auswirkungen auf ihre eigene Firma interessieren. Überwiegen die Nachteile, sollte man sich jemand anderen suchen. Überwiegend die Vorteile, sollte man bei Novell bleiben oder dorthin wechseln. Das nennt man Rationalität.

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          Von Felix Schwarz am Mo, 6. November 2006 um 23:00 #
          Novell hat noch eine Menge an liquiden Mitteln. Und Novell könnte auch Volumenabhängig bezahlen. MS empfielt sturen Kunden die unbedingt Linux wollen Novell und dafür geht ein Teil der dadurch gewonnenen Einnahmen an MS. So kann man erfolgsabhängig noch Geld mit reinholen. Wenn MS jetzt jedem sturen Kunden SLES vorsetzt wird sich das für den Marktanteil von Novell sicher gut auswirken. Stell dir vor wenn das klappt, dann ist Novell in einem Jahr weit vor Red Hat. Dann verdient sich MS doof daran. Für Novell ist es fast wie ein Rettungsanker der sich finanziell sehr lohnen kann. Dementsprechend denke ich eher, dass Novell dafür bluten wird. Im WebCast haben beide relativ deutlich ihre Abneigung gegenüber Red Hat gezeigt und ich denke die Strategie geht genau in diese Richtung.

          Wenn Novell noch so viel liquide Mittel hat, warum soll es dann ein "Rettungsanker" sein?

          Ich denke, man sollte nicht verkennen, dass eine Vertriebspartnerschaft gerade für Novells Marketing erst mal gut ist, weil man mit dem "MS-Faktor" werben kann, zum anderen 70.000 garantierte Neukunden pro Jahr bekommt und vermutlich auch etwas Geld. Außerdem kann Novell sich so leichter dem traditionell orientierten Firmen andienen mit ihrem "Respekt" für IP, Patente etc. Und sie haben ja auch immer noch einiges an proprietärer Software zu verkaufen.

          Was bringt es für Microsoft?
          1. Gute Presse, authentische Reaktionen. So was ist teuer, wenn man es nur mit Werbung hinbekommen will und manche Zielgruppen würde man anders auch gar nicht erreichen.
          2. Vermutlich haben sie gemerkt, dass ein Kurs "Linux ist nutzlos" nicht mehr weiterbringt. Damit machen sie sich nur noch unglaubwürdig. Viel besser ist es doch, sagen zu können: "Dann nehmt doch Novell Linux.". So haben die Marketingleute mehr Chancen. Zudem werden die MS-Leute versuchen, dass Linux nur unter Windows-Kontrolle (z.B. virtualisiert) oder als Fileserver läuft, die wichtigen Daten oder das Active Directory aber auf Windows-Systemen bleiben.
          3. Sie verdienen noch an den Kunden, die auf Linux wechseln, wenn diese Novell wählen. Der Kontakt zum Kunden geht nicht völlig verloren (so kann man ihn leichter zurückholen) und Novell ist als Hersteller proprietärer Software auch erheblich einfacher zu kontrollieren/anzugreifen als Red Hat, das fast nur Open Source im Portefolio hat (Angriffe gegen Open Source erzeugen extrem schlechte Presse).
          4. MS kann Open Source nicht völlig vernichten. Aber es wäre erheblich weniger gefährlich, wenn es keine großen Supportfirmen dafür gäbe, deren Herzblut wirklich an Linux hängt (bei Oracle wäre das nicht Fall!). Entsprechend ist der Markt auch viel einfacher zu kontrollieren, je "übersichtlicher" es da zugeht. Wenn man jetzt Novell stärkt, schwächt man Red Hat. Die sind gefährlich, weil sie ihr Geschäft wirklich verstehen (#1 in Kundenzufriedenheit).
          5. Man kann gegenüber Behörden schön auf "Wettbewerber" verweisen. Das bisschen Geld, das da ev. fließt, ist für MS völlig egal. Wichtig ist, dass sie in Kernbereichen keine Zugeständnisse machen: Datenformate und Protokolle. Den OpenXML-Konverter mussten sie ja ohnehin bauen.

          Insofern glaube ich schon, dass Novell da vielleicht einen für sie guten Vertrag ausgehandelt hat. Trotzdem dürfte auch Microsoft sehr stark vom ganzen profitieren - alle Patentfallen mal außer Acht gelassen.

          fs

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        Von Koder am Mo, 6. November 2006 um 13:45 #
        Novell zahlt nicht direkt aus der Kasse, sondern erhebt in Zukunft die MS-Steuer auf jede verkaufte Lizenz für SLES. Und zwar für IP in Formen von Patenten, und nicht etwa Code. Als Gegenleistung gibt es eine Einmalzahlung und die jährlich garantierte Abnahme von 70.000 Jahreslizenzen für SLES durch MS (in Form von Gutscheinen). Ob die je zum Kunden kommen, ist noch ne andere Frage.
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Von Anti-LC am Mo, 6. November 2006 um 12:51 #
MS/Novell vernichten Redhat. Novell wird das neue SCO. Suse stirbt nach
Fedora (man denke an Caldera!). Oracle kauft vmtl. die beiden Trümmer
auf.... Die beiden größten Distries weg. Und die dämliche Linux-Community
streitet mit Debian ob das Mozilla Logo verwendet werden darf. Darf es
noch ein wenig KDE vs. GNOME sein?

Ich überlege mir inzwischen, ob es nicht doch besser wäre, Linux den Rücken
zu kehren (wenn ich allein schon daran denke, wie ich 3 - 4 LUGs erlebt habe:
Jeder gegen jeden - Pfui Deibel!), auch wenn es das bessere OS ist.

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    Von Andi-LK am Mo, 6. November 2006 um 13:47 #
    Schon mal bei ner WUG gewesen?
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    Von Surveyor am Mo, 6. November 2006 um 13:52 #
    > wenn ich allein schon daran denke, wie ich 3 - 4 LUGs erlebt habe:
    Eijeijei, da ist was dran. Anstatt gemeinsame Ziele auszumachen und Innovation anzustreben, führen etliche Vertreter ihrer favorisierten Linux Distribution überwiegend Kleinkriege und verlieren dabei jegliche Objektivität.

    Lieber sind mir da die User, die ihre Energie in die Verbesserung "ihrer Distri" stecken, anstatt das Bedürfnis zu verspüren, vermeintliche Mängel anderer Distris aufzeigen zu müssen.

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    Von pslizer am Mo, 6. November 2006 um 14:42 #
    Dann nehmen wir halt Slackware oder Ubuntu.
    Aber das Oracle Fedora kauft ist eine dämliche Idee, da Fedora eigentlich eine Organisation und keine Firma ist.
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mehr RH
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Von gerd am Mo, 6. November 2006 um 14:49 #
Der beste und nachhaltigste Schutz vor Patentklagen ist frühzeitiges Lobbying. Da sollte RedHat mehr investieren.
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Von Kurt Pfeifle am Mo, 6. November 2006 um 22:24 #

Ein paar Gedanken zur jüngsten Microsoft+Novell-Geschichte....

Ich könnte soooo viel darüber schreiben, will aber jetztmal bloß ein paar Details beleuchten, die bisher wohl völlig unbeachtet sind. Scheint wohl, keiner hat so richtig in die Details gekuckt, die öffentlich zugänglich sind. Hier steht also jetzt mal nix über die Sache mit den Patenten, und daß Novell eventuell die Ansprüche von Microsoft anerkannt hat (und sogar dafür zahlt!), was das "Intellektuelle Eigentum" und gewisse Software-Patente an Novell-vertriebener Software betrifft, und damit einen unangenehmen Präzedenzfall für die Community und auch für alle anderen Unternehmen geschaffen hat, die auf Open Source bauen...

Diese wäre die erste "Partnerschaft", die Microsoft eingeht, um dem Partner zu helfen. In der Vergangenheit sind praktisch alle Partner bei lebendigem Leibe aufgefressen worden, wenn sie sich mit Microsoft einliessen.

Die Novell-Oberen, Miguel de Icaza ebenso wie Jeff Jaffe, kennen zwar die Gefahr, hoffen aber (mit welcher Berechtigung eigentlich?), daß diesmal alles ganz anders kommt:

  • Miguel de Icaza in seinem Blog auf die selbstgestellte Frage: "Habt Ihr nix aus der Geschichte gelernt? Microsoft hat in der Vergangenheit allen seinen Partnern Schaden zugefügt!": "I think that we have to give it the benefit of the doubt" (zu deutsch, frei übersetzt: "Hoffen wir mal das Beste")
  • Jeff Jaffe, Novell CTO, im Gespräch mit einem Forbes-Journalisten auf die Frage, was Novell anders macht, um das Schicksal anderer Microsoft-Opfer zu vermeiden: "I think this partnership is breaking new ground." (zu deutsch, frei übersetzt: "Diese Partnerschaft ist der erste Spatenstich, um neue Wege zu beschreiten.") Der Forbes-Schreiber merkt übrigens süffisant an: "Leider wird's wohl der erste Spatenstich Novells zum eigenen Grab sein."

Warum sind sich die Kerle da bloß so sicher? Etwa weil das Novell-Management um sooooo vieles cleverer ist als Steve Ballmer & Co.? Weil die Novell-Rechtsanwälte um so viel durchtriebener beim Dokumente-Schreiben und Vertrags-Formulieren sind als ihre Microsoft-Widerparts?

Ich persönlich traue den Beruhigungspillen nicht. Machen wir mal eine kleine Probe auf's Exempel. Hier sind zwei Beweisstücke dafür, daß die Novell-Seite bei diesem "Agreement" äußerst schlampig gearbeitet hat:

  • Erstens. Microsoft und Novell widersprechen sich auf ihren jeweiligen Webseiten was den "Brief an die Community" angeht:

    Ja, was nun? Ein "gemeinsamer" Brief, unterschrieben von beiden Firmen? Oder bloß einer, der von Novell stammt (wie Microsoft es sagt)? Und warum denkt Novell, daß es ein "gemeinsamer" Brief ist? Könnte es sein, daß sie dieses Dokument insgeheim erstmal den Microsoft-Rechtsanwälten zur Genehmigung vorlegen mußten, bevor sie ihn veröffentlichen durften? Und könnte es sein, daß sie diese Taschenkontrolle verwechselten mit einer offiziellen Absegnung durch Microsoft, daß man dies besten auch als gemeinsames Statement an die Community verkauft?

  • Zweitens. Novell erzählt uns das "eine" über das Microsoft'sche "Versprechen an die Open Source-Entwickler", aber was da tatsächlich drinsteht, ist was "anderes":

    • einerseits versichert uns Novell in dem "Open Letter", die MS-Zusicherung sei "irrevocable". Auf deutsch: sie sei "unwiderruflich" bzw. "unabänderlich";
      (http://www.novell.com/linux/microsoft/openletter.html)
    • andererseits: in dem von Microsoft veröffentlichten entsprechenden Schriftstück selbst finden sich zur Genüge Formulierungen wie "Microsoft reserves the right to terminate and revoke" und "to prospectively update and revise the terms of this pledge" [genauere Bedingungen folgen]. Auf gut deutsch: "Microsoft behält sich das Recht vor, [diese Zusicherung] zu beenden und zurückzunehmen [...]" und "beziehungsweise die Einzelheiten dieser Zusicherungen zu revidieren und anzupassen [...]".
      (http://www.microsoft.com/interop/msnovellcollab/community.mspx)

    Klar, oder? Ich wiederhol's nochmals: die Novell-Oberen verkaufen uns die Microsoft'sche Zusicherung als "unwiderruflich", während die Microsoft-Anwälte natürlich das "Recht auf Widerruf" reinformuliert haben.

Entweder, die Novell'schen Rechtsanwälte haben gepennt. Oder, sie wollen uns an der Nase herumführen.

In jedem Fall ausreichend Grund, dem Braten auf's Äußerste zu mißtrauen.

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    Von Felix Schwarz am Mo, 6. November 2006 um 22:41 #
    Diese wäre die erste "Partnerschaft", die Microsoft eingeht, um dem Partner zu helfen. In der Vergangenheit sind praktisch alle Partner bei lebendigem Leibe aufgefressen worden, wenn sie sich mit Microsoft einliessen.

    Natürlich verfolgt MS eigene Interessen. Allerdings ist es nun nicht so, dass /jeder/ Partner mit seiner Existenz bezahlt hätte. Apple zum Beispiel geht es heute gut wie nie und sie attackieren sogar Microsoft über die PC-Schiene (auch wenn daraus aus verschiedenen Gründen in absehbarer Zeit keine ernsthafte Bedrohung für MS werden wird). Natürlich sind MS'-Anteile inzwischen deutlich mehr Wert, aber Apple ist trotz der Office-Abhängigkeit kein MS-Zombie.

    fs

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      Von ac am Mi, 8. November 2006 um 01:51 #
      Der wesentliche Faktor bei dem Vorgang war, daß Microsoft Apple damals benötgte, um das Risiko einer Anordnung, das Unternehmen wg. seiner Monopolstellung aufzuspalten, zu minimieren. Apple-Anteile waren billig zu haben und letztendlich muß für die Refinanzierung der Entwicklung von Office für den Mac auch eine akzeptable Nutzerbasis vorhanden sein. Apple mit Kapital zu versorgen, war für Microsoft eine "Peanut-Investition", mit der Microsoft das Ziel verfolgte, Apple zu stützen. Daß Apple kein M$-Zombie ist richtig. Apple ist ein Apple-M$-Zombie.

      Im aktuellen Fall dagegen will Microsoft die faktische Anerkennung patentrechtlicher Vorstellungen durch einen Distributor dokumentieren und mittels Novell Druck auf Red Hat ausüben - Hauptsache die Konkurrenten machen sich gegenseitig das Leben schwer.

      Den Vergleich zum Bruderkuss zwischen dem "evil empire" und dem "little evil empire" zu ziehen, finde ich in der Form daher nicht passed - allerdings scheint es so, als ob Novell letzteren Status anstrebt.

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