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Fr, 4. September 2009, 08:42

Software::Systemverwaltung

Aufnahme der freien Microsoft Hyper-V Treiber in den Linux-Kernel gefährdet

Greg Kroah-Hartman hat in einer Statusübersicht die Entfernung verschiedener nicht gewarteter Treiber aus dem »staging«-Bereich von Linux angedroht.

Mitte Juli hatte Greg Kroah-Hartman die durchaus polarisierende Nachricht veröffentlicht: Nach längeren Verhandlungen mit Microsoft stellte der Software-Riese Linux-Treiber für den proprietären Hyper-V Hypervisor unter die GPL.

Das 54 Patches umfassende Treiberpaket sollte zunächst im »staging«-Teil des Kernels weiterentwickelt werden und mittelfristig Teil des Standard-Kernels werden, um mittels Hyper-V virtualisierte Linux-Instanzen zu beschleunigen. In Übereinstimmung mit den Kernel-Richtlinien stimmte Microsoft schlussendlich gar einer Lizenzierung unter der GPLv2 und einer impliziten Patentlizenz zu.

In einer Auflistung aller derzeit im »staging«-Bereich entwickelten Treiber mit Hinblick auf deren Eignung für die Aufnahme in die kommende Linux-Version 2.6.32 stellt Greg Kroah-Hartmann nun allerdings die Zukunft der Treiber in Frage: Obwohl die angekündigten Korrekturen und Aufräumarbeiten durchgeführt wurden und mittlerweile insgesamt 200 Patches integriert wurden, sind die relevanten Microsoft-Entwickler angeblich nicht mehr für Anfragen erreichbar. Sollte sich dies nicht ändern, werden die Treiber bereits mit Kernel-Version 2.6.33, also voraussichtlich in weniger als vier Monaten, wieder entfernt.

Gleiches blüht einer ganzen Reihe weiterer Treiber. Während einige Treiber im »staging«-Bereich gute Fortschritte machen und bald im offiziellen Kernel-Teil zu finden sein dürften, machen andere den Anschein, von ihren Entwicklern aufgegeben worden zu sein. In diesen sieht Kroah-Hartman Beispiele dafür, wie man mit der Kernel-Gemeinschaft nicht umgehen sollte. Wer einen Treiber beisteuert, habe auch dafür Sorge zu tragen, dass er alle Qualitätsansprüche erfüllt, so dass er in den offiziellen Kernel aufgenommen werden kann.

Mit den nicht gepflegten Treibern will Kroah-Hartman konsequent verfahren: Schon in Linux 2.6.32 sollen einige besonders schlechte Exemplare entfernt werden, darunter die Android-Treiber. Weitere Treiber sind Kandidaten für die Löschung aus Linux 2.6.33, wenn die Entwickler weiter auf Tauchstation bleiben. (Sturmflut/hjb)

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