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Mo, 31. März 2014, 08:57

Software::Distributionen::CentOS

Red Hat erläutert CentOS-Pläne

Wenig Überraschendes hatte Red Hat zur Zukunft von CentOS zu verkünden. Der Kern von CentOS soll zeitlich näher bei Red Hat Enterprise Linux liegen, und es soll zahlreiche erweiterte oder angepasste Varianten von CentOS geben, die auch aktuelle Software-Versionen einbeziehen können.

centos.org

Im Januar hatte Red Hat das CentOS-Projekt übernommen, so dass es seither neben Fedora und Red Hat Enterprise Linux (RHEL) eine dritte Distribution unter dem Dach von Red Hat gibt. Karsten Wade, der CentOS-Entwicklungsleiter, der nun Angestellter von Red Hat ist, erläuterte auf dem Linux Collaboration Summit der Linux Foundation, was CentOS vorhat.

Nach seiner Darstellung wurden in den letzten Monaten die technischen Details der Übernahme ausgearbeitet. So sind verschiedene Editionen von CentOS geplant, die jeweils von einer Special Interest Group (SIG) betreut werden. Die Editionen entsprechen den Spins von Fedora, sie besitzen alle dieselbe Codebasis. Anfänglich wird es SIGs für die Kern-Distribution, Speichersysteme, Cloud und Virtualisierung geben. Die Kern-Distribution (Core) soll dabei weitgehend der jetzigen CentOS-Version entsprechen, die anderen Varianten bauen auf ihr auf.

Die Kern-Distribution wird aus der jeweiligen RHEL-Version erstellt, ist jedoch organisatorisch von RHEL getrennt. Es kann daher immer noch Verzögerungen zwischen einem RHEL-Update und dem korrespondierenden CentOS-Update geben, die jedoch geringer sein sollen als früher.

Die CentOS SIGs ergänzen die Distribution um mehr oder weniger aktuelle Pakete. So wird CentOS Cloud wahrscheinlich das aktuelle OpenStack enthalten und CentOS Virtualization neben KVM auch Xen und eventuell andere Hypervisoren mitbringen. Neben den genannten SIGs sind bereits weitere in Arbeit, darunter Desktop, Web Hosting und ein VoIP-Server. Grundsätzlich kann jeder, der eine angepasste Distribution auf Basis von CentOS erstellen will, das tun, sofern sie als »auf CentOS beruhend« gekennzeichnet ist.

CentOS wendet sich vor allem an die Benutzer, die keinen bezahlten Support, aber eine längerfristig stabile Plattform benötigen. Ein Grund, warum CentOS der Übernahme durch Red Hat zustimmte, war, dass viele Benutzer sich zusätzliche Software für CentOS wünschten, wie sie für Fedora verfügbar ist. Dafür hatte CentOS aber nicht genug Ressourcen. Red Hat dagegen erhofft sich von der Übernahme, dass einige der CentOS-Benutzer langfristig zu Red Hat-Kunden werden. Da die Benutzerzahl von CentOS möglicherweise höher ist als die von Fedora und RHEL zusammen, könnte sich das für Red Hat auszahlen. Andere Projekte, die RHEL nachbauen, könnten zudem viel Aufwand sparen, wenn sie künftig auf CentOS aufsetzen. Scientific Linux beispielsweise könnte diesen Weg gehen, was seit zwei Monaten in der Diskussion ist.

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