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Di, 28. Februar 2017, 10:27

Software::Browser

Mozilla kauft Browsererweiterung Pocket

Mozilla hat die Übernahme der Firma Read It Later, Inc. für eine nicht genannte Summe abgeschlossen. So schließt sich ein Kreis, denn Pocket, das Produkt der Firma, begann seinen Werdegang als Firefox-Erweiterung.

Mozilla

Mozilla integriert damit in der ersten Firmenübernahme seit Bestehen den Hersteller der Erweiterung Pocket, die seit 2015 bereits mit Firefox zusammen ausgeliefert wird. Pocket erlaubt die Speicherung von Web-Inhalten wie Text und Video zur späteren Verwendung über verschiedene Geräte hinweg und auch offline.

Pocket, das als Tochtergesellschaft der Mozilla Corporation firmieren wird, soll den Browser-Hersteller nach eigenem Bekunden im Mobilbereich mehr Marktanteile verschaffen. Hier ist Mozilla seit jeher schlecht aufgestellt und Maßnahmen, dies zu ändern waren bisher nicht von Erfolg gekrönt. So hat die Stiftung 2016 den vier Jahre zuvor gestarteten Versuch, mit Firefox OS Fuß auf Mobilgeräten im Einstiegssegment vor allem in Schwellenländern zu fassen, wegen ausbleibendem Erfolg wieder eingestellt.

Pocket bringt rund 10 Millionen monatlich aktive Anwender mit in die Verbindung und hat bisher drei Milliarden Einträge gespeichert. Seit 2016 bietet das Unternehmen auch »Sponsored Content« an, eine Werbeform, bei der Werbung mit inhaltlichen Inhalten verknüpft wird. Zudem kann Pocket für fünf US-Dollar pro Monat als »Pocket Premium« mit erweiterter Funktionalität abonniert werden.

Pocket sollte 2011 bereits einmal übernommen werden, als Konkurrent Evernote Kaufabsichten zeigte. Das Geschäft kam nicht zustande nachdem klar wurde, das Pocket in Evernote aufgehen und nicht als eigenständiges Produkt weiterleben würde. Das Unternehmen hat bisher 14,5 Millionen US-Dollar von Investoren erhalten und beschäftigt 25 Angestellte, die weiterhin in ihren Büros in San Francisco arbeiten werden. CEO Nate Weiner betonte, mit Mozilla habe man den richtigen Partner gefunden, um seine Mission »schneller, größer und besser« zu erfüllen.

Vorerst soll Pocket unverändert weiter als Standard-Add-on mit Firefox ausgeliefert werden. Längerfristig soll es auch dazu dienen, die Initiative Context Graph mit Leben zu füllen und damit interessante Inhalte im Internet besser zu verknüpfen. Mit Pocket, so Weiner, sei es ein Leichtes, hochqualitative Artikel und Videos über die Häufigkeit, mit der sie gespeichert, gelesen und geteilt werden, zu identifizieren. Damit könnte Mozilla Algorithmen für seinen Empfehlungsdienst generieren.

Mozilla hat angekündigt, den Quellcode von Pocket im Rahmen des »Mozilla Open Source Project« zu veröffentlichen ohne dabei einen Zeitpunkt zu nennen. Als Mozilla sich 2015 entschloss, Pocket fest in Firefox zu integrieren, war das Echo in der Open-Source-Arena größtenteils negativ. Der Tenor war, hier werde unnötigerweise proprietärer Code in Firefox aufgenommen.

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