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Di, 17. November 2009, 16:27

Software::Distributionen::Fedora

Fedora 12 freigegeben

Die Linux-Distribution Fedora 12 steht in der offiziellen Version als Live-CD-Image in verschiedenen Varianten und als DVD-Image zum Herunterladen bereit.

Virtualisierung unter Fedora 12

Fedora

Virtualisierung unter Fedora 12

Fünfeinhalb Monate nach Fedora 11 bringt Fedora 12 umfassend aktualisierte Software und zahlreiche Neuerungen. Alle Neuheiten und Aktualisierungen sind in den Release Notes mit Verweisen auf detailliertere Angaben festgehalten. Eine kurze Übersicht und Screenshots findet man in den One Page Release Notes.

Die neue Version wird nicht mehr auf älteren x86-Prozessoren bis hin zum Pentium laufen. Die Distribution wurde für Pentium II und neuere CPUs generiert und auf Intel-Atom-Prozessoren optimiert. Dies macht die Software durch die besseren Optimierungsmöglichkeiten etwas schneller.

In Fedora 12 wurde die Unterstützung für Webcams erweitert, womit nicht nur zahlreiche neue Modelle funktionieren, sondern auch die Bildqualität, insbesondere bei billigen Modellen, besser sein soll. GNOME 2.28.1 (mit einer optionalen Vorschau auf die GNOME Shell) und KDE 4.3.2 stehen neben anderen als Desktop-Umgebungen zur Verfügung. Beide Oberflächen wurden weiter poliert. GNOME ersetzt das Notizzettel-Programm Tomboy durch Gnote, das weniger Ressourcenverbrauch bei gleicher Funktionalität verspricht. Empathy wurde aufgrund der besseren Integration in GNOME zum Standard-Client für Instant Messaging. In KDE sind ein aktualisiertes »Air«-Theme, konfigurierbare Tastenkürzel in Plasma, höhere Geschwindigkeit und neue Effekte des Window-Managers, ein neues Tool zum Melden von Fehlern und ein Konfigurationsprogramm für LIRC zu verzeichnen.

NetworkManager enthält nun eine Datenbank mit vielen Breitband-Internet-Zugangsanbietern für Mobilgeräte weltweit. Außerdem kann er nun mit IPv6 umgehen. Die freie Broadcom-Firmware openfwwf soll dafür sorgen, dass diverse Broadcom-WLAN-Chips
ohne weiteres funktionieren. Der Video-Kodierer »Thusnelda« für Ogg Theora wurde in der neuen Version 1.1 integriert, die eine ähnliche Qualität wie das proprietäre H.264 erreichen soll. Die Lautstärkeregelung von PulseAudio unterstützt nun Profile, Wechsel des Eingabekanals und einfachere Einrichtung von Lautsprechern. Ferner ist eine Integration in den UPnP-Medienserver Rygel vorhanden. Auch die Energieverwaltung wurde weiter verbessert.

Für Entwickler sind unter anderem NetBeans 6.7, PHP 5.3, Perl 6, Eclipse 3.5 und das aktualisierte SystemTap von Interesse. Das »Automatic Bug Reporting Tool« ABRT kann automatisch einen Bericht an Fedora senden, wenn ein Programm abgestürzt ist. Das erspart den Benutzern, sich spezielle Kenntnisse zur Abgabe von Fehlermeldungen aneignen zu müssen.

Das Paketformat RPM kann nun auch mit xz komprimierte Software enthalten, was es ermöglicht, mehr Software auf die Medien zu packen. Dadurch und durch das aktivierte Yum-Plugin yum-presto wird die Downloadgröße von Paketen, insbesondere bei Aktualisierungen, kleiner. Die 32-Bit-x86-Version von Fedora enthält Optimierungen für den Atom-Prozessor von Intel. Der Bootloader GRUB unterstützt nun ext4, was Bootpartitionen mit diesem Dateisystem ermöglicht. Der Bluetooth-Dienst wird nun nur noch gestartet, wenn er benötigt wird, und beendet sich selbst, wenn 30 Sekunden kein Gerät genutzt wurde. Auch die Virtualisierung mit dem im Kernel integrierten Hypervisor KVM wurde verbessert. Sie soll schneller sein und weniger Speicher benötigen sowie Hotplug von Netzwerkkarten, Booten von PXE und flexiblere Netzwerkkonfigurationen beherrschen.

Die Grafikunterstützung wurde weiter verbessert. Experimentelle 3D-Unterstützung für ATI-Grafikkarten mit Radeon HD 2400 und neuer durch den freien Treiber kann aktiviert werden. Die Modus-Umschaltung im Kernel soll nun auch mit NVidia-Karten funktionieren. Wenn mehrere Monitore vorhanden sind, funktioniert das Booten nun besser, und der Desktop erstreckt sich standardmäßig über alle Monitore. Multi-Pointer-X ist enthalten. Die grafische Oberfläche von Moblin ist als Paket verfügbar, außerdem soll es einen »Moblin Fedora Remix« als installierbare Live-CD geben.

Die Initial Ramdisk wird nun mit Dracut generiert, was flexibler und distributionsunabhängig sein soll. Ein PackageKit-Plugin kann automatisch nach einem fehlenden Paket suchen, wenn der Benutzer versucht, ein nicht vorhandenes Programm zu starten. Die Sicherheit wurde weiter verbessert, indem die Privilegien von Prozessen, insbesondere systemnahen Prozessen, weiter eingeschränkt wurden. Prozesse können außerdem in einer »SELinux-Sandbox« laufen.

Trotz der vielen Änderungen und des verkürzten Entwicklungszyklus wurde nach Angaben der Entwickler dieses Mal besonders viel Wert auf die Stabilisierung und auf Detailverbesserungen gelegt.

Der Download von Fedora 12 ist von der Downloadseite möglich. Es stehen Installations-CDs und DVDs für die Architekturen x86, x86_64 und PPC sowie Live-CDs mit GNOME und KDE für x86 und x86_64 zur Verfügung. Die Images der Live-Medien sind »hybrid« und können auch auf USB-Medien genutzt werden. Das Projekt RPM Fusion stellt passend zur neuen Version zusätzliche Repositorien mit freier und unfreier Software bereit, die aus verschiedenen Gründen keinen Platz in der offiziellen Distribution fanden.

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