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Debian empfiehlt das Entfernen des Repos debian-multimedia.org
Das Debian-Projekt rät Nutzern eindringlich, die inoffizielle Paketquelle debian-multimedia.org aus den Paketquellen zu entfernen, weil das Angebt auf der Domain nichts mehr mit dem Debian-Projekt zu tun hat.
Software in the Public Interest (SPI)
Das
Debian Publicity-Team schreibt in einer Mitteilung, dass die ursprünglichen Initiatoren der Paketquelle für inoffizielle Debian-Multimedia-Pakete die zugehörige Domain aufgegeben haben. Der neue in der Ukraine registrierte Eigner sei dem Debian-Projekt unbekannt und habe mit diesem nichts zu tun. Demzufolge hat auch das Angebot auf der Webseite nichts mehr mit Debian zu tun, so dass es sich bei debian-multimedia.org um keine zuverlässige Paketquelle mehr handelt.
Eine Überprüfung des eigenen Systems kann man am schnellsten mit grep debian-multimedia /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.d/*
vornehmen.
In diesem Zusammenhang hat das Debian-Projekt noch einmal an die deutlich bessere Multimedia-Ausstattung in Debian Wheezy erinnert. Demnach sollte der Bedarf an externen Multimedia-Quellen ohnehin künftig zurück gehen. In der Realität bieten dagegen externe Quellen besser konfigurierte und aktuellere Pakete an.
Eine Gefahr geht von debian-multimedia.org allerdings nicht aus, da die Seite keine von Debian signierte kryptografische Signatur vorweisen kann, falls sie Debian-Pakete zum Download anbietet. Das Debian-Multimedia-Projekt existiert weiterhin und ist nun unter deb-multimedia.org zu erreichen. Hintergrund ist die Forderung von Debian, dass das inoffizielle Projekt keine Domain mit Debian im Namen mehr verwenden sollet. Statt den Domain-Namen an Debian zu übertragen, verweigerte das Projekt jedoch die Kooperation und ließ die Domain auslaufen, wodurch es dem ukrainischen Domain-Grabber gelang, sich die Domain vor Debian zu sichern.
Der Debian-Entwickler Steve Kemp weist aus diesem Anlass in einem Blog-Eintrag außerdem darauf hin, dass Debian leider kein anwenderfreundliches Werkzeug zum Durchsuchen der Paketquellenlisten enthält und er daher ein kleines Perl-Programm für diesem Zweck geschrieben habe. Kemp wünscht sich jedoch weitere Vorschläge der Gemeinschaft.