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Mo, 14. April 2014, 16:14

Software::Entwicklung

Python 2 noch mindestens bis 2020

Python-Initiator Guido van Rossum hat die Unterstützung für Python 2.7 um fünf Jahre bis zum Jahr 2020 verlängert. Python 2.7 soll die letzte Version von Python 2 bleiben und keine neuen Funktionen mehr erhalten. In der Gemeinschaft formieren sich jedoch Pläne für ein Python 2.8 oder gar 2.9.

Guido van Rossum bei der Keynote der PyCon 2014

Martijn Faassen

Guido van Rossum bei der Keynote der PyCon 2014

Vor mehr als fünf Jahren kam Python 3 heraus mit dem Ziel, Python 2 abzulösen. Der Interpreter wurde seither beständig weiter entwickelt und erreichte im März 2014 die Version 3.4. Doch noch immer existieren große Mengen an Python 2-Code, der im realen Einsatz ist und möglicherweise nie nach Python 3 portiert werden kann - der Aufwand dafür wäre höher als der Nutzen und die Gefahr, dadurch Fehler einzuschleppen, zu groß. Das dürfte zumindest für große Systeme gelten, die mehr oder weniger nur noch gewartet werden.

Die Ablösung von Python 2 geschieht also sehr viel langsamer, als Python-Initiator Guido van Rossum geglaubt hatte. Van Rossum musste auf der gerade laufenden Python-Konferenz anerkennen, dass Python 2.7 immer noch sehr populär ist und noch lange bleiben wird. Daher sah er sich nun veranlasst, die Unterstützung für Python 2.7 um fünf Jahre bis zum Jahr 2020 zu verlängern. Er plant allerdings keine neuen Funktionen mehr für Python 2, so dass 2.7 die letzte Version bleiben wird, wenn es nach seinem Willen geht. Er will allerdings die Portierung auf Python 3 einfacher machen, unter anderem durch bessere Werkzeuge und möglicherweise durch Aktualisierungen des Modul-Installers.

Der Entwickler Barry Warsaw hatte schon 2011 in einem Verbesserungsvorschlag (PEP 404) explizit festgehalten, dass es kein Python 2.8 geben soll. Dieses Dokument beschreibt die Nichtveröffentlichung von Python 2.8. Ein Großteil des Python-Codes sei in den Versionen 2 und 3 noch identisch. Die Änderungen von Python 3 entstanden aus der Erfahrung mit den Problemen von Python 2 und es wurden Vorkehrungen getroffen, die Portierung auf Version 3 möglichst einfach zu machen. Viele Bibliotheken lassen sich mit geringem Aufwand »polyglott« machen, so dass sie unter Python 2 und 3 identisch funktionieren.

In der Gemeinschaft gibt es jedoch immer wieder Stimmen, die ein Python 2.8 fordern, das gegenüber dem fast vier Jahre alten Python 2.7 neue Funktionalität bringt. Unter anderem wird argumentiert, dass die direkte Portierung auf Python 3 zu aufwendig sei. Nun hat der Entwickler Martijn Faassen konkrete Vorschläge für Python 2.8 gemacht. Ihm geht es darum, die Unterschiede zwischen Python 2 und 3 schrittweise zu verringern und damit den Umstieg auf Python 3 einfacher zu machen. Nach seinem Vorschlag würde Python 2.8 inkompatibel mit Python 2.7, aber die Änderungen würden sich in Grenzen halten. Danach könnte an ein Python 2.9 gedacht werden. Wer diese Aufgabe auf sich nehmen will, steht aber wohl noch in den Sternen.

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