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Di, 7. Dezember 2004, 00:33

Europcar migriert zu Linux Thin Clients

Die Autovermietung Europcar ist dabei, tausende von Windows-PCs durch Linux-basierte Thin Clients zu ersetzen.

Bereits in der ersten Jahreshälfte 2004 konnte das Open-Source-freundliche Unternehmen 1500 Zweigstellen-PCs in ganz Europa durch Linux-basierte Thin Clients ersetzen. Die Migration von weiteren 3500 Windows-PCs im Hauptsitz ist zur Zeit im Gange. Durch die Abkehr von Windows erzielt Europcar ungefähr 60% niedrigere Hardware- und Betriebskosten der PCs zuzüglich der sonstigen Vorteile von freier Software wie Sicherheit, Freiheit von Viren und Adware und Anpaßbarkeit.

Für die Migration verantwortlich ist Stefan Ostrowski, CIO von Europcar. Seiner Meinung nach kommt der Kostenvorteil von Linux besonders in Verbindung mit Thin Clients zum Tragen. Mit »fetten« Linux-Clients hätte man vielleicht ein wenig sparen können, aber die Installation und Wartung von Linux wäre in diesem Fall gleich aufwendig wie bei Windows gewesen.

Auf den Thin Clients kommt eine maßgeschneiderte Version von Debian zum Einsatz, die Europcar selbst angepaßt hat. So konnte man gleich alle benötigten Verwaltungstools integrieren, die das Unternehmen benötigt. Die Stationen können zentral verwaltet werden, was zugleich einer der Hauptvorteile von Linux in diesem Umfeld ist. Besonders die Kosten von Updates werden so minimiert. Wäre der zentrale Update nicht möglich, so würden bereits drei Updates in einem Jahr auf allen 1500 europaweit verteilten Stationen rund fünf Millionen Euro kosten.

Da alle Applikationen der Thin Clients auf den zentralen Servern laufen, reduzieren sich die Patches auf den Thin Client auf das Linux-Basissystem, das darauf läuft. Diese lassen sich mit CD-ROM so einfach einspielen, daß das Personal der Stationen das erledigen kann. Abgesehen davon gibt es auf den Thin Clients nichts, was die Leute installieren oder ändern können, was die Kosten der Wartung weiter reduziert.

Die Hardware für die Thin Clients stammt von HP. Sie kostet etwa ein Drittel dessen, was für einen normalen PC auszugeben wäre.

Momentan ist Europcar dabei, mit den 3500 Windows-PCs in der Zentrale genauso zu verfahren. Dazu wird analysiert, was die Benutzer an Applikationen benötigen, dann wird entschieden, ob die Applikation auf dem zentralen Server laufen kann oder über Citrix von Windows-Servern bereitgestellt wird. Sobald dies für alle Applikationen, die ein Benutzer benötigt, geklärt ist, wird sein PC durch einen Thin Client ersetzt.

Auch im Serverbereich setzt Europcar auf Linux und freie Software. So läuft das Internet-Reservierungssystem auf Linux und das Intranet des Unternehmens wurde mit OpenCMS implementiert. Laut Ostrowski wird freie Software sogar immer zuerst in Betracht gezogen, wenn etwas Neues zu implementieren ist.

Die naheliegende Migration von MS Office nach OpenOffice.org hat Europcar allerdings nicht vollzogen und plant auch nicht, dies in näherer Zukunft zu tun. Stattdessen wird MS Office über Citrix auf den Clients bereitgestellt. Der Grund liegt darin, daß man die möglicherweise nötige Schulung der Mitarbeiter fürchtet. Zudem sei es notwendig, Dokumente mit der Mutterfirma, der Volkswagen AG, austauschen zu können.

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