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Di, 9. September 2003, 13:19

Volume Labels verwenden

Einige Distributionen versehen die Linux-Partitionen neuerdings mit sogenannten Volume Labels.

Volume Labels (VLs) sind bei den Dateisystemen ext2, ext3, XFS, JFS und Reiserfs möglich. Sie dürfen bis zu sechzehn Zeichen lang sein (zwölf bei XFS).

VLs ersetzen die Device-Bezeichnungen von Partitionen (/dev/hda1 usw.). Viele Tools, allen voran mount, sind bereits darauf vorbereitet, mit VLs statt mit Devices zu arbeiten. Man gewinnt dadurch Unabhängigkeit von den inkonsistenten Device-Bezeichnungen (hat man es gerade mit /dev/hda1, /dev/sda1 oder gar /dev/md0 zu tun?). Wenn man einen Volume Manager einsetzt (was ich nicht tue), werden VLs vermutlich auch einige Vorteile bringen.

Man kann ein VL schon bei der Formatierung der Partition erzeugen, indem man die Option -L bei mke2fs, jfs_mkfs und mkfs.xfs oder -l bei mkreiserfs verwendet. Doch auch ein nachträgliches Ändern des Labels ist möglich. Bei ext2 und ext3 geht das mit tune2fs -L oder e2label, bei JFS mit jfs_tune -L. Beispiel:

tune2fs -L root /dev/hda2
tune2fs -L usr /dev/hda3
tune2fs -L var /dev/hda4

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den VL einer Partition zu sehen: dumpe2fs, tune2fs -l oder e2label zeigen den VL an. Die VLs aller gemounteten VLs kann man mit mount -l sehen:

/dev/hda2 on / type ext2 (rw,errors=remount-ro) [root]
/dev/hda3 on /usr type ext3 (rw,data=writeback) [usr]
/dev/hda4 on /var type ext3 (rw,data=writeback) [var]

Nun kommt das Interessante: Statt der Partitionen kann man die VLs in /etc/fstab eintragen. Das Programm mount, dem man auch ein VL anstatt einer Partition übergegen kann, findet die passende Partition und mountet sie. So sieht das in /etc/fstab aus:

/dev/hda1 none swap sw 0 0
LABEL=root / ext2 defaults,errors=remount-ro 0 1
LABEL=usr /usr ext3 rw,data=writeback 0 2
LABEL=var /var ext3 rw,data=writeback 0 2

Wer für seine Partitionen Bezeichnungen braucht, die weltweit eindeutig sind, kann statt VLs UUIDs verwenden, die ganz ähnlich funktionieren. UUIDs werden von ext2, ext3, JFS und Reiserfs unterstützt.

Referenzen: mke2fs(8), e2label(8), tune2fs(8), mount(8), mkfs.xfs(8), mkreiserfs(8), jfs_mkfs(8), jfs_tune(8)

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