Backup-Server unter Linux
Jetzt haben Sie zum Beispiel alle Daten gesichert. Jetzt geht es an die Rücksicherung. Auch hier hilft uns das mt-Programm weiter. Möchten Sie das erste Backup wieder herstellen, geben Sie folgendes ein:
mt -f /dev/nst0 rewind
Band wird zurückgespult
tar -xvv -b 64 -f /dev/nst0 /daten1
Rücksicherung /daten1 erfolgt
mt -f /dev/nst0 rewind mt -f /dev/nst0 fsf 1
Das erste Archiv wird übersprungen
tar -xvv -b 64 -f /dev/nst0 /daten2
Rücksicherung /daten2 erfolgt
mt -f /dev/nst0 rewind
Medium kann entnommen werden
Ich liste Ihnen hier noch die wichtigsten Optionen zu dem mt-Programm auf.
Option | Beschreibung |
fsf | Das Medium springt zu dem ersten Block des nächsten Archivs |
bsf | Das Medium springt zu dem ersten Block des vorherigen Archivs |
eom | Das Medium wird zum Ende der zuletzt beschriebenen Daten gespult |
rewind | Das Medium wird zurückgespult |
status | Es werden Statusinformationen über das Medium angezeigt |
retension | Das Band wird nachgespannt (vor- und zurückgespult) |
erase | Das Medium wird gelöscht |
Das sind die wichtigsten Optionen von mt. Weitere Optionen finden Sie in der entsprechenden Manpage.
Hinweis: Sie müssen sich unbedingt merken, wieviele Archive sich auf dem Medium befinden, damit die fsf-Angabe korrekt gesetzt wird.
Nun gehen wir noch ein Schritt weiter und Sie möchten ihren Linux-Rechner als Backup-Server einsetzen und damit z.B. zwei NT-Shares sichern. Dazu empfehle ich den Befehl smbclient, um auf den NT-Server zuzugreifen. Dies sieht bei der Sicherung wie folgt aus:
mt -f /dev/nst0 rewind smbclient //server_nt/share_1 -U name%password -Tcb 64 /dev/nht0
Es wird auf den Server server_nt zugegriffen, um die Share share_1 zu sichern. Dazu muss ein existierender Benutzer auf dem NT-Server Leserechte auf die zu sichernden Daten haben. Durch die Option T wird tar benutzt, um ein Backup zu erstellen (Parameter c). Die Blockgröße ist wieder auf 64 gesetzt.
mt -f /dev/nst0 rewind mt -f /dev/nst0 eom smbclient //server_nt/share_2 -U name%password -Tcb 64 /dev/nht0 mt -f /dev/nst0 rewind
Share share_2 wird gesichert.
Nun muss nur noch die Rücksicherung erfolgen:
mt -f /dev/nst0 rewind smbclient //server_nt/share_1 -U name%password -Txb 64 /dev/nht0
Es wird auf dem Server server_nt zugegriffen, um die Daten auf share_1 zurückzusichern. Dazu muss ein existierender Benutzer auf dem NT-Server Schreibrechte auf die Share haben. Durch den Parameter x (extract) erfolgt die Rücksicherung.
mt -f /dev/nst0 rewind mt -f /dev/nst0 fsf 1 smbclient //server_nt/share_2 -U name%password -Txb 64 /dev/nht0 mt -f /dev/nst0 rewind
Die Daten werden auf share_2 zurückgesichert.
Nun werden Kenner wahrscheinlich einen Einwand haben. Es geht nämlich auch etwas einfacher mit dem Befehl smbmount. Es könnten ja einfach alle Shares von dem NT-Server auf den Linux-Rechner gemountet werden, um sie dann einfach in einem Archiv zu sichern. Prinzipiell ist das richtig, aber smbmount steckt ziemlich voll mit Bugs. Er trennt merkwürdigerweise nach einiger Zeit die Verbindung mit der Fehlermeldung »Broken Pipe«. Das geschah bei mir, während ich auf die zu sichernden Daten zugegriffen habe. Aus diesem Grund ist dieses Verfahren mit smbmount nicht zu empfehlen. Sollte jemand dazu noch nähere Informationen haben, so würde ich mich über ein Feedback freuen.
Hinweis: Wenn Sie in der Richtung einen Backup-Server aufsetzen möchten, empfehle ich Ihnen dringend, eine Rücksicherung zu testen.
Fazit
Es ist zwar eine etwas umständliche Art, zumal es auch andere Software gibt, wie z.B. afio und cpio. Allerdings hat man so ein absolut individuelles Backup-System, das in einem Rutsch (wenn erwünscht) von einem NT-Server, einem NFS-Server und anderen Hosts sichern kann. Aus diesem Grund denke ich, daß sich die Arbeit lohnen wird. Weiterhin möchte ich noch sagen, daß ich keinerlei Verantwortung für den Inhalt bzw. Richtigkeit dieser Dokumentation übernehme.
Quellen
- SuSE Linux Handbuch
- smbclient Manpage
- tar helpfile & Manpage
- mt Manpage